Aber schlussendlich hat mein Englisch doch ausgereicht, um den Kommentar einigermaßen gut rüberzubringen, zumal die meisten Besucher, die diesen Kommentar nutzten, auch keine „native speaker“ waren. Und mit Sicherheit werden wir bei der EM 2024 in Köln auch wieder irgendwo im Einsatz sein, da Köln ja Austragungsort ist.
Das Moderieren und Kommentieren hat auch dazu geführt, dass Sie 2017 zusammen mit einigen Kolleginnen und Kollegen den Moderatoren-Verbund „die Kölner Stimmen“ ins Leben gerufen haben. Wer gehört außer Ihnen dazu?
Die Idee war, einen Moderatoren-Pool zu schaffen, in dem jeder Veranstalter eine optimale Moderations-Lösung für seine Veranstaltung findet. Andrea Schöneborn von den Funky Marys ist da zu nennen, die auch als Moderatorin bei WDR bekannt ist, und Manuela Klein, die man ebenfalls aus dem WDR („Lokalzeit Köln“ und „Aktuelle Stunde“) kennt.
Konstantin Klostermann gehört ebenfalls dazu, den Zuhörern von Radio Köln und den Zuschauern von Magenta Sport gut bekannt, wo er z.B. über die Spiele der Deutschen Eishockey Liga berichtet, sowie Lukas Wachten, seit vielen Jahren als Moderator und Reporter u.a. für den WDR und Radio Köln tätig, und schließlich – und da ist wieder der Bezug zum FC – Michael Trippel, der über seine Tätigkeit als Stadionsprecher hinaus als Moderator viele Veranstaltungen in und um Köln herum am Mikrofon begleitet.
Und irgendwann folgen Sie dann auf Michael Trippel, der Stimme des FCs, als Stadionsprecher im großen Stadion…?
Das wäre natürlich eine tolle Sache. Einmal durfte ich Michael ja schonmal im kleinen Umfang vertreten, als er im August 2006 aufgrund eines Auslands-Engagements eins von bis heute nur zwei Heimspielen als Stadionsprecher verpasst hat. Wenn es einmal dazu kommen sollte, dass Michael nicht mehr weitermacht, dann würde ich mich freuen, wenn der FC wieder auf Jemanden aus „den eigenen Reihen“ setzt wie bei ihm und ich zumindest zu den möglichen Kandidaten gehöre.
Aber ehrlich gesagt würde ich mir auch wünschen, dass dies noch viele Jahre dauert, denn ich finde, dass er das überragend und mit sehr viel Herzblut macht und eine echte FC-Ikone geworden ist. Seine Stimme gehört für mich zu den Spielen einfach dazu.
Herr Gommersbach, Ihre Betätigungsfelder gehen über die bislang angesprochenen Bereiche weit hinaus. Was hat es zum Beispiel mit der „DFB-Fußballhelden-Bildungsreise“ auf sich, mit „alles fussball – der shop“ oder mit dem Likör „Falsche9“?
Die Fußballhelden-Bildungsreise ist ein gemeinschaftliches Förderprojekt im Bereich „Junges Ehrenamt“ vom DFB und der gemeinnützigen KOMM MIT-Gesellschaft, für die ich diese Veranstaltung und den Vorgänger seit ca. 15 Jahren organisatorisch einmal jährlich eine Woche vor Ort in Spanien unterstütze. Ein wirklich tolles Projekt mit vielen sehr engagierten Teilnehmern und Mitarbeitern.
„alles fussball – der shop“ war ein Fußball-Fachgeschäft auf der Aachener Straße in der Nähe des Stadions, welches ich mit meinem Bruder und zwei Geschäftspartnern 10 Jahre lange betrieben habe. Aufgrund der Entwicklungen in 2019 haben wir den Betrieb dann aber leider einstellen müssen. Und die „Falsche9“ ist ein Rhabarber-Likör mit leichtem Vanille-Geschmack, den ich mit zwei Freunden, Tanja und Domenico, auch schon fast zehn Jahre vertreibe.
Viele Ihrer Aktivitäten haben jedoch immer mit dem 1. FC Köln zu tun. Deshalb drängt sich die Frage auf, was dieser Verein für Sie bedeutet.
Um es auf einen einfachen Nenner zu bringen: Der FC ist seit Jahrzehnten Teil meines Lebens, da steckt schon ganz viel Herzblut drin. Der Verein ist ein Stück Heimat, den ich um nichts in der Welt missen möchte. Ich habe meinen Beruf, den ich sehr mag, und außerhalb dieser Tätigkeit darf ich viele Dinge machen, die mit dem FC zu tun haben. Und das tue ich auch, weil ich bei diesem Klub viele tolle Erlebnisse begleiten durfte und viele faszinierende Menschen kennengelernt habe, die „FC-Familie“ sozusagen.
Merken kann man dies auch bei einem Ehemaligen-Treffen von Nachwuchs-Mitarbeitern und -Spielern, das ich seit 2016 mit-organisiere. Im letzten Jahr fanden sich dabei über 80 ehemalige Spieler, Trainer und Betreuer ein, um bei einem leckeren Kölsch über alte Zeiten und gegenwärtige Entwicklungen zu plaudern. Frank Schaefer, Christoph Henkel oder auch Michael Meier und Roland Koch waren auch dabei. Ein Ehemaliger kam sogar aus Stockholm angereist. Auch daran kann man sehen, dass der Satz, den der FC Barcelona gerne über sich sagt, auch auf den FC zutrifft: Er ist mehr als nur ein Verein.
In der jüngeren Vergangenheit kam eine neue Aufgabe für Sie dazu. Sie sind seit Februar Teil des Mitgliederrats. Was hat es damit auf sich?
Der FC-Mitgliederrat ist ein Aufsichtsorgan des Vorstands im „e.V.-Bereich“. Wir kontrollieren den Vorstand in seiner Tätigkeit und beraten bei Bedarf. Dies ist eine sehr spannende und interessante neue Aufgabe, in der ich versuche, den FC bestmöglich zu unterstützen.
Wir haben jetzt lange die Vergangenheit Revue passieren lassen. Lassen Sie uns die Perspektive wechseln und in die Zukunft schauen: Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?
Es gibt da eigentlich keinen großen „Plan“, das war nie so mein Fall. Ich würde mich einfach freuen, wenn sich Dinge, die ich mit angestoßen habe, in der Zukunft weiterentwickeln. Wenn das ein oder andere, was ich initiiert habe oder noch anstoßen werde, irgendwann ein schöner und etablierter Standard wird, in welchem Bereich auch immer, dann würde mich das freuen. Beruflich arbeite ich in einem sehr dynamischen Arbeitsfeld, in dem sich auch aktuell sehr viel tut, trotzdem glaube ich aber, dass noch Zeit für das ein oder andere spannende außerberufliche Projekt bleibt. Ich wünsche mir, dass ich, wie in der Vergangenheit, auch in Zukunft mit vielen interessanten Menschen neue spannende Aufgaben angehen darf.