Der Start in die jecken Tage ist nicht wirklich geglückt, mehr noch: Das dünne 1:1 gegen Schalke ist ein ernüchternder Schlusspunkt der wohl schlechtesten Woche der bisherigen Saison. Ein Traumtor von Anthoys Modeste rettet wenigstens einen Punkt.
Nach zwei Auswärtspleiten im Pokal in Hamburg und beim SC Freiburg, erwischte der effzeh, bei dem die beiden ehemaligen Dortmunder Jojic und Subotic in der Startelf standen, in Müngersdorf einen Horror-Start. Eine Schalker Hereingabe druch Caligiuri verhinderte Olkowski nicht, Rausch verteidigte im Zentrum zu zögerlich und auch Thomas Kessler ließ am Fünfer die nötige Konsequenz vermissen. Schalkes Schöpf musste nur noch Danke sagen und bugsierte die Kugel nach nichteinmal zwei Minuten über die Torlinie. Kalt geduscht fand der effzeh in der Folge im Offensiv-Spiel einfach keine klare Linie.
Verletzte fehlen, sind aber keine Ausrede
Vor den Augen von knapp 50.000 in Müngersdorf und den Verletzten um Kapitän Matthias Lehmann, Marcel Risse und Leonardo Bittencourt, die nebeneinander auf der Tribüne saßen, legten die elf Kollegen auf dem Rasen eine der wohl schlechtesten Halbzeiten der laufenden Saison hin. Mangende Präzision im Passpiel, unispirierte lange Bälle und Abstimmungsprobleme in allen Mannschaftsteilen – dem effzeh ging teilweise Grundlegendes abhanden, was auch mit vielen Verletzten nicht zu erklären ist.
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Zwei positive Erkenntnisse lieferte der Durchgang dann aber doch: 1. Bis auf die Situation, aus der das Gegentor resultierte, stand der effzeh gegen recht passiv auftretende Gäste defensiv stabil. 2. Mit Anthony Modeste, der weite Strecken der Partie mit Schmerzen in der linken Schulter absolvierte, hat man einen der besten Stürmer der ganzen Liga in den eigenen Reihen. Das stellte der Franzose in der 43. Minute unter Beweis, als er ein Zuspiel von Osako in einer perfekten Bewegung annahm und mit einem sehenswerten Innenristschuss zum 1:1 verwertete. Bei aller Freude über Tonis 17. Saisontor: Es war ein in allen Belangen glücklicher Ausgleich, denn dem Treffer ging einer der ersten starken Pässe im effzeh-Spiel überhaupt voraus und darüber hinaus stand Modeste beim Zuspiel im Abseits. Minimal, aber doch erkennbar. Mit 1:1 ging es in die Pause.
Verbesserter effzeh, Schalke mit besseren Chancen
Ein deutliche Verbesserung zeigten Stögers Mannen dann mit Beginn der zweiten Hälfte. Eine wesentlich bessere Spielanlage, höhere Konzentration und eine stark verbesserte Pass-Quote ließen den effzeh endlich überzeugend agieren, Köln war Herre im eigenen Haus. Was allerdings in der Folge auf beiden Seiten fehlte, waren klare Möglichkeiten.
Das änderte sich in der 70. Minute und wieder sorgte eine Osako-Einzelaktion für Gefahr. Ein satter Schuss des Japaners rauschte minimal am Schalker Gehäuse vorbei – der Auftakt für eine chancenreiche Schlussphase. Doch die wirklich guten Möglichkeiten hatte Schalke. Burgstaller, Choupo-Moting und Max Meyer vergaben gute Gelegenheiten zur erneuten Führung, so dass der effzeh letztlich trotz einiger statistischer Überlegenheiten, wie zum Beispiel einem Eckballverhältnis von 5:0, mit einem Punkt glücklich sein konnte. Ein positiver Aspekt muss dann aber noch hervorgeheoben werden: Neu-Kölner Neven Subotic überzeugte bei seinem zweiten Auftritt im effzeh-Dress auf ganzer Linie und beeindruckte mit einem sehr guten Stellungspiel, sowie Zweikampfstärke. Am Ende kann man mit einzelnen Aspekten und einem recht glücklichen Punkt gegen Schalke zufrieden sein. Es war kein kölscher Festtag. Schade eigentlich, ein Sieg hätte doch prima als jecker Party-Auftakt gepasst.