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Anti-DFB: Ultras nehmen Stellung und kündigen weiteren Protest an

Auch das Derby in Mönchengladbach wurde von den Fanszenen beider Seiten zum Protest gegen den DFB genutzt. Die Kölner Ultras erklären die Hintergründe.

MOENCHENGLADBACH, GERMANY - AUGUST 20: Supporters of Koeln voice their opinion against the DFB with banners during the Bundesliga match between Borussia Moenchengladbach and 1. FC Koeln at Borussia-Park on August 20, 2017 in Moenchengladbach, Germany. (Photo by Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)
Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Auch das Derby in Mönchengladbach wurde von den Fanszenen beider Seiten zum Protest gegen den DFB genutzt. Die Kölner Ultras erklären die Hintergründe.

Sowohl im Block der Kölner Gäste als auch in der Gladbacher Kurve wurden zu Spielbeginn Spruchbänder entrollt. Der populäre Slogan “Fick Dich DFB” war auch in Gladbach bei beiden Fanlagern zu lesen. Im Kölner Block wurde er um konkrete Kritik an der Sportgerichtsbarkeit, der Kommerzialisierung und der “Paralleljustiz” des DFB ergänzt. Zudem schallten “Scheiß DFB”-Gesänge in eindrucksvoller Lautstärke durch den Borussia-Park.

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Die Kölner Ultras beließen es aber nicht nur bei den Aktionen im Stadion. Die “Wilde Horde” und die “Coloniacs” veröffentlichten beide ein identisches Statement zum Protest am Sonntag und dem Konflikt mit dem Fußball-Verband im Allgemeinen.

Ausführliche Stellungnahme zum DFB-Protest

“Es war bis dato ein schleichender Prozess. Mal hier eine Ausnahme von der 50+1 Regel, mal dort ein neues Montagsspiel eingeführt”, erläutern die Gruppen ihre Kritikpunkte. “Dieser schleichende Prozess hat in den letzten Monaten derartig an Tempo zugelegt, dass es wohl keiner mehr bestreiten kann: Die Führung des DFB hat jeglichen Bezug zur Basis, zu den Fans, vielen Vereinen und offenbar auch zur Realität verloren.”

Entwicklungen wie die chinesische U20 in der Regionalliga, ein Pokalfinale, das “einem Superbowl ähnelt”, und “Phantasiestrafen” würden aufzeigen, in welche Richtung sich der Fußball entwickelt. “Nämlich, dass der Verband auf die Fans scheißt, um lieber irgendwelche ‘Märkte’ in Fernost zu erschließen.” Diese Vorgänge seien der Grund dafür gewesen, dass sich Ende Juli viele deutsche Ultra-Gruppen in Dresden versammelten und DFB-Vizepräsident Rainer Koch und den Sicherheitsbeauftragen des Verbands, Hendrik Große Lefert, zur Rede stellten. “Dabei wurde niemand bedroht oder beleidigt”, stellen die Ultras noch einmal klar. Die “BILD”-Zeitung hatte zuvor Gegenteiliges berichtet, auch Rainer Koch widersprach der Darstellung des Boulevardblatts bereits.

Ultras: “DFB weiß genau, was wir von ihm halten”

Ein netter Plausch bei Kaffee und Kuchen dürfte das Aufeinandertreffen aber wohl auch nicht unbedingt gewesen sein. “Es wurde klar der eigene Standpunkt verdeutlicht und flächendeckender Gegenwind angekündigt”, erläutern die Kölner Gruppen. Vor diesem Hintergrund sei nun auch die plötzliche Abkehr von Kollektivstrafen zu betrachten. “Der DFB weiß ganz genau, was wir von ihm halten”, heißt es im Statement. “Etwa, dass wir seinen Worten keinen Glauben mehr schenken können.” Zehn Jahre lang habe es Dialoge mit dem DFB gegeben, “nichts” habe sich derweil zum Positiven verändert.

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“Wir können noch solange an runden Tischen unsere Zeit verschwenden, Protokolle tippen und so tun, als wenn wir einen schon längst abgefahrenen Zug verlangsamen könnten. Dafür muss nicht weniger passieren, als dass sich der DFB selbst verändert”, erläutern die Ultras ihren Standpunkt.

Erst wenn es im Dialog mit dem DFB Aussicht auf Ergebnisse gebe, sei dieser sinnvoll, erklären die Gruppen unisono. Von dieser Position wollen sich die leidenschaftlichen Anhänger auch nicht abbringen lassen. “Wir werden nicht mit den Protesten aufhören, sondern diese weiterhin in der laufenden Saison szeneübergreifend in die Stadien tragen”, kündigen “Wilde Horde” und “Coloniacs” an. “Wir sind zu weit gekommen, um aufzugeben.”

→ Zum kompletten Statement von Coloniacs und Wilder Horde 

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