Seine Qualitäten zeigte er dabei in nahezu jeder Partie: Bestens ausgebildet, pfeilschnell, ein starker linker Fuß mit brandgefährlichen Flanken und Standards. Horn ist ein moderner Verteidiger, der mit dem Ball umzugehen weiß. „Jannes ist ein Spieler mit großen Möglichkeiten“, lobte ihn auch sein neuer Vorgesetzter: „Er ist sehr schnell, hat einen Zug zum Tor und einen starken linken Fuß“, beschreibt Andries Jonker die Vorzüge des 20-Jährigen.
Gomez: “Jannes kann ein großer Linksverteidiger werden”
Auch im Kollegenkreis fand der beim VfL Wolfsburg auch zum Bürokaufmann ausgebildete Youngster Fürsprecher fand. „Jannes ist ein Spieler mit extrem viel Zug, er ist ein Riesentalent. Er ist brutal schnell, hat einen super linken Fuß”, geriet Mario Gomez auf Horn ins Schwärmen und prognostiziert ihm eine große Zukunft: “Er kann ein großer linker Verteidiger werden.”
Im April der Lohn für seine rasante Entwicklung: Wolfsburg verlängert mit Horn, dessen Vertrag noch bis 2020 lief, vorzeitig um ein Jahr. Der U20-Nationalspieler und sein Heimatverein: Es schien eine zukunftsträchtige Verbindung mit langer Haltbarkeit zu sein. Nur zwei Monate später dann die überraschende Trennung: Nachdem Horn in der Relegation, die ihn von der U20-WM fernhielt, nicht zum Einsatz kam, macht der ruhige Youngster den Abflug aus der Autostadt.
Horn: “Hatte das Gefühl, ein Wechsel würde helfen”
„Auch wenn ich mich in Wolfsburg sehr wohlgefühlt und sowohl in der Mannschaft, als auch im Verein und in der Stadt viele Freunde habe, hatte ich zuletzt das Gefühl, dass mir ein Vereinswechsel helfen würde, die nächsten Schritte in meiner Laufbahn anzugehen“, begründet der Abwehrspieler seine Entscheidung, die ihn nach Köln zum Europa-League-Teilnehmer führt. Eine Entscheidung, die er mit seinem Freund und direkten Kontrahent bei den „Wölfen“ diskutiert hat.
„Ehrlich gesagt hat mir Yannick Gerhardt schon eine ganze Menge vom FC erzählt und mir den FC quasi ans Herz gelegt. Dass die Stimmung im Stadion großartig ist, durfte ich ja schon im Februar erleben. Auch wenn ich nicht zum Einsatz gekommen bin, war es schon beeindruckend zu erleben, wie großartig die Stimmung beim FC ist“, betont Horn im Interview auf der FC-Homepage. Auch von Salih Özcan und Leo Bittencourt habe er nur Positives erfahren.
Foto: Deniz Calagan/Bongarts/Getty Images
Empfehlung genug, erstmals den Schritt aus dem eigenen Nest zu machen: Der Familienmensch, bis zuletzt in Braunschweig in Nähe seiner Familie und Freunde wohnhaft, wagt den Schritt aus der Komfortzone ins Rheinland. „Ich freue mich auf diese neue Herausforderung in einem emotionalen Club mit großartigen Fans in einer fußballverrückten Stadt“, sagte er bei seiner Präsentation.
Gläubig, spielfreudig und kämpferisch
Für den gläubigen Christen, der daraus auch öffentlich keinen Hehl macht, wartet eine neue Herausforderung – und ein eingespieltes Team, das vor allem über das Kollektiv kommt. „Ich habe schon von vielen Seiten gehört, dass beim FC ein besonderer Teamgeist herrscht. Da möchte ich mich voll und ganz einbringen. Ich habe grundsätzlich gerne Spaß, aber immer alles im professionellen Rahmen. Auf dem Platz sehe ich mich bei aller Spielfreude auch als Kämpfer. Ich hoffe, dass ich das so oft wie möglich unter Beweis stellen kann“, gibt sich Horn, der beim effzeh die Rückennummer 23 erhält, zum Start in seine Kölner Zeit angriffslustig.
Löst er beim 1. FC Köln nur die Hälfte der Vorschusslorbeeren, die ihm auf dem Weg zum Profi-Fußballer zuteil wurden, ein, dann dürfte sich aus der vielerorts empfundenen Überraschung bald Begeisterung entwickeln. Eine Flügelzange mit den Namen Jannes Horn und Lukas Klünter dürfte sicherlich zu den schnellsten ihrer Zunft gehören. Schneller unterwegs sind dann wohl definitiv nur die Wortwitze bei den effzeh-Fans.