Fanmarsch, verstärkte Kontrollen, Alkoholverbot: Die Europa-League-Heimpartie gegen Roter Stern Belgrad steht als Risikospiel unter besonderen Vorzeichen.
Endlich wieder Europapokal in Müngersdorf: Das von den Fans des 1. FC Köln heiß erwartete Heimspiel gegen Roter Stern Belgrad in der Europa League steht endlich vor der Tür. Doch wird rund um das Müngersdorfer Stadion an diesem Donnerstag nicht alles so sein, wie es der effzeh-Fan von Bundesliga-Begegnungen gewohnt ist. Aufgrund der Einschätzung als Partie mit erhöhtem Sicherheitsrisiko weisen die „Geißböcke“ und die Kölner Polizei noch einmal darauf hin, dass es zu verstärkten Kontrollen und einer veränderten Einlasssituation kommen wird. Deshalb werden alle Anhänger gebeten, möglichst frühzeitig und mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.
Alkoholverbot und ohne Karte keine Stadionnähe
So ist, wie schon im Heimspiel gegen Frankfurt, der Gastbereich Nord abgetrennt, um eine Fanvermischung zu vermeiden. Die gesamte Fläche zwischen den Abelbauten ist für den Publikumsverkehr dauerhaft gesperrt, lediglich der Ticket-Point in den westlichen Abelbauten hat geöffnet. Deshalb, so teilt der 1. FC Köln mit, sei die Ost-/Südtribüne nicht über die Nordseite erreichbar.
Auch wird das Müngersdorf Stadion ohne Ticket gar nicht erreichbar sein: Schon vor dem Zutritt der Spielstätte wird darauf geachtet, dass Anhänger, die Richtung Eingang wollen, Eintrittskarten besitzen. „Wir bitten alle Fußballfans, die kein Ticket für das Spiel haben, nicht zum Stadion zu kommen. Es besteht keine Möglichkeit, zum Zutrittsbereich zu gelangen“, lässt der 1. FC Köln auf seiner Homepage wissen. Die Kölner Polizei ergänzt, dass am Stadion keine Möglichkeit bestehe, das Spiel bei einer Live-Übertragung zu verfolgen oder Alkohol zu erwerben. Im kompletten Stadion herrscht während der Europa-League-Partie sowieso Alkoholverbot.
Großeinsatz für die Kölner Polizei
Die Kölner Polizei, die über 1.000 Beamte einsetzen wird, bereitet sich derweil intensiv auf die Ankunft von knapp 5.000 serbischen Schlachtenbummler aus Belgrad vor. Nur die Hälfte von ihnen besitzt nach Einschätzung der Ordnungskräfte eine gültige Eintrittskarten. Besonders der geplante Fanmarsch der Roter-Stern-Fans macht der Polizei Sorgen: Von der Innenstadt zum Stadion wollen die Anhänger des serbischen Renommierklubs ziehen, um ihr Team dort anzufeuern. Mit massiven Verkehrsbehinderungen sei daher zu rechnen.
Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images
„Roter Stern Belgrad ist ein Schwergewicht des Fußballs, nicht nur im Sport, auch außerhalb des Sports“, sagte der neue Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob in einer Pressekonferenz vor dem ersten Europapokal-Heimspiel in Köln seit 25 Jahren: „Der Emotionsgrad ist hoch, da kann ein Tropfen das Fass zum Überlaufen bringen.“ Diese besonderen Momente erfordern besondere Maßnahmen. In einem Fanbrief kündigte die Polizei vor dem Duell gegen Belgrad bereits an: „Als Polizei unterscheiden wir nicht nach Vereinsfarben,sondern nur zwischen friedlichen und gewaltbereiten Fans. Die Polizei wird gegen jeden konsequent und entschieden vorgehen, der ein Fußballspiel ausnutzt, um Aggression und Gewalt zu schüren – egal ob im Stadionumfeld oder an einem anderen Ort der Stadt.“