Folge uns
.

Kurz & Knapp

Häßler-Millionen aufgetaucht

Tief Niklas fördert ungeahntes zu Tage. Die Häßler Millionen 25 Jahre versteckt in den Tiefen des Geißbockheims.

Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Tief Niklas war Schuld: In der Nacht von Sonntag auf Montag zerstörte ein umherwehender großer Ast ein Kellerfenster des Geißbockheims. Somit bestand kein Schutz vor den üppigen Regenmassen und der Keller lief voll. Ein, noch Montagfrüh einberufener, Bausachverständiger konnte nur noch einen Totalschaden attestieren. Die alten Wände mit teils römischer Bausubstanz hatten sich voll Wasser gesogen. Um ein Absacken des Gebäudes zu vermeiden, wurde noch am gleichen Tag mit der Renovierung des Mauerwerks begonnen.

Beim Öffnen der Wände kam dann unglaubliches zu Tage. In die Wand war ein Geheimfach eingelassen, zugemauert und mit Putz überzogen worden um es vor neugierigen Blicken zu verstecken. Im Geheimfach ein klassischer schwarzer Aktenkoffer und darauf ein Zettel:

“Für Christoph. Grüße D. A.-B.”

Im Koffer genau 14.999.963,42 DM, ein unterschriebenes Statement von Christoph Daum, dass er “bei einem Handgeld von 15 Mio. DM beim effzeh bleiben” würde sowie eine Quittung von Rewe über den Kauf von Hanutas im Wert von 36,58 DM.

Große Freude am GBH

Credits: 50 Jahre Bundesliga

Credits: 50 Jahre Bundesliga

Obwohl die Geschäftsführung des effzeh den Fund zunächst noch unter Verschluss halten wollte, machte die Meldung schnell die Runde und so konnten wir heute morgen ein exklusives Statement von Geschäftsführer Alexander Wehrle erhalten: “Wir freuen uns sehr über den jetzigen Fund. Gerade in diesen schweren Zeiten können wir die rund 7,5 Mio € gut gebrauchen. Jörg hat heute morgen schon mit England und Italien telefoniert, sodass unsere Sturmprobleme bald ein Ende haben sollten”

Einziger Wehrmutstropfen für Wehrle wird sein, dass die genau 7.669.359,55 € bei konservativer Anlage im Jahre 1990 den heutigen Schuldenberg sofort auf Null drücken würden.

Daum Verbleib wohl ein Herzschlagfinale

Aufgrund der nun vorliegenden Informationen ist es uns gelungen die kuriose Sommerpause 1990 zu rekonstruieren. Bisher war klar: Präsident Dietmar Artzinger-Bolten entließ den damaligen Erfolgstrainer Christoph Daum 1990 während der WM in Italien überraschenderweise ohne eine Angabe von Gründen. Daum war gerade wiederholt Vize-Meister mit dem effzeh geworden und man blickte mit den Nationalspielern Litbarski, Häßler, Ilgner und dem erfahrenen Recken Paul Steiner in eine goldene Zukunft.

Daum spürte, dass man auf ihn setzte und verlangte ein großes Handgeld um weiter beim effzeh zu bleiben (ebendiese 15 Mio. DM). Das Geld war aber nicht vorhanden, so dass Präsident Artzinger-Bolten an das Tafelgold ging und noch vor der WM den Königstransfer des Edeltechnikers Icke Häßler nach Juventus Turin anleiherte.

Vom Verkauf seines Lieblingsspielers so erbost, weigerte sich Daum zu bleiben und verzichtete sogar auf das ihm angebotene Geld. Artzinger-Bolten versuchte ihn noch mit einer riesen Ladung Hanutas von sich zu überzeugen – aber alles für die Katz. Der Rest ist Geschichte. Die Hanutas landeten in den Bäuchen von ausharrenden Journalisten und Icke Häßlers Wechsel nach Turin wurde, um den Mannschaftsfrieden zu bewahren, erst nach der WM bekannt gegeben.

Vermutlich versteckte Artzinger-Bolten das Geld aus lauter Hoffnung Daum würde es sich nochmal anders überlegen. Aber das ist reine Spekulation.

Ohne seinen Erfolgstrainer und seinen Mittelfelddribbler fand der effzeh nie wieder in die Spur. Das wird sich wohl erst jetzt ändern. Sturm Niklas sei Dank.

Mehr aus Kurz & Knapp

.