Auch im vierten Anlauf schafft der effzeh nicht den ersten Bundesliga-Sieg in Augsburg. Nach einer desolaten ersten Hälfte beginnt die Stöger-Truppe doch noch mit dem Fußballspielen. Am Ende allerdings zu spät.
Das mit den frühen Gegentoren ist eines der weniger erfreulichen Markenzeichen des effzeh in dieser Saison. Gerieten die Stöger-Schützlinge im Derby gegen Gladbach nach 13 Minuten in Rückstand, gab es den ersten Gegentreffer beim Abstiegskandidaten Augsburg nach nur sechs Minuten. Dass mit Martin Hinteregger nach der Derby-Niederlage ein ehemaliger Borusse gegen den effzeh traf, ist zwar nur eine Randnotiz, passt aber ins Stimmungsbild Kölns im April 2017.
Mit 0:2 zur Halbzeit gut bedient
Zunächst schien der effzeh, bei dem endlich wieder Leonardo Bittencourt in der Startelf stand, den Rückstand einigermaßen gut verdaut zu haben. Doch in der Offensive lief in der Folge nicht viel zusammen, defensiv häuften sich Unkonzentriertheiten, den Gastgebern wurde teilweise eklatant viel Platz eingeräumt. Das 2:0 durch Augsburgs Kapitän Verhaegh (Elfmeter, 23. Minute) war die einzig logische Folge des indiskutablen effzeh-Auftritt.
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Bis zur 30. Minute stand lediglich eine Torchance durch Yuya Osako (7. Minute) zu Buche. Dass die Gastgeber zur Halbzeit nicht noch höher in Führung lagen, verdankte der effzeh Timo Horns Paraden wie der gegen Jonathan Schmid (36. Minute). Dass Sörensens Kopfballrückgabe (42. Minute) nach völliger Konfusion in der effzeh-Abwehr nicht im Tor landete, war dann einzig dem Glück geschuldet. In Sachen Kampfgeist und Präsenz bekam der Europa-Anwärter vom Abstiegskandidaten eine wahre Lehrstunde aufgezeigt.
Zoller und Rudnevs bringen kaum Schwung
Mit einem Doppel-Wechsel reagierte Peter Stöger auf die katastrophale erste Halbzeit, brachte mit Rudnevs und Zoller für Jojic und Clemens die volle Offensiv-Power. Einzig der erhoffte Effekt blieb zunächst aus. Die berühmte Mühe konnte zwar beiden Eingewechselten nicht abgesprochen werden, doch auch in der wesentlich offensiveren Formation kam vom effzeh zu wenig.
effzeh wacht zu spät auf
Das änderte sich erst mit der Hereinnahme von Marco Höger (61. Minute für Bittencourt), der dem effzeh-Spiel endlich etwas Organisation und Struktur gab. Eine großzügige Einladung der Gastgeber nutzte Sörensen zum Anschlusstreffer. Den Ball von Anthony Modeste leitete der Däne gefährlich auf das Augsburger Tor weiter, ein unglücklicher Klärungsversuch von Augsburgs Philipp Max beförderte den Ball schließlich ins Netz.
Unrühmliches Ende
Der Europa-League-Kandidat war in der Folge voll da, drängte endlich mit Nachdruck in Richtung Augsburger Tor. Allerdings zeigten die Gastgeber weiterhin maximalen Einsatz. In einer hitzigen Schlussphase mit am Ende sieben Minuten Nachspielzeit mussten bei den Augsburgern Ja-Cheol Koo (Gelb-Rot, 90. Minute) und Alfred Finnbogason (Rot, 92. Minute) vorzeitig in die Kabine gehen, Trainer Manuel Baum wurde darüber hinaus auf die Tribüne geschickt.
Trotz Überlegenheit konnte der effzeh sich lediglich eine letzte gute Torchance herausspielen, doch die Hereingabe von Osako verpasste Rudnevs im Zentrum ganz knapp. Das Team als Ganzes verpasste es hingegen, von Beginn an eine konzentrierte Leistung bei einem Abstiegskandidaten, der unter Druck gesetzt große Defizite offenbarte, zu bringen.