Der 1. FC Köln feiert gegen Wolfsburg seinen ersten Heimsieg – dennoch gibt es Fanproteste und eine historisch schlechte Zuschauerzahl.
Es ist vollbracht: Der 1. FC Köln hat in der Bundesliga das erste Spiel gewonnen. Gegen den VfL Wolfsburg zeigte die Mannschaft von Stefan Ruthenbeck eine engagierte Leistung und siegte durch ein Tor von Christian Clemens mit 1:0. Im Müngersdorfer Stadion verfolgten allerdings nur 41.100 Zuschauerinnen und Zuschauer das letzte Heimspiel des Jahres – ein historisch schlechter Wert. So wenige Fans waren zuletzt im Jahr 2013, bei einem Heimspiel gegen Sandhausen, nach Müngersdorf gekommen. Durch die sportlich schlechte Bilanz waren die Zahlen bereits in den letzten Heimspielen zurückgegangen, gegen Wolfsburg wurde nun der Tiefpunkt erreicht.
Unter der Woche hatte die aktive Fanszene Proteste gegen den Vorstand in einem offenen Brief angekündigt und diese dann auch umgesetzt. Vor Beginn der Partie forderte die Südkurve lautstark den Rücktritt des Vorstands – mit “Vorstand raus!”-Rufen und einem entsprechenden Banner machten die Fans ihrem Unmut Luft. Der genaue Wortlaut eines weiteren Banners: “Rotwein-Blase geplatzt? Wilkommen in der Realität”. Später wurde dann ein Transparent mit den Worten “Nur noch Spinner am Werk – Vorstand raus!” gezeigt. Aus dem Vorstand waren allerdings nur Toni Schumacher und Markus Ritterbach anwesend, Werner Spinner wurde zumindest auf den Rängen nicht erblickt.
Auch Proteste gegen Fanbetreuer Rainer Mendel
Ein weiteres Plakat richtete sich gegen Fanbetreuer Rainer Mendel, der seit 1989 zwischen Fanszene und Verein zu vermitteln versucht. “Mendel, deine Tage sind gezählt!” war auf einem Banner zu lesen, das zu Beginn der zweiten Halbzeit gezeigt wurde. Bereits in der Vergangenheit hatte sich das Verhältnis zwischen Fanszene und Mendel verschlechtert – ihm wird von den Fans unter anderem vorgeworfen, für eine polizeiliche Durchsuchung der Fanräume verantwortlich gewesen zu sein. Auch die Causa Dietmar Hopp und die Stadionverbote nach dem Spiel gegen Rot-Weiss Essen haben den Konflikt verschärft.