Ungeachtet der Fürther Einschätzung holt ihn Stefan Ruthenbeck zur Saison 2014/15 zum damaligen Zweitligisten VfR Aalen. Drexler kommt auf 24 Einsätze in dieser Saison, kann aber den Abstieg nicht verhindern. In der darauffolgenden Drittligasaison entwickelt er sich zu einem Führungsspieler und hilft mit seinen neun Toren und sieben Assists, den Sturz der Aalener in die 4. Liga abzuwenden.
Holstein Kiel bemüht sich sehr um ihn, Drexler nimmt 2016 das Vertragsangebot der Schleswig-holsteinischen Landeshauptstädter an und setzt seine Karriere an der Kieler Förde fort. Hier gewinnt er neue Lust am Fußball, trifft auf Mitspieler wie Kingsley Schindler, Marvin Duksch und Alexander Mühling, mit denen er sich sofort auf einer fußballerischen Wellenlänge befindet, und profitiert dieses Mal von einem Trainerwechsel, als Karsten Neitzel am vierten Spieltag von Markus Anfang abgelöst wird. „Markus Anfang hat mir gesagt, dass ich locker eine Liga höher spielen könnte,“ sagt er in einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger. „Von da an ging meine Reise los. Ich habe den Flow mitgenommen und das Selbstvertrauen.“
Der „Flow“ führt zu sieben Toren und 14 Assists, mit denen er entscheidend zum Aufstieg der Kieler in die 2. Bundesliga beiträgt. Auch dort zeigt er sich in der nächsten Saison sehr torgefährlich und stellt unter Beweis, dass er sehr wohl das Zeug zum Profi hat. Seine zwölf Tore und elf Vorlagen katapultieren den Club in die Aufstiegsrelegation und wecken sogar das Interesse ausländischer Clubs.
Ein Umweg ins Glück
Im Trikot von Holstein Kiel | Foto: Martin Rose/Collection Bongarts
Der dänische Erstligist FC Midtjylland schließt im Frühjahr 2018 einen Vertrag mit Drexler ab – nur weiß kaum jemand davon. Nachdem er mit Holstein Kiel knapp in der Aufstiegsrelegation gescheitert ist und Markus Anfang als neuer Trainer des 1.FC Köln feststeht, erklärt sich der dänische Club bereit, dem Kölner Interesse nachzugeben und Drexler an den Rhein ziehen zu lassen, ohne allerdings auf einen fürstlichen Transfergewinn zu verzichten.
Die Ablösesumme in Höhe von kolportierten viereinhalb Millionen Euro sorgt für kollektives Stirnrunzeln in den Reihen der FC-Fans, aber nach einigen Anlaufschwierigkeiten gelingt es Drexler, die Anhänger des Geißbockclubs zu überzeugen. Als bester Vorlagengeber der 2. Bundesliga und mit insgesamt 26 Scorerpunkten leistet der Neuzugang einen erheblichen Beitrag zum Aufstieg des FC in die Bundesliga.
“Ich freue mich auf alles”
Jetzt endlich, mehr als elf Jahre nach dem Erfolg im Finale um den DFB-Junioren-Vereinspokal, ist er da, wo er immer hinwollte, in der höchsten Spielklasse des deutschen Fußballs. Seine Vorfreude auf die Saison 2019/20 ist riesig. “Ich freue mich auf alles, bei den Stadien angefangen,” offenbart er in einem Interview mit der Kölnischen Rundschau. “Dann gibt es natürlich die Duelle mit früheren Kollegen wie Christoph Kramer oder Kevin Kampl. Letztlich will ich einfach diese spezielle Atmosphäre der Bundesliga, die ich bisher nur aus dem Fernsehen kenne, aufsaugen …”
Drexlers langer Weg führt in die Bundesliga
In Wolfsburg verhindern noch ein Tackling von Josuha Guilavogui, der zwar nicht den Ball, dafür aber Drexlers Knie trifft, und der in der Folge ausbleibende Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Sven Jablonski die erste Torbeteiligung des gebürtigen Bonners, gegen den BVB hat der lange Weg mit Hoffnungen und Enttäuschungen doch noch zum ersten Bundesliga-Tor für Dominick Drexler geführt.
Es bleibt zu hoffen, dass der 29-Jährige nun noch zahlreiche weitere Tore und Torvorlagen folgen lässt, die notwendig sein werden, um das erklärte Ziel des 1.FC Köln, den Klassenerhalt in der Bundesliga, zu erreichen. Auch deswegen, viel Erfolg, Dome!