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Spielerportraits

Dominick Drexler beim 1. FC Köln: Der lange Weg zum ersten Bundesligator

Dominick Drexlers Karriere entspricht nicht unbedingt der eines durchschnittlichen Profis. Im Alter von 29 Jahren ist der Spätzünder nun vorerst am Höhepunkt seiner Laufbahn angekommen – in der Bundesliga. Ein Portrait.

Foto: Matthias Hangst/Collection Bongarts

„Tore pflastern seinen Weg.“ Mit dieser Abwandlung des reißerischen deutschen Titels eines italienischen Thrillers aus dem Jahr 1976 könnte man die Karriere des Dominick Drexler vielleicht dann doch nicht überschreiben. Gleichwohl hat er auf allen seinen Stationen zahlreiche Tore erzielt und Torvorlagen gegeben, bei Bayer Leverkusen in der U19 und der Regionalligamannschaft, bei Rot-Weiß Erfurt in der 3. Liga, in Fürth in der 2. Bundesliga und in der Regionalliga Süd, beim VfR Aalen in der 2. und 3. Liga und schließlich auch in Kiel, zunächst in der 3. Liga und dann, genau wie bei seinem jetzigen Arbeitgeber, dem 1.FC Köln, in der 2. Bundesliga.

Auf 176 Scorerpunkte ist er in seiner bisherigen Karriere gekommen, 92 Tore und 84 Assists, und doch hat es bis zum 23. August 2019 gedauert, bis er seinen ersten Treffer in der Bel Etage des deutschen Fußballs, der Bundesliga, markieren konnte. Er traf in der 29. Minute zum 1:0 gegen Borussia Dortmund und tat dies mit einem typischen „Drexler-Tor“, sich im Rücken der gegnerischen Abwehr in den Strafraum schleichend, bugsierte er da, wo ihn kein Gegenspieler vermutete, das Leder aus kurzer Distanz unhaltbar in das von Roman Bürki gehütete Tor.

Erste Erfolge und eine harte Lehrzeit in Leverkusen

Im Einsatz für Erfurt | Foto: Getty Images/Collection Bongarts

Zum ersten Mal in das Blickfeld einer etwas breiteren Öffentlichkeit gerät Dominick Drexler am 18. April 2008, als er mit der U19 von Bayer Leverkusen das Finale um den DFB-Junioren-Vereinspokal mit 3:0 gegen Borussia Mönchengladbach gewinnt und nach dem Schlusspfiff stolz die Trophäe präsentiert, zusammen mit seinen Mannschaftskameraden Fabian Giefer, Stefan Reinartz, Bastian Ozcipka, Kevin Kampl und – Marcel Risse, der 10 Jahre später erneut sein Teamkollege werden sollte.

Im darauffolgenden Jahr erreicht er mit der U19 den zweiten Platz in der A-Junioren-Bundesliga West, verpasst damit zwar den Einzug ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft um zwei Punkte, manövriert sich jedoch mit den 16 Saisontoren, die er als Mittelfeldspieler erzielt hat, in das Blickfeld des Cheftrainers, Jupp Heynckes. Fortan nimmt er an den Übungsstunden der Bayer-Profis teil und trainiert mit Spitzenspielern wie Toni Kroos und Arturo Vidal.

„Ich war im Training jeden Tag der absolut Schwächste“

Die Anforderungen im Training sind hoch, die Erfahrung ein Stück weit desillusionierend. „Ich war im Training jeden Tag der absolut Schwächste“, berichtet er in einem Interview mit dfb.de. „Spieler wie Toni Kroos, der damals noch auf der linken Seite spielte, brachten eine andere Qualität mit. Dadurch hat es nicht immer Spaß gemacht.“ Zweimal beruft Heynckes ihn in den Spieltagskader der Farbenstädter, Drexler kommt jedoch nicht über den Platz auf der Ersatzbank hinaus.

Erfolge in Erfurt und ein fataler Wechsel nach Fürth

Zur Saison 2010/11 wechselt er zu Rot-Weiß Erfurt und weiß dort vor allem in der zweiten und dritten Saison als torgefährlicher Mittelfeldspieler so zu überzeugen, dass er das Interesse von Proficlubs weckt. Er nimmt schließlich das Angebot der Fürther an, muss aber zu Saisonbeginn feststellen, dass Mike Büskens, der Trainer, der ihn geholt hat, inzwischen durch Frank Kramer abgelöst worden ist.

„Wenn du aus der 3. Liga kommst, bist du sowieso nicht der Überflieger, auf den alle gewartet haben“, sagt er dem EXPRESS in einem Interview. „Wenn der Trainer dann nicht voll auf Dich setzt, spielst Du nicht – so einfach ist das. Am Ende haben mir wirklich alle, die dort etwas zu sagen hatten, signalisiert, dass ich kein Zweitliganiveau habe.“ Drexler spielt kaum und sehnt das Ende der Saison herbei.

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