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Kurz & Knapp

Dialog nach Polizeieinsatz

Nach den Zwischenfällen in Stuttgart bemühen sich die Beteiligten um Aufklärung des Sachverhalts. Auch der 1. FC Köln schaltet sich ein.

© effzeh.com

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Nach den Zwischenfällen in Stuttgart sollen die von der Polizei aufgenommenen Personalien der Fans nicht längerfristig gespeichert werden. Die Aufarbeitung wurde unterdessen auf Januar verschoben. Der 1. FC Köln betont, dass die Maßnahmen nichts mit dem Sicherheitspapier der DFL zu tun haben.

Wie der betroffene Fanclub “Rut Wieß Colonia” auf seiner Internetseite bekanntgab, befinden sich die Fans in einem Dialog mit der Kölner Polizei, um die Busdurchsuchung und die Ganzkörperkontrollen im Rahmen des Pokalspiels des 1. FC Köln gegen den VfB Stuttgart (effzeh.com berichtete) aufzuarbeiten.

Als erstes Zwischenergebnis soll sich ergeben haben, dass die aufgenommenen Personalien der Auswärtsfahrer nach Abschluss der Ermittlungen nicht in einer Datei gespeichert werden. Der Dialog zwischen Fans und Polizei soll in der ersten Januarwoche fortgeführt werden und über die Feiertage ruhen. Auch der 1. FC Köln ist an den Gesprächen beteiligt.

Verein an Aufklärung beteiligt

“Wir sind aktuell mit dem Fanclub Rut-Wiess Colonia im direkten Gespräch und werden uns im Januar zusammensetzen, um den Vorfall in Stuttgart im Detail aufzuarbeiten”, erklärte Thomas Schönig, Leiter der Arbeitsgruppe Fankultur beim 1. FC Köln, auf unsere Anfrage. “Die Kölner Fans wurden nach unseren Informationen mit ihrem Bus an der Stuttgarter Stadtgrenze gestoppt und von einer speziellen Polizeitruppe sowohl erkennungsdienstlich behandelt als auch einer Ganzkörperkontrolle unterzogen. Was dieses polizeiliche Vorgehen konkret ausgelöst hat, ist für uns nicht abschließend geklärt.”

Schönig betonte, dass eine Beurteilung der Maßnahmen erst nach der vollständigen Aufklärung des Ablaufs möglich ist: “Für eine Bewertung der Polizeimaßnahmen müssen wir den offiziellen Polizeibericht abwarten, der noch nicht vorliegt. Allerdings ist klar, dass jede Maßnahme dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit entsprechen muss.”

Um eine möglichst umfangreiche Aufklärung zu gewährleisten, haben sich die Vereinsverantwortlichen bereits eingeschaltet. “Rainer Mendel (Fanbeauftragter des 1. FC Köln, Anm. d. Red.) und ich haben vor Ort sofort das Gespräch mit dem Einsatzleiter der Polizei gesucht. Wir sprechen auch mit dem sozialpädagogischen Fanprojekt, das in Stuttgart zwischen Polizei und Fanclub vermittelt hat, sowie mit den Kölner szenekundigen Beamten, um die Vorfälle im Detail aufzuklären und zu bewerten”, sagte Schönig.

Kein Zusammenhang mit DFL-Papier

Besonderen Wert legt der Leiter der Arbeitsgruppe Fankultur darauf, dass der Polizeieinsatz gegen den Fanclub “Rut Wieß Colonia”, der allem Anschein nach am Mittwoch ein Einzelfall blieb, nicht im Zusammenhang mit dem in der vergangenen Woche verabschiedeten Sicherheitskonzept der DFL steht: “Es ist wichtig zu betonen, dass es sich bei diesem Vorgehen um rein polizeiliche Maßnahmen basierend auf Polizeigesetz und Strafprozessordnung handelt. Es hat also nicht zu tun mit der Umsetzung des am 12. Dezember 2012 vom Ligaverband verabschiedeten Sicherheitspakets.”

Ganzkörperkontrollen und Busdurchsuchung

Der Bus des Fanclubs war am Mittwoch nach Angaben der mitgereisten Fans von der Polizei in Empfang genommen worden. Im Anschluss sollen mehrfache Kontrollen durchgeführt worden sein, unter anderem auch die umstrittenen Ganzkörperkontrollen, bei denen sich die Fans vollständig entkleiden mussten. Außerdem soll die Polizei die Personalien der Fans aufgenommen und individuelle Fotos geschossen haben. Anlass der Maßnahmen soll ein auf einem Rastplatz gezündeter Feuerwerkskörper gewesen sein. Die Mitgereisten sollen im Verdacht gestanden haben, für die Zündung verantwortlich zu sein.

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