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Francois Duchateau, Sportredakteur bei derwesten.de
Die Geschichte von der neuen Bescheidenheit (“Seriosität”) am Geißbockheim lief mittlerweile mehrmals in allen deutschen Gazetten rauf und runter. Das ist auch eine Bestätigung, dass der FC seit dem vergangenen Abstieg keinen Boden für Unruhe und Negativschlagzeilen bot. Diese Geschichte wird sich auch im Oberhaus fortsetzen.
Schmadtke, Schumacher und Stöger leben die neue Sachlichkeit vor. Unisono gaben sie Platz 15 als einziges Saisonziel aus – richtig für einen Aufsteiger. Bereits vergangene Saison investierte der FC kräftig in die Mission Bundesliga-Rückkehr, verpflichtete Anthony Ujah fest und obendrauf wurde Patrick Helmes zurückgeholt. Viele Talente haben sich schnell entwickelt, vor allem Timo Horn und Jonas Hector, auch Kevin Wimmer überraschte. Selbst die Winter-Zugänge wie Nagasawa schlugen ein.
Der FC agierte bereits in der vergangenen Saison auf Bundesliga-Niveau. Obwohl der Verein – auch mit Rücksicht auf die Kassenlage – vielleicht nicht mehr viel auf dem Transfermarkt hätte machen müssen, investierte die sportliche Leitung weiter in die Zukunft. Zunächst galt Osako lediglich als Plan B im Falle eines Scheiterns des Zoller-Deals, doch nun spielen beide künftig in Köln. Ein Schritt, der sich schon früh bezahlt machte: Patrick Helmes verletzte sich. Doch sein Fehlen löst angesichts der aktuellen Personallage keine Panik aus.
Stöger kann aus einem Kader schöpfen, in dem gesunder, produktiver Konkurrenzkampf herrscht, aber Teamgeist nicht zu kurz kommt. Selten war der Spirit so gut am Rhein wie zur Zeit, denn alle wissen: Selbst während kommender Schwächephasen – und die wird es in Liga eins sicher geben – wird am Konzept festgehalten und Ruhe bewahrt. Alle ziehen derzeit an einem Strang beim FC. Alle stehen hinter Kader und Konzept.
Personell hat die Mannschaft des 1. FC Köln die Klasse – und Tiefe, um vorzeitig den Klassenerhalt zu schaffen. Ob dies jedoch mit Stögers Offensivvisionen geht, wird sich noch zeigen müssen. In der 2. Bundesliga war vor allem die stabile Balance der Garant für den Aufstieg. Obwohl Stöger nicht defensiv spielen ließ, stand seine Abwehr felsenfest. Im Oberhaus warten jedoch andere Kaliber für seine Hintermänner, für die er das richtige Mittel finden muss – und wird.
Lest auf der nächsten Seite, wie Klaas Reese die kommende Spielzeit aus effzeh-Sicht einschätzt.