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Stimmenfang

“Das Fundament steht”

Die FC-Blogger sprachen genauso wie wir. Jetzt ist die schreibende Zunft an der Reihe. Teil 1 mit Peter Ahrens , Philip Sagioglou, Holger Schmidt, Markus Klausen und Dirk Adam.

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Philip Sagioglou, freiberuflicher Journalist (u.a. Sportschau, DIE WELT, Kölner Stadt-Anzeiger)

Es ist nur so ein Gefühl, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich der 1. FC Köln in der Bundesliga halten wird, also einen Platz zwischen eins und fünfzehn erreicht, vermutlich zwischen zwölf und fünfzehn. Woher das Gefühl kommt? Ich weiß es nicht genau, vermutlich ist es die Summe vieler Eindrücke.

Zum einen glaube ich, dass Peter Stöger mit seinem realistischen Blick auf die Dinge der richtige Mann für die Mission ist. Sollte es – trotz der viel proklamierten neuartigen Ruhe beim FC – einmal hektisch werden, kann ich mir gut vorstellen, dass er, dieser immer recht gelassene Österreicher, die Contenance bewahrt. Überhaupt hat er ja schon in der vergangenen Saison regelmäßig gezeigt, dass er in Sachen Aufstellung und Auswechslungen ein Händchen dafür hat, richtig zu handeln, wenn es nicht läuft – auch das ist nicht die schlechteste Voraussetzung für den Kampf gegen den Abstieg.

Ein Wort noch zur erwähnten neuartigen Ruhe: Selbstverständlich ist abzuwarten, wie krisenresistent das gegenwärtige Erfolgsmodell ist und wie es sich damit entwickelt, sollte der FC mal drei, vier, vielleicht sogar fünf Spiele in Folge verlieren. Aber: Ich glaube, für diesen Fall ist die Kombination aus Jörg Schmadtke und Stöger eine ideale, um der Mannschaft zumindest einen Teil des dann entstehenden Drucks zu nehmen. Mit einem charakterstarken und kompetenten Organigramm ohne Selbstdarsteller lebt es sich leichter im unteren Tabellendrittel.

Den Kader sehe ich qualitativ recht gut zusammengestellt, dafür hat der FC trotz seiner noch immer prekären Finanzsituation ja auch Geld in die Hand genommen. Das macht Sinn. Lieber jetzt weniger Schulden abbauen, dafür aber dauerhaft in der Bundesliga halten, dann funktioniert das mit der Konsolidierung schon noch früh genug.

Ein Risiko bleibt trotzdem, und zwar das der mangelnden Erstliga-Erfahrung. Hector, Gerhardt, Wimmer, Kalas, Nagasawa, Svento, Osako, Zoller, Ujah – nur eine Auswahl derer, die sich unter Umständen erst einmal akklimatisieren müssen und zeigen, dass es auch wirklich für die Bundesliga reicht. Nicht, dass ich bei Spielern wie Gerhardt oder Osako große Zweifel daran habe, aber: Es kann dauern – und darf nicht zu lange dauern. Peszko, Matuschyk und andere haben zwar Erfahrung im Oberhaus, aber nicht unbedingt geglänzt, als sie diese gesammelt haben. Umso bitterer, dass Patrick Helmes noch lange ausfällt.

Wichtig ist sicherlich ein guter Start, um die Stabilität des neu kreierten FC-Gebildes nicht gleich zu strapazieren und die Aufstiegseuphorie möglichst lange aufrecht zu erhalten. Schon klar, ein guter Start in die Saison ist für jeden Verein wichtig, aber im Fall des FC meint der Spielplan es ja gut: HSV, Stuttgart, Paderborn – das sind nicht Bayern, Dortmund und Schalke, sondern das ist die Gelegenheit, eine Basis an Selbstvertrauen aufzubauen.

Ich glaube, der FC wird nach drei Spieltagen mindestens vier Punkte auf dem Konto haben. Aber auch das ist nur so ein Gefühl. Schön jedenfalls, dass es in Müngersdorf wieder Erstliga-Fußball gibt.

Lest auf der nächsten Seite, was Holger Schmidt über die kommende effzeh-Saison denkt.

 

 

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