Anthony Mbu Agogo Modeste
Rufname: “Anthony”
Geburtstag: 14.04.1988 in Cannes (27 Jahre alt)
Größe: 1,86 m
Nationalität: Französisch
Position: Mittelstürmer
Bisherige Vereine: OGC Nizza (Frankreich, 2007-2010), Girondins Bordeaux (Frankreich, 2010-2013), TSG 1899 Hoffenheim (2013-2015)
Ausgeliehen an: SCO Angers (Frankreich, 2009-2010 von Nizza), Blackburn Rovers (England, 2012 von Bordeaux), SC Bastia (2012-2013 von Bordeaux)
Anthony Mbu Agogo Modeste heißt der zweite Neuzugang beim effzeh, kurz: Anthony Modeste. Der Franzose kommt für eine geschätzte Ablöse von vier Millionen Euro von Ligakonkurrent 1899 Hoffenheim und wurde mit einem Vierjahresvertrag bis zum 30. Juni 2019 ausgestattet.
Modeste, dessen Vater bereits Profifussballer (Innenverteidiger) war, wuchs in Cannes auf und wurde an der Fussballschule Étoile Sportive Fréjusienne, wenige hundert Meter vom Mittelmeer entfernt, ausgebildet. Im Alter von 15 Jahren wechselte er im Sommer 2003 aus seinem Heimatort in die Jugendmannschaft des 30 Kilometer entfernt liegenden OGC Nizza, wo es der ANgreifer über die U19 und die B-Mannschaft zur Saison 2007/08 in den A-Kader schaffte. Binnen zwei Jahren erzielte er in 47 Pflichtspielen aber nur fünf Toren, so dass Modeste im Sommer 2009 an den damaligen französischen Zweitligisten SCO Angers ausgeliehen wurde.
In der Ligue 2 schaffte der Mittelstürmer mit kreolischen Vorfahren aus Martinique während der Saison 2009/10 den Durchbruch und wurde mit 20 Toren Zweiter in der Torschützenliste. Mit dieser Leistung erweckte das Talent große Aufmerksamkeit bei Frankreichs Top-Clubs und wechselte im August 2010 für 3,5 Mio. € zu Girondins Bordeaux, welches ein Jahr zuvor immerhin noch französischer Landesmeister geworden war.
In der Weinmetropole kam der bullige Stürmer in seiner ersten Saison (2010/11) unter dem neuen Trainer Jean Tigana zwar auf zwölf Tore in 40 Pflichtspieleinsätzen, war aber immer wieder ein Kandidat für die Bank oder eine frühzeitige Auswechslung. Im darauffolgenden Jahr sollte sich seine Situation dann noch verschlechtern, kam er doch bei Girondins fast nur noch zu Kurzeinsätzen (15 Spiele, drei Tore).
Angekommen war der frühere Junioren-Nationalspieler (französische U17 bis U21) in der Ligue 1 immer noch nicht, so dass er im Januar 2012 mit einer Leihe zu den Blackburn Rovers eine neue Herausforderung annahm. In neun Premier-League-Einsätzen sprang dabei jedoch kein einziges Tor heraus, weshalb der inzwischen 24-jährige im Sommer 2012 erneut verliehen wurde und Ende Juli 2012 zum SC Bastia wechselte.
Die Korsen hatten in der Saison 2011/12 als Aufsteiger einen Durchmarsch durch die zweite französische Liga hingelegt und suchte als Ligue-1-Neuling dringend Verstärkungen zur Sicherung des Klassenerhaltes in der neuen Saison. Eine solche Verstärkung fand der Club von der Insel Korsika in Modeste. Er avancierte dort zum unumstrittenen Stammspieler und kam in 38 Pflichtspielen auf 17 Tore und sechs Vorlagen. Für Aufsehen sorgte der Angreifer hierbei in den ersten beiden Begegnungen beim FC Sochaux und gegen Stade Reims, als er jeweils den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer zu den späteren Siegen erzielte. Bastia war in der Ligue 1 angekommen und mit ihm Anthony Modeste.
Der Spieler, der beispielsweise nur vier Tore weniger erzielte als Pierre-Emerick Aubameyang (wechselte nach jener Saison für 13 Mio. € von AS St.-Étienne zu Borussia Dortmund), erregte internationales Interesse und war dennoch vergleichsweise günstig zu haben. Am 09. Juli 2013 verkündete Alexander Rosen die Neuverpflichtung für die TSG 1899 Hoffenheim mit den Worten: “Anthony Modeste ist ein schneller, kopfballstarker und torgefährlicher Stürmer, der zudem aggressiv gegen den Ball arbeitet.” Die an Girondins Bordeaux entrichtete Ablösesumme soll Medienberichten zufolge bei lediglich drei Millionen Euro gelegen haben.
“Der Teamerfolg steht über allem”, wird Anthony Modeste bislang auf der offiziellen Website der Kraichgauer zitiert. Seine Einzelbilanz aus den letzten zwei Jahren kann sich aber auch sehen lassen: 62 Pflichtspieleinsätze, 23 Tore, 7 Vorlagen – zumal seine durchschnittliche Einsatzzeit in Hoffenheim bei lediglich 51 Minuten lag.
Sein Start bei 1899 glich der einer Rakete: zwei Tore in der ersten Pokalrunde, ein Treffer an Spieltag eins (gegen Nürnberg), zwei Tore beim 5:1-Sieg in Hamburg am 2. Spieltag. Bis auf eine Rote Karte (32. Spieltag, beim 0:0 gegen Eintracht Frankfurt), die zu seinem persönlichen verfrühten Saisonende führte, verlief seine erste volle Spielzeit im Ausland äußerst positiv: Am Ende standen zwölf Bundesliga-Tore für Modeste zu Buche.
Das rief auch finanzstarke Konkurrenz auf den Plan: Lokomotive Moskau interessiert sich für den erfolgreichen Torjäger, konnte sich jedoch mit Hoffenheim nicht auf einen Wechsel einigen. Ohne von außen ersichtlichen sportlichen Grund rückte der Franzose dann in der abgelaufenen Saison etwas aus dem Fokus – bei 29 Einsätzen stand er nur 16-mal in der Startformation und spielte sogar nur einmal über 90 Minuten durch. Das System von Trainer Gisdol setzt – ähnlich wie bei Peter Stöger – auf einen spielstarken Mittelstümer, den Modeste als Typ exakt verkörpert.
Allerdings griff Gisdol in 2014/15 vermehrt auf mittelfeldlastigere Offensivspieler wie Kevin Volland oder Roberto Firmino und einen breiten Kader (acht Mittelfeldspieler mit mehr als 20 Einsätzen) zurück, weshalb für den 27-Jährigen weniger Spielzeit (in den 29 Partien durchschnittlich knapp 47 Minuten) übrig blieb. Aber auch von der Bank kommend war der Franzose sofort präsent: So erzielte er beispielsweise in der 2. DFB-Pokalrunde gegen den FSV Frankfurt weniger als zehn Sekunden nach seiner Einwechslung mit dem ersten Ballkontakt einen Kopfballtreffer.
Auch die effzeh-Fans konnten sich bereits von dieser Qualität überzeugen, als Modeste bei seinem letzten Besuch in Müngersdorf als “Joker” mit einem sehenswerten Fallrückzieher knapp das Tor von Timo Horn verfehlte und den Elfmeter zum 1:2 herausholte. Wenige Minuten vor Spielende erzielte der Angreifer noch den 2:3-Anschlusstreffer aus Hoffenheimer Sicht per Kopfball.
Mit einer Vertragsrestlaufzeit von einem Jahr bot sich für den nun 27-jährigen, der in seiner bisherigen Karriere von wesentlichen Verletzungen verschont blieb, ein Wechsel im Sommer 2015 an. Im Idealfall sollte der neue Verein ein Spielkonzept haben, in das der erfahrene – stets ballorientierte und mitspielende – Angreifer von Beginn an hineinpasst. Genau dieses Spielkonzept verfolgt Peter Stöger beim 1. FC Köln!
effzeh.com wünscht Anthony Modeste einen guten Start in rut-wiess, viele Tore in den kommenden Jahren sowie die Erreichung all seiner Ziele mit dem effzeh.