Hunderte Fans des 1. FC Köln wurden auf dem Bahnhof Kelsterbach festgehalten, nachdem vorher die Notbremse gezogen und eine Schlägerei angezettelt wurde – die aktive Fanszene war nicht im Stadion, der Bahnverkehr für mehrere Stunden lahmgelegt.
Vor Anpfiff der Bundesliga-Partie zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Köln kam es gestern gegen 15 Uhr zu einem Vorfall am Bahnhof Kelsterbach, der zwei Haltestellen vor dem Waldstadion liegt. Eine mit etwa 400 Kölner Fans besetzte S-Bahn aus Richtung Mainz sei laut eines Polizei-Sprechers gegen 14:50 Uhr in den Bahnhof Kelsterbach eingefahren, als Unbekannte die Notbremse zogen – das berichtet “Faszination Fankurve”. Nach effzeh.com-Informationen soll der Zug allerdings schon gestanden haben, bevor die Notbremse betätigt worden sein soll.
Im Anschluss daran seien etwa 150 Insassen der S-Bahn aus dem Zug ausgestiegen, über die Gleise zum Bahnhofsgebäude gerannt, wo es dann zu einer Schlägerei mit Fans von Eintracht Frankfurt gekommen sei, schreibt die “Frankfurter Neue Presse”. Etwa 20 Minuten später soll dann ein Großaufgebot der Polizei eingetroffen sein, wonach sich die Lage zwar allmählich beruhigte – der Bahnhof Kelsterbach konnte allerdings erst wieder gegen 19:30 Uhr freigegeben werden. Die Kölner Fans waren zum Zeitpunkt des Zwischenfalls am Nachmittag bereits reichlich verspätet.
Ultras nicht im Stadion: Kein Support für den effzeh
Der S-Bahn-Verkehr zwischen Wiesbaden, Mainz und Frankfurt wurde durch den Zwischenfall stark beeinträchtigt, hieß es bei der Polizei. Auch als die Bahnen wieder fahren konnten, hielten sie nicht in Kelsterbach, weil der dortige Polizeieinsatz bis in den Abend andauerte. Die Personalien der Kölner Fans, die mutmaßlich die Notbremse gezogen und an der Schlägerei teilgenommen hatten, wurden aufgenommen. Über die Anzahl der Kölner Fans, die tatsächlich an dem Zwischenfall beteiligt waren, gibt es unterschiedliche Angaben.
Fest steht jedoch, dass die führenden Ultra-Gruppen des 1. FC Köln nicht im Stadion waren, weshalb es keinen organisierten Support, keine Zaunfahnen und kaum Fangesänge gab. Von den Polizeimaßnahmen im Bahnhof Kelsterbach waren jedoch auch Hunderte Fans betroffen, die nicht an den Auseinandersetzungen beteiligt gewesen waren und das Spiel trotzdem verpassten. Die Kölner Fans wurden nach dem Vorfall am Abend von der Bundespolizei zurück nach Köln begleitet