Mit einer Stellungnahme hat sich der “Südkurve 1. FC Köln e. V.” zu Wort gemeldet: Die Fanvertreter sprechen sich eindeutig für den Verbleib des Stadions in Müngersdorf aus und fordern ein klares Bekenntnis des Vereinspräsidiums.
„Standort Müngersdorf unverhandelbar“ steht bei den letzten Heimspielen in großen Lettern über einen großen Teil der mit Heimfans besetzten Südkurve. Und den Fanclubs, die sich in dem “Südkurve 1. FC Köln e. V.” zusammengeschlossen haben, ist „ihr“ Müngersdorfer Stadion, wie es von vielen trotz offizieller Namensänderung noch genannt wird, ein echtes Anliegen. In einer Stellungnahme äußert sich die Südkurve jetzt zu den möglichen Neubauplänen der Vereinsfunktionäre und geht damit hart ins Gericht.
„Wir besitzen eines der schönsten Stadien Deutschlands, welches erst vor kurzem den Zuschlag für die Austragung von Spielen einer Europameisterschaft im Jahr 2024 erhalten hat“, heißt es im Statement. Außerdem sei die aktuelle Kapazität von 50.000 Plätzen im aktuellen Stadion ausreichend. Als „fundamentale Fehleinschätzung“ werten die Fans die Prophezeiung Werner Spinners, der sich noch vor kurzem sicher war, für mindestens sechs Heimspiele in der Saison bis zu 75.000 Eintrittskarten absetzen zu können.
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„Keine realistischen Zahlen über Kosten und mögliche Erlöse bekannt“
Auch die Tatsache, dass der Verein bislang „keine realistischen Zahlen über Kosten und mögliche Erlöse eines Stadionneubaus“ benannt hat, stößt den Anhängern auf. In der Öffentlichkeit habe man stets nur vage Aussagen wie „Umsatzsteigerung von 15 Millionen Euro“ getätigt. Diese Rechnung entspreche aber „eher einer Milchmädchenrechnung als einer langfristigen und nachhaltigen Planung.“
Dem immer wieder von Vereinsseite vorgebrachten Argument, dass die aktuelle Stadionmiete für den 1. FC Köln zu hoch sei, lassen die Fans nicht durchgehen und erinnern daran, dass der bestehende Mietvertrag ein „Entgegenkommen der Stadt in Richtung 1. FC Köln“ sei. Beispielsweise während des letzten Aufenthaltes in der Zweiten Liga, als man bereits von einer drohenden Insolvenz sprach. „Jetzt den Vorwurf zu erheben, dass der Verein nach einer Phase des sportlichen und wirtschaftlichen Erfolgs zu stark zur Kasse gebeten wird, ist unaufrichtig und entspricht nicht der Realität.“ Bei einem möglichen Abstieg zum Saisonende seien die „ausgehandelten Konditionen zudem wieder eine spürbare Entlastung des Etats“, so die Fans.
Das Statement der Südkurve war das erste einer Reihe angekündigter Mitteilungen, in denen sich die Fans mit dem aktuellen Zustand des Vereins und des Präsidiums kritisch auseinandersetzen möchten.