In der Stadionfrage droht ein Ausbau des Müngersdorfer Stadions zum Problemfall zu werden. Ein Zwischenbericht zeigt die Schwierigkeiten auf, die bei einer Erweiterung am Traditionsstandort warten.
Die von den Kölner Sportstätten beauftragte Machbarkeitsprüfung eines möglichen Ausbaus des Müngersdorfer Stadions hat erste Ergebnisse erbracht: Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, wurde ein Zwischenbericht vorgelegt, der vor allem die Schwierigkeiten des Unterfangens schildert. Ein Ausbau des Müngersdorfer Stadions an Ort und Stelle werde demnach nicht nur technisch eine anspruchsvolle Angelegenheit, heißt es in dem Artikel, auch gewichtige Hürden seien dafür noch zu nehmen.
Für den vom 1. FC Köln favorisierten Ausbau auf über 70.000 Zuschauer wird der Aufbau eines neuen Oberrangs geprüft. Dafür müssten „erhebliche Eingriffe ins Umfeld“ erfolgen, beispielsweise seien Flächen der denkmalgeschützten Abelbauten als auch der Ost- und Westkampfbahn betroffen. Auch die Infrastruktur rund um das Stadion müsse auf Stand gebracht werden. Kalkulationen über die nötigen Investitionen sind laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ noch nicht erfolgt. Bis Mitte Juli wollen die Prüfer ihren Abschlussbericht vorlegen.
Stadion-Erweiterung um 8.000 Plätze im Bestand möglich
Darüber hinaus prüft die Stadt im Zuge ihrer Bewerbung als Spielort der Fußball-EM 2024, ob eine Erweiterung im aktuellen Bestand möglich ist. Wie die „Kölnische Rundschau“ berichtet, könnten neben einer engeren Montage der Sitze mobile Tribünen in den vier Lkw-Zufahrten in den Ecken des Stadions aufgebaut werden. Ein Kapazitätsplus von 6000 bis 8000 Plätzen könnte so erreicht werden. Dieser moderate Ausbau könnte die Chancen der Domstadt erhöhen, nach 1988 zum zweiten Mal Teil einer Europameisterschaft in Deutschland zu werden.
Für den effzeh wäre die Erhöhung der Kapazität allerdings zu wenig: Der Verein plant mit einem Fassungsvermögen von 75.000 Zuschauer und favorisiert aktuell einen Stadionneubau an einem anderen Standort. Die Zeit drängt jedenfalls: Eine Entscheidung in dieser Frage soll noch bis zum Jahresende fallen. Die aktive Fanszene hatte sich in dieser Frage bereits klar positioniert: Der Standort Müngersdorf ist für die Anhänger unverhandelbar.