Der diskutierte Ausbau des Müngersdorfer Stadions sorgt nicht überall für Freude. In einer gemeinsamen Stellungnahme sprechen sich vier Bürgerinitiativen aus dem Kölner Westen gegen eine Erweiterung aus.
„Nicht vertretbar“ und „sofort ad acta zu legen“: In einem gemeinsamen Schreiben mit dem Titel „Stadionerweiterung – Großprojekt mit vielen Fragezeichen“ beziehen die Bürgerinitiativen „BIG Junkersdorf“, „Bürgerverein Köln-Müngersdorf“, „BIG Weiden“ und „Lövenich im Brennpunkt“ klar Stellung gegen einen möglichen Ausbau des Stadions auf eine Kapazität von 75.000 Zuschauern.
„Wir fordern die politischen Vertreter der Kölner Bürger auf, die richtigen Prioritäten zu setzen. Wir halten das Projekt Stadionerweiterung allein vor dem Hintergrund des derzeit bereits ungesetzlichen Betriebs für nicht vertretbar. Es ist sofort ad acta zu legen. Auch denkmalrechtliche Gesichtspunkte und die immensen Kosten sprechen dagegen“, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme: „Bevor man einen Gedanken auf die Erweiterung verschwendet, sollten sich Politik und Verwaltung darauf konzentrieren, dass die Auflagen der Baugenehmigungen aus Juli 2004 für das derzeitige Stadion eingehalten werden.“
“Verkehrssituation für Anwohner unerträglich”
Seit Jahren, so argumentieren die Anwohnerinitiativen, werde eine Grenze von maximal 18 lauten Veranstaltungen im gesamten Sportpark Müngersdorf nicht eingehalten, auch der zulässige Lärmpegel bei Abendspielen werde so gut wie immer überschritten. „Bei einigen Spielen ist an Schlaf in den umliegenden Wohnstraßen bis weit nach Mitternacht nicht zu denken“, betonen die Initiativen in ihrem Schreiben. Dazu sei die Verkehrssituation im Kölner Westen bei Heimspielen des 1. FC Köln für die Anwohner „unerträglich“, darüber hinaus seien wesentliche Auflagen der Baugenehmigung weiterhin nicht umgesetzt.
Zuletzt machten Verwaltungsvertreter der Stadt öffentlich, dass die Möglichkeiten eines Ausbau des Müngersdorfer Stadions auf 75.000 Zuschauer schnellstmöglich geprüft werden (effzeh.com berichtete). Der Verein selbst favorisiert nach unseren Informationen einen Neubau an anderer Stelle und sondiert derzeit geeignete Standorte, die auch außerhalb des Stadtgebietes liegen können.