Neues aus dem effzeh-Lazarett: Höger, Zoller und Kessler waren angeschlagen, dazu kehrt Maroh teilweise ins Mannschaftstraining zurück.
Verfolgt man in diesen Tagen die öffentlichen Trainingseinheiten des 1. FC Köln, wird man bei jeder Übung, die Zweikämpfe beinhaltet, ängstlich an den Fingernägeln kauen – bitte kein weiterer Verletzter! Nachdem in dieser Saison Dominic Maroh zweifach, Leonardo Bittencourt, Marcel Risse, Timo Horn und Matthias Lehmann teils schwere Verletzungen erlitten, sehnt man beim effzeh das Jahresende herbei. Zu Beginn der Trainingswoche vor dem Spiel gegen Werder Bremen fehlten neben den Langzeitverletzten auch Marco Höger und Simon Zoller. Beide plagten sich mit Schulterproblemen herum und konnten deswegen die Trainingseinheit am Dienstag nicht absolvieren. Auch Thomas Kessler war nicht zugegen, der Keeper wurde geschont.
Höger, Kessler und Zoller nicht schwerer verletzt
Bitte nicht noch mehr Ausfälle, mögen sich die effzeh-Fans gedacht und schon panisch verschiedenste Aufstellungsszenarien durchgespielt haben – am Mittwochmorgen waren alle jedoch wieder mit von der Partie. Es ist durchaus beruhigend zu wissen, dass Kessler, Höger und Zoller schon wieder weite Teile des Mannschaftstrainings absolvieren können, da am Samstag gegen Bremen mit Salih Özcan ein weiterer Spieler ausfällt. Der Youngster sah gegen den BVB in den Schlussminuten seine zweite gelbe Karte. Aus der U19 zog Peter Stöger den 18-jährigen Norweger Birk Risa nach oben, das Nachwuchstalent wird die Trainingswoche mit den Profis absolvieren und eventuell sogar mit nach Bremen fahren.
Dominic Maroh: “Wir nehmen das mit Humor”
Frohe Kunde auch von Dominic Maroh: nach langen Wochen in der Reha kehrte der Innenverteidiger ins Mannschaftstraining zurück, allerdings ohne die körperbetonten Übungen mit Ball zu absolvieren. Sein Chef freut sich über die Rückkehr seines Führungsspielers: “Dome ist von den Verletzten am weitesten. Alles, was wir so anbieten und wo keine Zweikämpfe dabei sind, kann er mitmachen. Es sieht gut aus für ihn.”
Der ehemalige Nürnberger zeigte sich im Interview erleichtert, dass er nach den Strapazen in der Reha zumindest wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren konnte. Der Innenverteidiger plant, die Belastung jetzt sukzessive zu steigern, um dann am 2. Januar wieder komplett belastbar in die Vorbereitung auf die Rückrunde einzusteigen.
Die Stimmung im effzeh-Lazarett sei hervorragend, so Maroh: “Man muss sich fast ärgern, wenn man morgens zu spät gekommen ist und keine Liege mehr frei ist. Wir ziehen uns gegenseitig hoch, wir lachen viel. Jeder macht sein Programm, alle sind viel beschäftigt. Wir nehmen das mit Humor, weil es eine wahnsinnige Situation ist und so viele Spieler verletzt sind, fast jede Woche einer dazukommt. Es bleibt nichts anderes übrig, mit der Situation positiv umzugehen.”
Stöger über effzeh-Lazarett: “Wir finden immer Lösungen”
Foto: Lukas Schulze/Bongarts/Getty Images)
Angesprochen auf das effzeh-Lazarett erklärte Peter Stöger mit der ihm eigenen stoischen Ruhe gegenüber FC-TV: “Wir finden immer gute Lösungen, die funktionieren können. Wir werden auch nach Bremen nur die Jungs mitnehmen, die fit sind und über 90 Minuten gehen können”. Dies habe ja schließlich auch schon gegen Dortmund gut funktioniert, obwohl kein Sieg dabei herausgesprungen ist. Dazu Stöger: “Wenn man so kurz vor Schluss das Gegentor bekommt, ist es klar, dass man enttäuscht ist. Es ist auch klar, dass die Spieler noch ein wenig damit hadern. Das Entscheidende ist jedoch die Leistung und die war richtig gut. Auch die Menschen in der Stadt haben das so aufgenommen, das macht sich dann auch positiv bemerkbar”.
Das Spiel gegen den SV Werder Bremen dürfte allerdings wieder eine schwere Aufgabe werden, schätzt Stöger: “Bremen kommt auch immer wieder retour. Sie sind immer wieder aufgestanden, haben auch wieder einen Befreiungsschlag geschafft. Sie haben einen super Kern in der Mannschaft. Das Weserstadion steht zu seiner Mannschaft, das macht die Sache schwierig für uns. ”