„Wir stehen zu 100 Prozent hinter diesem Projekt“ – mit diesen Worten springt der Stadtsportbund Köln (SSBK) in der am Donnerstag erscheinenden Januar-Ausgabe des Köln.Sport-Magazins dem 1. FC Köln bei der geplanten Erweiterung des Geißbockheim-Geländes zur Seite. „Wir haben uns von Beginn an klar positioniert und begrüßen das Vorhaben des 1. FC Köln uneingeschränkt“, erklärt SSBK-Vorstandsmitglied Lisa Steinmann, „nicht nur, weil uns der FC als Stadtsportbund-Mitglied wichtig ist, sondern auch, weil das Vorhaben einen dringend benötigten Mehrwert für den Kölner Sport bietet.“
Der Aspekt, dass die „Geißböcke“ die Plätze nicht ausschließlich dem Eigeninteresse zuführt, sondern auch dem Breitensport zur Verfügung stellen möchte, käme in der öffentlichen Darstellung deutlich zu kurz. „Ich habe viele Gespräche im Rahmen der Bunten Liga oder des Come-Together-Cups geführt, da sagen die meisten ‘Hurra, wir wollen das’. Eine teilöffentliche Nutzung dieser Plätze, die die Stadt nichts kosten, nicht nur am Wochenende ist doch großartig“, betont die SPD-Landtagsabgeordnete, die insbesondere das Handeln der Verwaltung und der Politik befremdet: „Wir sind fassungslos, wie mit dem FC derzeit umgesprungen wird. Das unabgestimmte Vorpreschen der Verwaltung, die ihren mit dem FC ausgehandelten Kompromiss öffentlich umgestoßen hat, entsetzt uns ebenso wie die kurzfristige Vertagung des Thema im Stadtentwicklungsausschuss. So geht man mit wichtigen Protagonisten dieser Stadt einfach nicht um.“
Sportjugend Köln bekennt sich zu FC-Plänen
Auch die Sportjugend Köln (SJK) bekennt sich weiterhin zu den Plänen des 1. FC Köln: „Die Sportjugend unterstützt das Vorhaben und befürwortet die Pläne in der Form, wie sie vom Verein von Beginn an gewünscht waren“, sagt Helmut Schaefer, seit kurzem SJK-Vorsitzender. „Es geht eben nicht nur um die Profiabteilung oder um das neue Nachwuchsleistungzentrum. Es geht um Sportangebote für Kinder und Jugendliche, sogar über den FC hinaus. Die Basis in den Sportvereinen und an den Schulen profitiert davon, bei den wenigen Räumen für den Sport ist das äußerst begrüßenswert“, erklärt Schaefer und zieht eine Parallele zu weiteren Themen wie beispielsweise der Hallensituation, denen sich der Sport aktuell ausgesetzt sieht: „Der Sport hat definitiv Probleme, sich mit seinen Projekten Gehör zu verschaffen. Das Verständnis ist zwar bei den Politikern zumeist da, aber es passiert einfach wenig bis gar nichts.“
“Eine Spaltung kann kein Verein wollen”
Gar kein Verständnis ist im Kölner Sport derweil für den Vorschlag der „Grünen“ vorhanden, der FC solle doch die Arbeit der Jugendabteilung an einen anderen Ort auslagern. Im Gespräch dabei: Ein Gelände in Marsdorf, das im Rahmen der Errichtung des Großmarkts vorgesehen war. „Es ist doch absolut schädlich, die Kinder zum Sport in ein Gewerbegebiet schicken zu wollen“, erklärt Schaefer und fügt hinzu: „Eine Spaltung kann kein Verein, egal ob Groß oder Klein, wollen. Die Profis haben für die Kinder eine Vorbildfunktion, eine gemeinsame Heimat ist Ansporn und Erdung zugleich. Ich finde es befremdlich, dass eine solche Idee Anklang finden könnte“, so Schaefer.
Auch der Stadtsportbund lehnt eine Trennung generell ab: „Der Standort im Grüngürtel ist für uns völlig unstrittig, der FC ist dort in den Planungen etabliert“, spielt SSBK-Vorstand Steinmann auf die Schulen im Umkreis des Geißbockheims an, die vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dem Land Nordrhein-Westfalen gefördert werden. „Eine Frechheit“ sei es nicht nur deshalb, einen Umzug der Jugendabteilung zu fordern. „Wir als Stadtsportbund möchten auch nochmals darin erinnern, welchen Beitrag der FC mit seinem Verzicht auf die Jugendbeihilfe für die Vereine der Stadt leistet. Die knapp 180.000 Euro, die der Klub damit anderen zugutekommen lässt, sind kein Kinkerlitzchen“, erklärt Steinmann.
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