Im Ringen um die geplante Erweiterung des Geißbockheim-Geländes bahnt sich offenbar ein Durchbruch an. „Es zeichnet sich ab, dass es für den Vorschlag der Verwaltung eine Mehrheit gibt“, betont Oberbürgermeisterin Henriette Reker in der „Bild“-Zeitung. „Ich habe einen Vorschlag gemacht, der gangbar ist. CDU, FDP und SPD wollen mitmachen“, so die oberste Kölnerin, die den effzeh in Köln halten möchte: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Stadionsprecher irgendwann sagt: Herzlich Willkommen beim 1. FC Hürth. Der FC soll in Köln bleiben.“
Der Kompromiss, den die Verwaltung vorgeschlagen hatte, sieht die Errichtung von zwei Plätzen auf der Gleueler Wiese, die Aufgabe des zweiten Trainingsgrüns Richtung Decksteiner Weiher sowie die Nutzung eines weiteren Felds am Fort Deckstein vor. Ein Plan, der den effzeh nach der überraschenden Präsentation wenig überzeugt hatte. Das Konzept sei „nicht in unserem Sinne und möglicherweise gar nicht mehrheitsfähig“, ließ der Verein wissen. „Wir haben immer betont, dass wir offen sind für Kompromisse, aber am Ende muss dabei auch etwas rauskommen, das sportlich noch einen Sinn ergibt. Drei vollwertige Fußballplätze sind die Mindestvoraussetzung und daran haben wir bei dem vorgelegten Plan erhebliche Zweifel“, betonte Geschäftsführer Alexander Wehrle (effzeh.com berichtete).
Die aufgeflammte Kritik an der Vertagung der Diskussion und der Entscheidung im Stadtentwicklungsausschuss weist Oberbürgermeisterin Reker derweil zurück. „Ich muss jetzt eine Lanze für Kölns Politiker brechen. Die arbeiten ehrenamtlich und müssen mindestens 20 Stunden pro Woche für die Ratsarbeit aufbringen – meist neben einem Vollzeitberuf. Da kann man nicht erwarten, dass alle – zumal komplizierte – Sachverhalte binnen einer bestimmten Frist in Gänze durchdrungen sind. Dann ist es gut, sich noch eine Runde Zeit zu nehmen“, erklärte sie im „Express“. Den Eindruck, die Vertagung käme auch ihr sehr gelegen und sei möglicherweise beabsichtigt gewesen, wies Reker weit von sich.
Unterdessen verweist die CDU einen diskutierten Umzug nach Marsdorf ins Reich der Fabeln und bringt stattdessen neben den beiden Trainingsfeldern auf der Gleueler Wiese die Plätze am Fort Deckstein in die Diskussion. Es gibt nördlich der Gleueler Straße, am alten Fort, drei bestehende Plätze, von denen der FC den Naturrasenplatz nutzt“, erklärt Bernd Petelkau, Chef der Kölner CDU. Die Frage, ob die Plätze in drei Kunstrasenplätze mit Flutlicht umgebaut werden können, solle bis zur nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses Mitte Dezember geklärt werden. „Falls das nicht geht, dann könnten die drei FC-Plätze auf der Gleueler Wiese entstehen“, so Petelkau.