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Der Rückzug von Kevin Pezzoni hat weitreichendere Folgen als zunächst angenommen. Offensichtlich hat dieser Vorgang Spuren in der Mannschaft hinterlassen, die sich mit einem offenen Brief an die eigenen Fans richtet. Das Signal ist eindeutig. Die Mannschaft steht zusammen und bittet die Fans mitzumachen, keine Gewalt zuzulassen und respektvoll miteinander umzugehen.
Die Spieler sehen sich offensichtlich zu diesem Schritt genötigt, um weitere Eskalationen zu vermeiden. Vielleicht auch mit dem Hintergedanken in Zukunft nicht selbst Opfer solcher verwerflichen Taten zu werden. Wer spielt schon gerne Fußball mit dem Hintergedanken “wenn ich ein Tor verschulde ist vielleicht meine Familie gefährdet”? Deshalb stellt die, nach eigenen Worten, “neue Mannschaft” des effzeh sich hinter jedes einzelne Mitglied: “Jeder, der auf dem Platz ein FC-Trikot trägt, gehört dazu.”
Man ist sich der Verantwortung bewusst und bereit Kritik anzunehmen und fordert gleichzeitig respektvollen Umgang seitens der Fans aber auch im speziellen der Medien ein. Es wird keine Akzeptanz geben für Aktionen, die gegen einen einzelnen Spieler oder dessen Familie gerichtet sind.
Letztendlich bedankt sich die Mannschaft beim Gros der Fans, die in den letzten Spielen, vor allem auch nach dem Schlusspfiff gegen Cottbus noch so großartig unterstützt haben. “Wir werden nicht zulassen, dass einige wenige Störenfriede das Bild des FC in der Öffentlichkeit bestimmen.”
Auch Kevin Pezzoni bedankt sich für die wohlgemeinten Einträge auf seiner Pinwand auf Facebook mit den Worten: “Liebe Fans, es freut mich, hier zu lesen, wie viel Verständnis für unsere Entscheidung entgegengebracht wird. Und wie viel Unverständnis wir gemeinsam gegenüber Mobbing, Beleidigungen, Gewalt & Co. haben. Dies hat weder auf oder neben dem Platz, noch im privaten Umfeld etwas zu suchen. Die positiven, aufmunternden Rückmeldungen bleiben mir mit vielen schönen und erfolgreichen Spielen mit dem FC in Erinnerung. Gruss Kevin”
Leider zeigt dieser Vorgang wieder ein mal, dass einige wenige Menschen durch ihr Handeln Situationen verändern und dadurch eine Macht erlangen, die ihnen eigentlich gar nicht zusteht. Und letztendlich in ihrem Handeln noch bestärkt werden, weil genau das passiert, was sie bezweckt haben. Zumindest vordergründig. Wenn sich durch solche Vorgänge Spieler, die auf dem Platz stehen, verunsichern lassen, ist auch dieser Schuss nach hinten losgegangen. Mit der gdemonstrierten Klarheit zeigen die Profis des effzeh, dass sie aber genau solche Aktionen in Zukunft nicht zulassen werden, egal von wem sie ausgehen. Und auch wir Fans können unseren Beitrag dazu leisten, indem wir weiter unterstützen wie bisher und Gewalttäter ausgrenzen.
[pullquote]Liebe FC-Fans,
der FC hat eine neue Mannschaft. Und diese Mannschaft steht zusammen. Jeder, der auf dem Platz ein FC-Trikot trägt, gehört dazu. Er ist Teil der Mannschaft. Wenn wir als Spieler und als Mannschaft unsere Leistung nicht bringen, nehmen wir die Kritik der Medien und der Fans an. Das ist in Ordnung. Wir alle kennen unsere Rolle und unsere Verantwortung. Doch wir lassen als Mannschaft nicht zu, dass einzelne Spieler von einzelnen Chaoten gedemütigt und persönlich angegangen werden. Wir erwarten Fairness und Respekt im Umgang mit jedem einzelnen Spieler. Darauf hat auch die Presse durch die Art ihrer Berichterstattung Einfluss. Wir erwarten, dass Berufliches und Privates getrennt bleiben. Wenn einem Spieler vor der Haustür aufgelauert wird, wenn Lebenspartner beleidigt und hässliche Nachrichten geschrieben werden, dann ist eine Grenze überschritten. Das werden wir nicht akzeptieren.
Liebe Fans, wir geben unser Bestes, aber der Umbruch braucht auch Zeit. Wenn es nicht rund läuft, akzeptieren wir eure Kritik. Vor allem aber brauchen wir eure Unterstützung, um uns weiter zu verbessern. Das Gros der Fans hat uns das in den vergangenen Spielen gezeigt. Das ist klasse! Wir werden nicht zulassen, dass einige wenige Störenfriede das Bild des FC in der Öffentlichkeit bestimmen.
Die Mannschaft des 1. FC Köln[/pullquote]
(Offener Brief der Mannschaft)