Auch der effzeh kann Hoffenheim nicht die erste Saisonniederlage beibringen. Gegen sehr effektive Gastgeber musste sich die Stöger-Elf trotz einer guten Leistung in der ersten Halbzeit am Ende deutlich geschlagen geben.
Traditionell nimmt der effzeh aus Hoffenheim gerne etwas Zählbares mit. Dieses mal fahren die Mannen von Peter Stöger mit leeren Händen zurück in die Domstadt, weil sie in Sachen Effektivität von den Hoffenheimern eine Lehrstunde bekamen.
In einem offenen Schlagabtausch zweier Teams, die mutig und offensiv auftraten, hatten die Gastgeber am Ende die besseren Nerven vor dem Tor und nutzten die Unzulänglichkeiten der effzeh-Defensive eiskalt aus. Früh konnten das Team von Julian Nagelsmann, in dem die Ex-Kölner Kevin Vogt und Mark Uth (für Eugen Polanski eingewechselt) spielten, die Weichen stellen.
Kölsche Unordnung bei einer Ecke von Rudy nutzte der vor der Saison verpflichtete Sandro Wagner zur frühen Hoffenheimer Führung (8.). Doch der effzeh spielte unbeindruckt weiter mit, Modeste, Risse und Zoller vergaben binnen Minuten gute Tormöglichkeiten.
Wie man seine Chancen effektiv nutzt, demonstrierte die TSG dann erneut, als Toljan den völlig überraschten Frederik Sörensen überrannte und am chancenlosen Kessler, der erneut Timo Horn im effzeh-Tor vertrat, zum 2:0 vorbeischob.
Der effzeh agierte zwar weiter aktiv, doch die Konsequenz im Angriffsspiel fehlte völlig. Stögers Truppe fiel einfach nichts ein, um weitere gute Chancen zu kreieren, die Gastgeber ließen es etwas lockerer angehen und verwalteten die Führung souverän. Ein zunehmend mutloser agierender effzeh ergab sich dann zehn Minuten vor dem Schlusspfiff, Hoffenheim bedankte sich erneut und machte den gebrauchten Nachmittag aus Kölner Sicht durch Wagner (67.) und den eingewechselten “Kölsche Jung” Mark Uth (89.) perfekt.
Uth, der sechs Jahre das Trikot des effzeh getragen hatte, bereitete das 0:3 durch Wagner darüber hinaus durch einen scharf getretenen Freistoß vor. Wenigstens ein Kölner hatte am Ende also richtig etwas zu feiern.
Der effzeh hingegen hat richtig was zu verschmerzen und zwar einen wohl wochenlangen Ausfall des in dieser Saison so starken Marcel Risse, der sich zu den bereits verletzten Horn, Maroh, Bittencourt, Lehmann und Höger gesellt. Schon in der 20. Minute musste “Cello” nach einem Zweikampf mit Kramaric mit starken Schmerzen im rechten Knie verletzt runter. Bitter, denn schon da war klar, dass es sich wohl nicht nur um eine Blessur handelt.
Noch vor dem Halbzeit-Pfiff verließ Risse das Stadion auf Krücken und trat den Rückweg nach Köln an, wo er im Krankenhaus untersucht werden soll. Die Diagnose folgt, aber “Knie” ist immer schlecht. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Hinrunde für Risse gelaufen sein, was bei seiner aktuellen Form wesentlich schwerer wiegt, als die deftige Pleite. “Gebrauchter Nachmittag” ist unter diesem Aspekt also noch maßlos untertrieben, man kann wohl nicht viel mehr Pech in einem Spiel haben.