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Kurz & Knapp

„Nicht zielführend“: Mitgliederrat äußert sich zum Offenen Brief des 1. FC Köln an die Ultras

Der Offene Brief des 1. FC Köln an die Ultra-Gruppierungen sorgt intern immer noch für Groll. Der Mitgliederrat äußert sich in einer Stellungnahme zum siebenseitigen Schreiben und verweigert die Zustimmung.

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Stellungnahme des Mitgliederrates zum Ultra-Papier „ZUSAMMEN FAIR BLEIBEN“ vom
14.02.2018

Liebe Mitglieder und FC-Fans,
der Mitgliederrat als Gremium des 1. FC Köln 01/07 e.V. hat bekanntermaßen der vom Vorstand veröffentlichten Stellungnahme „ZUSAMMEN FAIR BLEIBEN“ vom 14.02.2018 nicht zugestimmt. Da es sich um ein wichtiges Thema handelt, möchten wir zu unseren Gründen hierfür Euch gegenüber Stellung nehmen:

Der Mitgliederrat war in die Erstellung des Ultra-Papiers nicht eingebunden. Vielmehr wurde uns der Entwurf ohne jede Vorankündigung erstmals am Karnevalsfreitag per E-Mail zur Kenntnisgebracht, verbunden mit einer am Rosenmontag um 12.00 Uhr ablaufenden Frist „zur Zustimmung“. Wegen der Bedeutung und Sensibilität des Themas hat der Mitgliederrat noch am gleichen Tag den Vorstand gebeten, mit der Veröffentlichung bis nach der Mitgliederratssitzung am 19.2.18 zu warten, damit wir uns zu dem Papier im Gremium eine Meinung bilden können. Hierzu war der Vorstand eingeladen, um mit uns gemeinsam zu diskutieren. Leider ist der Vorstand unserer Bitte nicht gefolgt.

Der Mitgliederrat befasst sich seit Jahren intensiv mit dem Thema und nimmt auch mit zwei Vertretern an den Sitzungen der AG Fankultur teil. Eine Zustimmung vom Mitgliederrat zu verlangen, ohne dass das Gremium die Möglichkeit hat, das Papier zu besprechen oder Änderungswünsche anzubringen, stellt aus unserer Sicht eine Missachtung des Gremiums Mitgliederrat und seiner satzungsgemäßen Rechte und Pflichten dar. Hierzu gehört die Beratung des Vorstandes, gerade in Fragen, die Mitglieder- und Fanthemen betreffen. Wenn der Vorstand selbst bei diesen Themen nicht den Rat des Mitgliederrates einholt, ist das bestenfalls als enttäuschend zu bezeichnen.

Ebenso wenig mit dem Mitgliederrat abgestimmt war auch der Punkt, dass „Teile des Mitgliederrates“ als Unterzeichner des Papiers aufgeführt wurden. Der Mitgliederrat ist ein Gremium und zerfällt nicht in einzelne Teile. Wenn einzelne, wenige Mitglieder des Mitgliederrates unabhängig von einem Votum des Gremiums oder einer Debatte im Gremium eine Erklärung abgeben, so handelt es sich nur um eine Erklärung einzelner Mitglieder, die nicht im Namen des Gremiums handeln.

Nachdem der Mitgliederrat die Stellungnahme „ZUSAMMEN FAIR BLEIBEN“ in seiner Sitzung am 19.2.2018 besprochen hat, nehmen wir auch inhaltlich dazu Stellung: Seit vielen Jahren gibt es immer wieder einmal Probleme mit Fangruppen, insbesondere mit Ultras. Die Entwicklung dieser Auseinandersetzungen und Debatten hat der Mitgliederrat stets gemeinsam mit dem Vorstand verfolgt und begleitet. Der Mitgliederrat hat immer den zweigleisigen Weg des Vorstandes unterstützt, nämlich einerseits bei Grenzüberschreitungen konsequent durchzugreifen, andererseits aber im Dialog mit der aktiven Fanszene zu bleiben.

Wir verweisen bspw. auf unsere Stellungnahme zu den Vorfällen in Mönchengladbach im Jahr 2015. Bereits damals haben wir erklärt, dass Personen, die unserem Verein nachweislich massiven Schaden zufügen, bei uns keinen Platz haben. Dies gilt selbstverständlich auch weiterhin, weswegen wir Vorfälle wie in Belgrad natürlich verurteilen. Ebenso scharf verurteilen wir die unterirdischen Entgleisungen im Spiel gegen Stuttgart am 4.3.2018 gegenüber dem gegnerischen Torhüter.

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