Wir boykottieren die Bundesliga-Partie in Leipzig und schenken die Aufmerksamkeit lieber der U21 des 1. FC Köln und ihrem Gegner aus Wattenscheid.
Am Wochenende trifft der glorreiche 1. FC Köln auf die Leipziger Marketing-Mannschaft eines österreichischen Brauseherstellers. Das klingt scheiße – und das ist es auch. Nun stellt sich für ein Fanzine die Frage: Wie geht man damit um?
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Wettbewerbsverzerrung ist im deutschen Fußball wohl seit Leverkusen und Wolfsburg offiziell toleriert, spätestens seit Dietmar Hopps Projekt in Hoffenheim sogar etabliert. Dennoch ist die Art und Weise, mit der man in Leipzig sowohl den sportlichen als auch den finanziellen Fairplay-Gedanken mit Füßen getreten hat einmalig in der Historie der Bundesliga.
Keine Berichterstattung zu #RBLKOE
Während sich Wolfsburg und Leverkusen tatsächlich aus Betriebssportgruppen entwickelt haben und Hoffenheim als Traumerfüllung eines Milliardärs entstand, geht es in Leipzig nur noch darum, einen Energydrink zu vermarkten. Mit dem Grundgedanken eines Fußballvereins hat das Ganze also nichts mehr zu tun, mit demokratischen Vereinsstrukturen sogar noch weniger. Genau deshalb – und weil der Boykott die für uns naheliegenste Form des Protests darstellt – berichten wir über die Partie am Samstag in Leipzig nicht.
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Wir machen uns aber kein freies Karnevals-Wochenende, sondern wollen stattdessen den Fokus voll und ganz auf zwei Mannschaften richten, die jede Aufmerksamkeit mehr verdient haben als irgendwelche Dosenverkäufer aus Sachsen. Die U21-Mannschaft des 1. FC Köln empfängt in der Regionalliga West am Samstag die SG Wattenscheid 09 – über dieses Duell zweier altehrwürdiger Fußballvereine werden wir in vollem Umfang berichten.
Friedlicher Widerstand
Wir bitten um euer Verständnis dafür, dass ihr zum Spiel in Leipzig bei uns keine Informationen finden werdet und rufen nicht nur die Kölner Fanszene dazu auf, überall und jederzeit friedlichen Widerstand gegen diesen kranken Auswuchs des modernen Fußballs zu leisten. Come on, Effzeh!
Euer effzeh.com-Team