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#Saisonspende-Initiatorin: “Der Erfolg ist überwältigend”

Der Hashtag #Saisonspende und die dazu gehörige Aktion sorgt mittlerweile nicht nur auf Twitter für Furore. Wir sprachen mit der Initiatorin über die Hintergründe.

Lukas Podolski, Leonardo Bittencourt, aber auch der VfB Stuttgart und viele, viele Fußball-Fans quer durch Deutschland: Sie alle sind bei der auf Twitter entstandenen Spendenaktion unter dem Hashtag #Saisonspende dabei. Den Startschuss zu dieser erfolgreichen Geschichte gab Sarah Knoll: Die Anhängerin des 1. FC Köln brachte mit ihrem Tweet, 21 Euro pro Tor von effzeh-Offensivmann Leonardo Bittencourt zu spenden, die Lawine ins Rollen. Wir sprachen mit der 21-jährigen Vogtländerin über ihre Idee, die große Resonanz darauf und ihre Hoffnungen im Bezug auf #Saisonspende.

https://twitter.com/lbittencourt32/status/900016360130064384

Dein Tweet, pro Tor von Leo Bittencourt 21 Euro zu spenden, hat auch dank des Hashtags #Saisonspende für Furore gesorgt. Hattest du mit einer solchen Resonanz gerechnet?

Nein, damit habe ich nicht ansatzweise gerechnet. Ich habe gehofft, dass ein paar Leute mitmachen. Aber dass sich Hunderte daran beteiligen, ist einfach überwältigend.

Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen?

Die Idee selbst ist ja nicht neu. Es gibt immer wieder Einzelne, die etwas spenden möchten je nach Saisonergebnis des Lieblingsvereins zum Beispiel. Auf so einen Tweet bin ich auch gestoßen und habe die Idee aufgegriffen. Nur diesmal eben mit dem Hashtag “#saisonspende”. Das war dann auch der Schlüssel dafür, weshalb es jetzt so groß geworden ist.

Auch Fans vieler anderer Fußballvereine sind dabei, selbst aus anderen Sportarten kommen #Saisonspende-Tweets. Kommst du mit dem Aufschreiben überhaupt noch hinterher?

Nein, ehrlich gesagt bin ich mit der Buchführung momentan tatsächlich etwas hinterher. Aber wenn der Hype einmal abflacht, hole ich das alles auf. Es werden definitiv alle Tweets erfasst. Wie ich es bei den bei Facebook aufkommenden Spendenversprechen mache, weiß ich noch nicht. Vielleicht hole ich mir dafür Helferlein ins Boot.

Simon Zoller und Leo Bittencourt sind ebenfalls an Bord, der 1. FC Köln und Lukas Podolski pushten die Aktion per Retweet. Freut dich das ganz besonders?

Ja! Vor allem die Reaktion von Leo Bittencourt hat mir direkt Freudentränchen in die Augen getrieben. Aber auch bei allen anderen habe ich mich ungefähr genauso gefreut wie am 20. Mai, als der FC den Einzug in die Euroleague klar gemacht hat.

Auf der nächsten Seite: Warum der Hype um die Aktion positiv
ist und wie es mit #Saisonspende weitergehen soll

Auch in den Medien kommt das Thema gut an. Das ARD-Morgenmagazin und die Sportschau berichteten, diverse Zeitungen nahmen die Aktion auf und machen sie noch populärer. Brauchst du etwa bald einen Pressesprecher?

Ich denke, der Hype um die Aktion wird nach und nach abflachen und dann bleiben auch die Anfragen aus. Momentan nutze ich die aber gern, um die Aktion noch größer zu machen und noch mehr Saisonspenden zu erreichen.

Solche Initiativen zieht häufig auch Kritiker an. Gab es die auch in diesem Fall, wo es doch um den guten Zweck geht?

Natürlich gab es, wie immer, Kritiker. Es kam der Vorwurf der Selbstdarstellung auf. Das trifft mich auch sehr, weil es mir in keinster Weise um mich geht, sondern nur darum so vielen Organisationen und vor allem den Menschen dahinter zu helfen.

Ist der Erfolg von #saisonspende für dich auch ein Zeichen, dass Fußball-Fans und die sozialen Netzwerke auch viel Positives schaffen können? Sonst gibt es über beide Bereiche eher Negativschlagzeilen zu lesen.

Ja, ich denke der bisherige Erfolg der Aktion zeigt sehr gut, das Fußball-Fans unabhängig vom Verein gemeinsam Großes schaffen kann. Und das macht mich schon ziemlich stolz.

Du führst ja Buch über alle eingegangenen Saisonspenden: Was war bislang aus deiner Sicht die kurioseste?

Kurios nicht unbedingt, aber definitiv witzig finde ich die Selbstironie einiger Fans, die für die Gegentore ihrer Mannschaft spenden wollen. Zudem findet sich zwischen Hunderten Fußball-Fans auch ein Anhänger eines Basketball-Clubs wieder.

Was sind jetzt die nächsten Schritte?

Zunächst einmal ist es wichtig, wirklich alle in die Liste aufzunehmen. Danach bin ich noch auf der Suche nach einem Sponsor für Sticker mit dem Hashtag drauf, die ich gerne an die Teilnehmer verteilen würde.
Zudem wurde heute mit Leo Bittencourt vereinbart, dass ich zum Saisonende gemeinsam mit ihm der Kindernothilfe die Spendensumme persönlich übergeben werde. Darauf bin ich besonders stolz und für diese Saison wird das dann der Abschluss der Spendenaktion. Ich hoffe aber, dass es keine Eintagsfliege bleiben wird, sondern sich auch zur nächsten Saison wieder viele Fans zusammenfinden, die bereit sind zu spenden.

Auch ihr könnt bei #Saisonspende dabei sein, sogar ohne Twitter-Account: Postet Eure Spendenaktion mit Spendenziel in die Kommentare – und wir leiten das Ganze entsprechend weiter!

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