Auch wenn der sechste Abstieg des 1.FC Köln nunmehr feststeht, kommen wir nicht umhin zu bemerken, dass sich mit dem heutigen Datum der historische Gewinn des Doubles jährt. Erst im März sprachen wir mit dem Kölner Verleger und Filmemacher Frank Steffan, der einen Film über das Double des 1. FC Köln in der Saison 1977/1978 machte und damit erst Ende März beim 11mm-Filmfestival mit einem Preis ausgezeichnet wurde. Das Interview zum Film.
1977/78 gewann der 1. FC Köln das berühmte Double – Deutsche Meisterschaft und DFB-Pokal in einer Saison. Jeder geneigte Fußballfan, egal ob Fan des 1. FC Köln oder nicht, hat vom legendären „Double“ gehört. Vielleicht weiß man auch, dass die Meisterschaft erst am letzten Spieltag hochdramatisch entschieden wurde. Was sich sonst in diesen zwölf außergewöhnlichen Monaten zugetragen hat, ist weithin unbekannt. Auch darum nahm sich Frank Steffan des Themas an. Der Kölner gründete vor fast 40 Jahren seinen eigenen Verlag und bringt seitdem Bücher und Filme mit effzeh-Bezug unter dem Namen „Edition Steffan“ heraus. Aus dieser Reihe stammen auch Film und Buch über den im Jahr 2013 viel zu früh verstorbenen FC-Spieler Heinz Flohe, mit dem griffigen Untertitel „Der mit dem Ball tanzte“. Der Autor ist also von Haus aus Profi, wenn es um die Sportstadt Köln und um die Geschichte des glorreichen 1. FC Köln geht.
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2016 produzierte Steffan ein Buch, gespickt mit bislang unbekannten Aufnahmen aus der Saison 1977/1978, das mit sehr viel Liebe zum Detail minutiös die Ereignisse auf und neben dem Spielfeld erzählt und für die Nachwelt konserviert. Darüber hinaus entstand ein Dokumentarfilm, der nicht nur den Saisonverlauf dokumentiert, sondern auch viele Zeitzeugen wie Toni Schumacher, Harald Konopka, Dieter Müller, Wolfgang Weber oder Herbert Zimmermann zu Wort kommen lässt. Auch der damalige Manager des Clubs, Karl-Heinz Thielen, erinnert sich genauso wie Ex-Vizepräsident Klaus Hartmann. Wir haben mit dem Filmemacher über seine Projekte zum Double-Jahr gesprochen – ein Muss in jeder Bibliothek eines jeden FC-Fans.
Für den Double-Film: Ein Fotoarchiv als Grundlage
effzeh.com: Du hast einen Buch und einen Film über das Double-Jahr herausgebracht. Beide Projekte fußen auf komplett unterschiedlichen Ansätzen. Erzähl uns doch kurz, wie das Buch entstanden ist.
Frank Steffan: Das Herzstück des Buches war die Tatsache, dass wir damals im Zuge der Recherche auf einen kleinen Schatz stießen, nämlich das Fotoarchiv der Kölner Fotografenfamilie Pfeil. Die Eltern von Randolf Pfeil, der selbst auch Sportfotograf ist, hatten zig Ordner in ihrem Keller gesammelt. Dabei handelte es sich um Kontaktabzüge, die bis zum Zeitpunkt der Entdeckung niemals jemand zu Gesicht bekommen hatte. Wir digitalisierten diese Negative – allerdings ohne zu ahnen, was darauf zu sehen sein würde. Nachher stellten wir fest, dass es sich um rund 3500 Fotos handelte, die noch keiner gesehen hatte. Aus diesem Fundus sind dann die 200 besten und schönsten Aufnahmen im Double-Buch gelandet. Wobei natürlich der Text mindestens genauso wichtig ist. Das Buch bezieht sich aber im Grunde nur auf rein sportliche Aspekte.
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Ganz anders der Film, der versucht, das gesellschaftliche, kulturelle und politische Umfeld damals in Köln mit einzubeziehen – und die Verbindung zum 1. FC Köln herzustellen. Die Aufgabenstellung war also ein völlig andere. Außerdem wollten wir beim Film keine Fotos im großen Umfang unterbringen, sondern mit Bewegtbildern darstellen, wie sich diese außergewöhnliche Saison zugetragen hat – aber dann wiederum mit einer Verlinkung zu den ganzen anderen Themen, die damals wichtig und aktuell waren. Diese Zeit ist für mich total spannend, weil es damals nun einmal so war, dass der 1. FC Köln die absolut dominierende Mannschaft in Deutschland stellte und auf fast jeder Position mit Nationalspielern besetzt war.
Hinzu kam der durchschlagende Erfolg in Form von Titeln. Gleichzeitig war Köln zu diesem Zeitpunkt eine europäische Metropole und ich würde mal behaupten, dass die Domstadt damals so etwas wie die heimliche Hauptstadt war. Dieser Dualismus von einerseits sportlicher Entwicklung und auf der anderen Seite kultureller und gesellschaftlicher Entwicklung der Stadt – beides auf sehr hohem Niveau – war für mich der spannendste Aspekt, warum wir den Film gemacht haben. Dies alles nicht belehrend, sondern richtig witzig und unterhaltsam hinzubekommen, das war der Anspruch des Films.
Frank Steffan: “Ich leide auch an der Stadt”
effzeh.com: Noch mal zurück zum Buch: Du verfolgst den Verein und seinen Werdegang seit einigen Jahren. Bist du FC-Fan?
Frank Steffan: Das Wort mag ich nicht so. Dass man eine gewisse Bindung zum Verein aufbaut, das lässt sich schwerlich vermeiden. Ich würde aber jetzt nicht so weit gehen und sagen, dass ich für den Verein sterben würde. Einiges sehe ich durchaus auch kritisch. Ich bin gebürtiger Kölner, ich lebe hier und werde vermutlich auch hier sterben, aber ich leide auch an der Stadt. Besonders leide ich daran, wenn bestehende Möglichkeiten vertan werden, das nervt mich besonders. Und das gilt auch bezogen auf den effzeh.
Der Kölner Autor und Verleger Frank Steffan Foto: Edition Steffan
effzeh.com: Was ging dir durch den Kopf als dir klar wurde, welchen Schatz ihr gerade in Form von Negativen gehoben habt?
Frank Steffan: Das sind ja alles Zeitdokumente, 80 Prozent der Aufnahmen sind gestochen scharf. Da fühlt man sich wie in einer Zeitmaschine. Teilweise hatte ich die Spiele in dieser Saison selbst im Stadion gesehen und dann, viele Jahre später, siehst du die Gestalten alle plötzlich wieder und denkst dir: „Bei dem Spiel warst du“ oder „An diese Szene kann ich mich sogar noch erinnern“. Das war verrückt!
Auf der nächsten Seite: Frank Steffan über Weisweiler und Schumacher.
Der Double-Film als Dokumentation der damaligen Zeit
effzeh.com: Wusste der Verein von deinem Projekt, gab es eine Zusammenarbeit in irgendeiner Form?
Frank Steffan: Der Verein wusste rein informell Bescheid, aber eine Kooperation bestand nicht, geschweige denn, dass der Verein uns in irgendeiner Form bei der Produktion materiell unterstützt hätte. Heute vertreibt der Verein die Produkte in den Fanshops, was gut ist. Beim Flohe-Projekt war das auch schon so. In den Zeiten, als Klaus Hartmann Präsident des Vereins war, gab es engere Verbindungen. Damals, pünktlich zum 50. Jubiläum des Vereins, ist auch der allererste Film über den effzeh entstanden, „FC – Der Film“. Ich mache dieses Verhalten dem Verein nicht zum Vorwurf. Das ist halt ihre Sicht der Dinge, wobei ich auch sagen muss, dass es in letzter Zeit wieder etwas enger geworden ist.
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effzeh.com: Schade, dabei würden ja Verein als auch das aktuelle Präsidium gut daran tun, mal positive Dinge zu betonen, oder?
Frank Steffan: Das ist ja immer zweischneidig. Ich verstehe, dass man sich nicht für Erfolge, die 40 Jahre zurückliegen, abfeiern möchte, wenn man gerade kurz vor dem nächsten Abstieg steht. Aber bei dem Double-Film geht es nicht darum, dieses Saison oder diese Mannschaft in den Himmel zu jubeln, sondern wir haben die Saison schlicht dokumentiert und uns dabei auf die Fakten bezogen. Am Ende kommt dann ein Bild zustande, kein bunter Werbefilm – allerdings mit einem hohen Unterhaltungswert! Man kann auch herzhaft lachen.
effzeh.com: Das Buch fokussiert sich auf das Sportliche. Der Kader wird analysiert, Spielberichte, am Ende sind Ergebnisse und Tabellen eines jeden Spieltages aufgeführt. Auch um Persönlichkeiten innerhalb der Mannschaft und beim Trainerteam werden angesprochen. Trainer wie Hennes Weisweiler, Spieler wie Heinz Flohe und Toni Schumacher. Kann man das mit heute vergleichen?
Frank Steffan: Nein, das geht nicht. Eine Person wie Hennes Weisweiler ist nicht vergleichbar. Viele Facetten seiner Art, wie er gewirkt hat und wie dominierend er mit den Spielern umgegangen ist, würden heute so nicht mehr klargehen. Das Fußball-Business hat sich seitdem radikal verändert. Weisweiler führte ein absolut autoritäres Regime, das wäre heute nicht mehr machbar. Spieler von heute sind auch ganz andere Typen, die sich anders entziehen könnten. Es ist einfach eine andere Zeit. Heute muss jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden, wenn einem das Wort „Arschloch“ herausrutscht, sollte man sich tunlichst entschuldigen, denn sonst bricht der Shitstorm los.
“Toni Schumacher war ein wahnsinnig wichtiger Spieler”
effzeh.com: Also ist das Business heute glattgebügelter?
Frank Steffan: Ja, total glatt gebügelt. Es gibt heute Verhaltensweisen, die eingehalten werden müssen, weil es die Political Correctness so will, die gab es damals so nicht. Was man aber vergisst: Weisweiler war tatsächlich auch ein echter Fußball-Intellektueller, der sehr weit nach vorne gedacht hat. Er hat damals schon Dinge getan, auf die andere niemals gekommen wären. Von dieser Innovation und Weitsicht, hat der effzeh noch viele Jahre gezehrt.
effzeh.com: Eine personelle Klammer zwischen den Jahren 1977/78 und heute wäre ja Toni Schumacher.
Frank Steffan: Ja, absolut. Toni war damals ein wahnsinnig wichtiger Spieler für die Mannschaft. 1977/78 erfolgte der Startschuss für die spätere Dominanz des Toni Schumacher. Bevor er mit der Mannschaft das Double holte und Titel gewann, war er beim effzeh ja auf dem Abstellgleis gelandet. Zumindest war Hennes Weisweiler nicht von ihm überzeugt. Deshalb setzten die Bosse auf einen neuen Torhüter. Man verpflichtete Norbert Nigbur. Nur durch einen Zufall – und zwar weil besagter Norbert Nigbur sich mit Präsident Weiland zerstritt – wurde der bereits als perfekt vermeldete Kauf annulliert und Schumacher erhielt eine neue Chance zwischen den Pfosten des effzeh-Tores. Also blieb Schumacher beim 1. FC Köln und fühlte sich durch den Fast-Verkauf so dermaßen an der Ehre gepackt, dass er wie ein Wahnsinniger trainierte – was ihn letztendlich zu einem Weltklassetortüter machte. Er ist ein gutes Beispiel dafür, dass man mit viel Training und Willenskraft Außergewöhnliches erreichen kann. Schumacher hat das alles bis zum Exzess durchgezogen. Er sollte noch jahrelang die dominierende Gestalt im Mannschaftsgefüge sein.
Auf der nächsten Seite: Über die Entstehungsgeschichte des Films.
Harald Konopka mit der Idee zum Double-Film
effzeh.com: Wie ist denn der Double-Film entstanden?
Frank Steffan: Die Idee zum Film kam eigentlich von Harald Konopka, der im Zuge des Flohe-Films anregte, einen Film über das Double zu machen. Mir war direkt klar, dass das eine richtig gute Idee ist. Bei Flohe war, als ich 2013 kurz nach seinem Tod mit dem Projekt startete, das Problem, dass man erst einmal verdammt viel Aufklärungsarbeit leisten musste, wer das überhaupt gewesen ist. Wäre damals nach den wichtigsten Spielern in der Vereinsgeschichte gefragt worden, dann wären sicherlich Namen wie Overath, Littbarski und Schäfer genannt worden, aber Flohe vermutlich erst an späterer Stelle der Aufzählung. Beim Double konnte man mehr Wissen voraussetzen: Ich dachte mir, dass jeder FC-Fan irgendwie schon mal davon gehört hat und das Double grob zeitlich einordnen kann. Auch wenn man damals noch nicht auf der Welt war, so hat man vielleicht vom letzten Spieltag, von dem Auswärtsspiel in Hamburg bei St. Pauli gehört. Oder vom parallel stattfindenden Gladbach-Spiel, in dem 12 Tore geschossen wurden.
Schaut euch hier den Trailer zum Film an:
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effzeh.com: Man kennt auf jeden Fall diese Express-Titelseite …
Frank Steffan: Genau. Das sind die Dinge, die man voraussetzen konnte, auch wenn viele natürlich nicht wissen, was in dieser Saison im Detail passierte und was eigentlich zu der Zeit in der Stadt los war. Das war für mich der Aufhänger zu sagen, dass das ein wirklich gutes Thema ist.
Kein FIlmdokument von Dieter Müllers Sechserpack gegen Bremen
effzeh.com: Für die verwendeten Filmszenen warst du im Archiv der DFL und hast alle Spiele der Saison gesichtet. Wie viele Stunden Filmmaterial hast du dir dafür reingezogen?
Frank Steffan: Ich habe die Zeit nicht gestoppt, aber das existierende Material habe ich teilweise sogar mehrfach gesehen. Von vielen Spielen gab es nur noch die fertig geschnittenen Sendebeiträge von drei oder vier Minuten Länge, es gab aber auch Spiele, die teilweise in voller Länge da waren, wie zum Beispiel das Pokalendspiel, die Spiele gegen Eintracht Braunschweig und gegen den 1. FC Kaiserslautern. Die habe ich mir dann komplett gegeben.
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effzeh.com: Von einem bestimmten Spiel in dieser Saison aber gab es gar keine Aufnahmen.
Frank Steffan: Ja, die Begegnung gegen Bremen fand an einem Mittwochabend statt und da ist vom WDR einfach niemand hingefahren. Warum das Spiel auf einen Mittwoch verschoben wurde, weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall fuhr der WDR nicht hin und hatte dementsprechend keine Kamera vor Ort und somit kann man leider Dieter Müllers Torrekord mit sechs Treffern in einem Bundesligaspiel nicht im Film sehen. Sehr schade.
Auf der nächsten Seite: Der historische Kontext und ein Blick auf heute.
effzeh.com: Beim Film spielt auch der historische Kontext eine Rolle: Schleyer-Entführung, Kölner Kneipenszene und Kunstgeschehen finden Erwähnung. Warum war dir diese Dimension im Fußball-Film so wichtig?
Frank Steffan: Ich glaube zu wissen, dass der effzeh ein Abbild der Stadt ist und die Stadt wiederum ein Abbild des effzeh. Zu dem Zeitpunkt hat die Stadt Köln weltweit, also nicht nur in Deutschland, eine große Rolle gespielt. Neben New York war Köln die Kunstmetropole schlechthin, das ist nur noch den wenigsten Kölnern bewusst. Es war mir wichtig, diese Tatsache zu dokumentieren. Die wechselseitige Beeinflussung von Verein und Stadt konnten wir an den Beispielen im Film sehr gut und vor allem auch unterhaltsam aufzeigen. Zumal auch einige FC-Spieler damals mit der Kunstszene zu tun hatten: Harald Konopka hat Andy Warhol bei sich zu Hause zu Besuch gehabt, das muss man sich mal überlegen!
Wie der Däne Preben Elkjær Larsen seine Zeit beim effzeh erlebte und wie der junge Spieler mit Hennes Weisweiler auskam, seht ihr in diesem Trailer.
Das Derby gegen Gladbach und das Saison-Finale als Highlights
effzeh.com: Was ist denn dein Lieblingsmoment der Saison 1977/78?
Frank Steffan: Da gibt es mehrere Momente, die ich heute als „Turnaround“ bezeichnen würde, ohne die der außergewöhnliche Erfolg nicht möglich gewesen wäre. Zum einen definitiv das Derbyhinspiel im Oktober in Gladbach, als der effzeh im Vorfeld fast Hennes Weisweiler rausgeschmissen hätte. Hätte man auf dem Bökelberg verloren, wäre Weisweiler sicher nicht Double-Trainer geworden – sondern hätte stattdessen seine Papiere bekommen. Das war ein ganz wichtiges Schlüsselspiel, leider kann ich mich nicht mehr richtig erinnern, wie ich das damals erlebt habe. Ich war nicht im Stadion, das weiß ich. Ebenso wichtig war das Rückspiel, in dem Heinz Flohe den wichtigen Ausgleich zum 1:1 schoss, ohne den der effzeh niemals Meister geworden wäre.
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Dann war da noch dieses unfassbare Saison-Finale, an das ich mich wirklich noch sehr gut erinnern kann. Ich hing am Radio und war trotzdem völlig ruhig. Ich hatte keinerlei Bedenken, dass sie das nicht schaffen würden. Die Person Weisweiler gab mir so viel Sicherheit, dass ich wusste, dass das nicht schiefgehen kann. Das gleiche Gefühl hatte ich vorher schon beim Pokalfinale gegen Düsseldorf gehabt. Da war ich live dabei und habe natürlich auch gesehen, dass die Düsseldorfer wesentlich besser waren. Die hatten die hochkarätigsten Möglichkeiten, trotzdem war ich auch dabei völlig ruhig. Ich war zu diesem Zeitpunkt immer davon überzeugt, dass das Double für den effzeh möglich und realistisch ist.
Double-Film wird im Bundestag und beim 11mm-Filmfestival in Berlin gezeigt
effzeh.com: Wenn du so ein gutes Bauchgefühl hast, was sagst du denn zum jetzigen Zustand des effzeh – schaffen wir den Klassenerhalt noch?
Frank Steffan: Ich halte das nicht für unmöglich! Wenn es nicht klappen sollte, dann liegt es gegebenenfalls auch daran, dass ein Typ wie Vincent Koziello nicht früher eingesetzt wurde. Als dieser Neuzugang verkündet wurde, bin ich sogar extra mal zum Training ans Geißbockheim gefahren, um ihn mir anzuschauen. Wenn ich höre, dass so einer mit 22 Jahren in der ersten französischen Liga im zentralen Mittelfeld einen Stammplatz hatte, dann kann das keine Flasche sein. Koziello ist endlich einer, der in der Lage ist, einen Pass im Mittelfeld zu spielen: Das fehlt dem effzeh schon seit so vielen Jahren, auch vor Stöger und Co. war das so. Mein Eindruck ist, dass er enorm gut mit dem Ball umgehen kann und blitzschnell in der Annahme und Verarbeitung des Balls ist und zudem absolut passgenau. Ich denke, dass ein solcher Spieler bislang extrem gefehlt hat.
effzeh.com: Amen! Was steht bei Dir in den kommenden Wochen so an?
Frank Steffan: Der März wird spannend. Am 22. März wird der Double-Film im Deutschen Bundestag aufgeführt! Ernsthaft! Der CDU-Abgeordnete Michael Brand ist totaler FC-Fan und hat das initiiert. Zusammen mit Karl-Heinz Thielen werde ich nach Berlin fahren und mit den Leuten im Bundestag reden. Zwei Tage später, am 24. März, sind wir mit dem Double-Film beim 11mm-Filmfestival im Babylon Kino in Berlin. Wir werden sogar am besten Tag um 17.30 Uhr im Hauptsaal gezeigt. Karl-Heinz Thielen ist auch dabei. Wir werden mit dem Publikum nach der Vorführung sprechen. Alle FC-Fans, die in der Hauptstadt sind, können vorbeikommen und anschließend für den Film abstimmen. Wir waren ja schon vor zwei Jahren mit dem Flohe-Film an gleicher Stelle erfolgreich. Also, kommt alle vorbei und stimmt für unseren Double-Film.
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Anmerkung der Redaktion: Der Text ist aus unserem Archiv. Das Interview stammt von März 2018 und der erneute Abstieg aus der 1. Fußballbundesliga stand somit noch nicht fest.