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Meinung

Zum Einstieg ungeeignet: Der 1. FC Köln und junge Talente von außerhalb

Der Abgang von Joao Queiros ist nur das jüngste Beispiel dafür, dass es dem FC kaum gelingt, aus dem Ausland transferierte Talente einzubauen. Eine Analyse.

Quelle: 1. FC Köln

Mit Blick auf einzelne Spieler zeigt sich auch, dass das Scheitern dieser Spieler nicht ausschließlich an fehlender sportlicher Qualität gelegen haben kann. Ishak war einer der Topscorer der vergangenen Zweitligasaison, Geromel steht im WM-Kader Brasiliens und Tomas Kalas ist seit Jahren Stammspieler in Fulham. Hat der FC also möglicherweise andere Faktoren vernachlässigt, die zu den vielen Fehlschlägen führten?

Solche wären insbesondere die Sprache, der Bildungsstand der Spieler oder das soziale Umfeld. Diese zentralen Integrationsaspekte wird man zwar nur im Einzelfall exakt beurteilen können. Bei den Neuzugängen in der gleichen Altersklasse, die von einem deutschen Verein kamen oder aber dort ausgebildet wurden, ist die Quote an gelungenen Transfers – in finanzieller und sportlicher Hinsicht – allerdings deutlich besser, wie die folgende Auflistung verdeutlicht.

Die sportliche Qualität war nicht immer entscheidend

  • 08/09: Miso Brecko (24), Daniel Brosinski (19), Wilfried Sanou (24)
  • 09/10: Sebastian Freis (24), Lukas Podolski (24), Christopher Schorch (20)
  • 10/11: Christopher Buchtmann (18)
  • 11/12: 
  • 12/13: Sascha Bigalke (22), Daniel Royer (22) (Leihe), Tobias Strobl (22) (Leihe), Anthony Ujah (21) (Leihe, später fest verpflichtet), Kevin Wimmer (19)
  • 13/14: Maurice Exslager (22), Marcel Risse (23), Maximilian Thiel (20)
  • 14/15: Yuya Osako (24), Kevin Vogt (22), Simon Zoller (23)
  • 15/16: Leonardo Bittencourt (21), Dominique Heintz (21), Milos Jojic (23)
  • 16/17: 
  • 17/18: Jhon Cordoba (24), Tim Handwerker (19), Jannes Horn (20)
  • 18/19: Matthias Bader (21), Niklas Hauptmann (22), Louis Schaub (23), Benno Schmitz (23)

Zwar muss man auch hier die Einzelfälle betrachten (Lukas Podolski etwa ist lediglich aufgrund des Alters aufgeführt), aber diese machen das Gesamtbild noch spannender. Wenn Spieler schon einige Jahre auf Profiniveau agierten, haben sie tendenziell deutlich länger beim FC als Stammspieler gespielt als jene, die den FC als Einstieg in den Profibereich nutzen wollten.

COLOGNE, GERMANY - DECEMBER 16: Dominique Heintz of FC Koeln in action during the Bundesliga match between 1. FC Koeln and VfL Wolfsburg at RheinEnergieStadion on December 16, 2017 in Cologne, Germany. (Photo by Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images)

Foto: Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images

Hier stehen also Spieler wie Miso Brecko, Anthony Ujah oder Dominique Heintz gegenüber von Christopher Buchtmann, Daniel Brosinski oder Maximilian Thiel. Auch Frederik Sörensen war ein gefestigter Profi, als er zum FC kam, er blieb immerhin einige Jahre im Kader (er würde ins vierte gehen, sollte sich kein Abnehmer finden), wenn auch nie als absolute Stammkraft. Sörensen brachte zudem wie Mato Jajalo deutsche Sprachkenntnisse mit.

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