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Vorspiel

Zu Gast bei der LSD-Maus

Erstmalig treffen der SC Paderborn 07 und der effzeh in der 1. Bundesliga aufeinander. Wir blicken voraus.

Foto-Credits: Dirk Unschuld
Foto-Credits: Dirk Unschuld

Foto-Credits: Dirk Unschuld

Hätte man einen etwas längeren Schlaf hinter sich, zum Beispiel wie ein Bär im Winter, dann könnte man bei der anstehenden Partie SC Paderborn gegen unseren heißgeliebten effzeh knallhart davon ausgehen, dass nichts Aufstiegstechnisches passiert ist im vergangenen Frühjahr. Dass alles so weiterging, dass es sich um eine Zweitligapartie handelt, nur eben zu einer stattlichen Uhrzeit, um 15:30 Uhr an einem Samstag. Immerhin empfängt da ja der Zweite den Vierten, das kann ja nicht sein.

Wenn man aber das alles genauer verfolgt hat, dann weiß man, dass da erstmalig in der Ersten Bundesliga diese beiden Teams aufeinander treffen, und dass aktuell, ausgehend von den jeweiligen Starts der Vereine in die Saison, von Zweitligamief nicht viel zu sehen ist, denn wie gesagt: Es empfängt der Zweite den Vierten.

Das ist alles natürlich eine Momentaufnahme, eine schöne selbstredend, aber dennoch erstaunlich, wie gut und wie sehr Hand in Hand und mit nun vier Punkten im Gepäck diese beiden Clubs in die Mission Klassenerhalt gestartet sind. Natürlich, Paderborn profitierte dabei von einem desaströsen HSV, aber gegen den muss man ja auch erst einmal 3:0 gewinnen. Und der effzeh, wir berichteten davon, hat da mal eben in Stuttgart eine Reife und eine Spielintelligenz hingelegt, als hätte das Team nie etwas anderes gemacht.

Ausgangslage

Bislang trafen beide Teams im Unterhaus acht Mal aufeinander. Dabei gestaltet sich die Bilanz recht ausgeglichen: drei effzeh-Siegen stehen ebenso viele Unentschieden sowie zwei Niederlagen gegenüber. Man erinnert sich dabei vielleicht daran, dass es dem Zweitligameister in der letzten Saison nicht gelang, gegen die Ostwestfalen zu gewinnen.

Früher wurde in Paderborn auch gejubelt / Foto-Credits: Dirk Unschuld

Früher wurde in Paderborn auch gejubelt / Foto-Credits: Dirk Unschuld

Neben der Tatsache, dass beide Vereine im Sommer aufgestiegen sind, gibt es recht wenige Parallelen zwischen Paderborn und Köln. Allein der Blick auf die jeweiligen Maskottchen (hier der ehrwürdige Hennes, mit einem schönen Zuhause im Zoo, dort die Maus Holli, die wie ein übler LSD-Alptraum von Walt Disney aussieht, aber immerhin schon einmal Meister wurde, beim Maskottchen-Rennen 2009) verbietet übermäßige Vergleiche. Beide Trainer sprechen aber mit Hochachtung voneinander, Stöger äußerte unter der Woche seine Sympathie und in gewissem Maße auch Verbundenheit gegenüber dem Mitaufsteiger, Paderborns Trainer Breitenreiter wird im kicker dem effzeh gegenüber lobend zitiert, die Führungsriege unseres Herzensclubs formuliere ihre Ziele “bescheiden, sehr demütig. Da sind deutliche Parallelen zu uns zu erkennen”. Doch am Samstag hat es sich dann mit den Nettigkeiten, denn da bietet sich für den effzeh die fantastische Situation, am Ende des Spieltags mit sieben Punkten nach drei Partien dazustehen, wodurch aus dem guten Start ein super, super Start werden würde, wie man bei den Bayern (übrigens aktuell unter uns platziert) so sagt.

Personelle Situation

Die Langzeitverletzten um Nagasawa und Helmes fallen nach wie vor aus. Zudem scheint fraglich, ob Kessler, der es am Rücken hat, mit nach Paderborn reisen kann. Für ihn würde Mesenhöler aufrücken, der unter der Woche noch mit der U20-Nationalmannschaft unterwegs war. Überhaupt waren einige Effzehler für ihre jeweiligen Landesauswahlen tätig, unter anderem auch Osako, bei dem Stöger aufgrund seiner Reisestrapazen offen ließ, ob er am Wochenende zu einem (Voll)einsatz kommen wird.

© effzeh.com

© effzeh.com

Denkbar ist sowieso, dass Osako erst einmal auf der Bank Platz nehmen wird, da Stöger in den letzten Tagen mehrfach hervorhob, dass es wichtig sei, zunächst einmal aus einer gesicherten Defensive heraus einen Punkt “festzuhalten und dann die Ideen umzusetzen, damit wir vielleicht drei mitnehmen”, wie er dem kicker verriet. Das könnte ein Hinweis auf eine defensiv ausgerichtete Dreierreihe im Mittelfeld sein, mit Matu, Vogt und Lehmann. Alternativ könnte aber natürlich auch Zoller sein Startelfdebüt geben, sollte Osako nicht von Beginn an auflaufen.

Bei den Gastgebern fehlen Verteidiger Rafael Lopez (der vor der Saison als wirklicher Transfercoup aus Getafe kam) sowie Dr. Alban Meha und Mahir Saglik. Für den letztgenannten Stürmer kann wieder Elias Kachunga im Angriff für Unruhe sorgen. Auf ihn sollte man aufpassen, wenn man “ausgerechnet Kachunga!”-Aussagen verhindern möchte. Denn: Kachunga wuchs mit seiner Familie am Kölner Friesenplatz auf, bezeichnet sich selbst als “Kölsche Jung” (allerdings auch als Fohlen-Anhänger…hallo?) und wäre somit ein typischer “ausgerechnet Kachunga!”-Kandidat, zumal er ja so heißt und in den ersten beiden Spielen auch bereits traf.

Vermutliche Aufstellung

SC Paderborn:  Kruse – Wemmer, Strohdiek, Hünemeier, Brückner – Ziegler – Koc, Bakalorz, Vrancic, Stoppelkamp – Kachunga

effzeh: Horn – Brecko, Maroh, Wimmer, Hector – Vogt, Matuschyk, Lehmann – Risse, Halfar – Ujah.

Aussicht

Der effzeh ist immer noch gegentorfrei, und schön wäre es, wenn dieser Zustand auch noch um 17:15 Uhr am Samstag anhielte. Die Paderborner haben zwar bereits mehr als doppelt so viele Tore wie unsere Jungs erzielt, aber dafür stehen wir hinten einfach bockstark, und wenn wir ähnlich konzentriert wie gegen Stuttgart zu Werke gehen, wird da auch gegen Paderborn wenig anbrennen. Aber selbst wenn die Serie reißen sollte: Mit einem 4:1-Sieg kann man ja auch ganz ordentlich die Woche abschließen. Oder meinetwegen mit einem 2:1. Geht auch.

Stimmen aus der Redaktion:

David Schmitz: “Die Partie gegen Paderborn bietet sich an, um aus einem gelungenen einen sensationellen Start zu machen. Die maue Ausbeute aus der Vorsaison sollte man dabei getrost vergessen. Zoller feiert bei seinem Startelf-Debüt auch direkt sein erstes Bundesliga-Tor. Das reicht für den 1:0-Auswärtssieg.”

Thorsten Neunzig: “Das schwerste Spiel des Jahres. Ein Sieg gegen dem Mitabstiegskonkurrenten ist Pflicht. Wie schwer das wird, haben die beiden Partien der letzten Saison gezeigt. Paderborn ist ähnlich spielstark wie wir. Ein Punkt reicht mir.”

Patrick Neunzig: “Bayern oder Paderborn – meine Nervosität ist immer gleich hoch, wenn der effzeh spielt. Gleich groß sind auch mein Optimismus und meine Skepsis. Klingt ein bisschen unentschieden. Warum auch nicht?”

Martin Gödderz: “Lange haben wir drauf warten müssen, aber Toni-Doppelpack ist wieder da. Trägt zwar keine grauen Locken mehr und die Gesichtsfarbe hat sich geändert, macht aber nichts, denn Toni-Doppelpack wird zum Schrecken von Paderborn. 2:0 Effzeh. Wieder kein Gegentor und die Ablösung der Werkself von der Tabellenspitze. “

Thomas Reinscheid: “Ein Schuss, ein Tor, der Brecko – mehr brauchen wir in Paderborn nicht. NullNullTimo hält den Kasten sauber und den Rest erleidigt unser Millionen-Slowene. Dann nur noch Party in PI-PA-PA-PADERBORN!”

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