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Nachspiel

Wenn keiner gut spielt, kann man nicht gewinnen

Nach dem Spiel gegen die Hertha herrscht Ernüchterung. Hertha stellt die Räume zu, spielt konzentriert und hat das nötige Glück. So sticht auch kein effzeh Spieler heraus. Unsere Einzelkritik.

@copy effzeh.com
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Fußball ist ein Mannschaftssport. Man gewinnt zusammen, aber man verliert auch zusammen. Gerade das Spiel bei der Hertha ist ein Paradebeispiel dafür, dass man als Kollektiv ganz schlecht aussieht, wenn nicht ein einziger Spieler gut spielt. Aber der Reihe nach. Unsere Einzelkritik.

Timo Horn: Ein guter Abend von unserer Nummer eins. Hielt eigentlich was zu halten war. Bei beiden Toren kann man ihm keinen Vorwurf machen. Manchmal wünscht man sich allerdings ein schnelleres Umschalten. Hertha machte es aber auch gut und stellte die Wege schnell zu.

Pawel Olkowski: Zeigte rein statistisch seine beste Saisonleistung, wenn auch im Weg nach Vorne noch garnichts klappen wollte. Rannte sich entweder im Gegenspieler fest oder fand keine Anspielstation. Aber das ist ja nun auch ein Fehler der Mitspieler – von wegen Freilaufen und so.

Frederik Sörensen: Was soll man sagen? Das erste Gegentor ging auf jeden Fall auf seine Kappe, da er Ibisevic in seinem Rücken übersieht, der sich dann vor ihn schieben kann. Kopfball – drin ist das Dingen. So ist Tennis. Ansonsten eigentlich mit einem typischen Spiel. Stark in Kopfballduellen aber auch immer wieder mit kullernden Querpässen, die durch die doch arg niedrige Geschwindigkeit Unruhe in der Hintermannschaft erzeugen. Eine Zahl sagt dann doch schon alles: 36% gewonnene Zweikämpfe…oha. Geht das so weiter, dann sehen wir bald wieder Mr. Grätsche auf dem Feld.

Dominique Heintz: Recht unauffällig erledigte der zweite Innenverteidiger seine Aufgabe. Im positiven wie im negativen. Blieb bei allen Aktionen recht ungefährlich und klärte oft nicht konsequent genug. Außerdem fehlten die Pässe ins Mittelfeld. Aber das war vor Allem nicht seine Schuld. Aber dazu kommen wir gleich. Zudem Glück, dass sein Foul gegen Kalou nicht zum Elfmeter geführt hat.

Jonas Hector: Anders als der Sky-Kommentator sahen wir ihn nicht schlecht. Seine Ruhe im Spielaufbau und im Tackling ist bemerkenswert und beruhigt die ganze Mannschaft sowie die Fans. Ist Hector dabei, hat man keine Angst. Traurig nur, dass er gegen Weiser (aaahhh) oft alt aussah und gar nicht in die Zweikämpfe kam, in denen er doch so ruhig immer wirkt.

Foto: Dirk Unschuld

Foto: Dirk Unschuld

Matthias Lehmann: Kommen wir also zum Knackpunkt der bisherigen Partien. Unser Captain spielt schlecht. Punkt aus. Er holt sich nicht richtig die Bälle in der Abwehr ab (s. o.), sieht die Gegenspieler im Rücken nicht und ist dann immer wieder überrascht und wenn er mal nach vorne spielt, dann in Kniehöhe oder ins Aus. Zwar merkt man ihm an, dass er der Chef sein möchte aber dann muss er sich jetzt mal sammeln und den Kopf oben behalten. Dann kommt die Übersicht und die Ruhe und dann hoffentlich auch wieder der geordnete Aufbau. Hatte genauso viele Ballkontakte wie Vogt – aber der stand auch 30 Minuten weniger auf dem Platz.

Kevin Vogt: Immer und immer wieder bemühte er sich Schwung in das Kölner Spiel zu bekommen, brüllte seine Mitspieler an sich besser zu bewegen und gab einfach Alles. War bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung stärkster Arbeiter auf dem Platz. Alleine der Erfolg blieb aus. Exemplarisch dafür seine Großchance nach Freistoß Hector. Stark erarbeitet, toller Laufweg um dann direkt auf den Torhüter zu köpfen. Hat man Scheiße am Schuh, hat man Scheiße am Schuh.

Leonardo Bittencourt: Was soll man von unserem Flügelflitzer halten? Klar: tolle Technik, tolle Ballannahmen, dann rein ins Dribbling – Ball weg. Oder aber dran vorbei und zack – kack Pass, der auf halbem Weg verreckt oder einfach nicht genau genug ist. Dann aber auch wieder mit toller Chancenerarbeitung aber miserablem Abschluss direkt auf den Torhüter oder unglücklich an den Pfosten. Himmel und Hölle liegen beim U21-Nationalspieler ganz eng beisammen. Wird aber auch wirklich nicht gefüttert aus dem Mittelfeld. Vielleicht sollte man bei manchen Gegnern doch die Variante mit Nagasawa ausprobieren. Aber der scheint bei Stöger ja nicht geliebt zu sein.

Marcel Risse: Der Wühler aus Kalk beackerte seine rechte Seite mit aller Kraft, die in ihm steckte aber auch mit so manchem Bock. Beim ersten Gegentor viel zu weit weg von seinem Gegenspieler, sodass Olkowski rausrücken musste. Dieser kam zu spät, die Flanke flog und drin das Ding. Als Olkowski rausging und er in die Abwehr rückte stärkte sich sein Spiel, da er nun auch öfter in die Mitte zog.

Yuya Osako: Da ist sie also: die Schaltzentrale im Mittelfeld, Anspielstation Nummer eins und ergo: Ballverteiler Nummer eins. Nur gerade an letzterem haperte es beim Japaner enorm. Klar war er bemüht – so wie das gesamte Team – aber irgendwie fehlt da etwas.

Anthony Modeste: Schlechtestes Spiel im effzeh Dress diese Saison. Und das liegt nicht daran, dass er kein Tor gemacht hat. Wurde von Gegenspieler Stark ab 25 Metern vor dem Tor in Manndeckung genommen und kam da nicht mehr raus. Dadurch auch eine eklatante Fehlpassquote von 47%. Ein gebrauchter Tag für unseren Tünn.

Simon Zoller: Kam in der 60. Minute für Olkowski und schloss sich der schlechten Leistung der Mannschaft nahtlos an. Will viel aber gelingen tut ihm wenig.

Yannick Gerhardt: Wie schon in der Partie gegen die Gladbacher bot der Nachwuchsspieler eine gute Leistung nach seiner Einwechslung. Machte sehr wenig Fehler, hatte Pech, dass Weiser (aaah) seinen Kopfball auf der Linie klärte. Durch Vogts Verletzung auf jeden Fall Kandidat Nummer eins für einen Startelf-Einsatz am kommenden Freitag gegen Ingolstadt.

Philipp Hosiner: Bis zu seiner gelben Karte ging etwas unter, dass Hosiner überhaupt für Bittencourt eingewechselt wurde. Aber die Niederlage geht mit Sicherheit nicht auf seine Kappe. Insgesamt spielte der gesamte effzeh schlecht und die Hertha hat sie mit einfachen Mitteln am Spielen gehindert. So ist Tennis.

Den Spielbericht zum Kick in Berlin findet ihr hier.

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