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Geißbockheim

Wenn das Wörtchen “wenn” nicht wär…

“Die nächste Saison kann meine beste werden”, sagt Dusan Svento. Wenn da nur nicht das elendige Verletzungspech wäre. Wir stellen Euch den Neuzugang vor.

© Sebastian Bahr / www.diebahrnausen.de
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An den 17. Juli 2012 wird sich Dusan Svento wohl noch gut erinnern können. Allzu freundlich gefärbt dürften die Bilder, die dem Slovaken in den Kopf schießen, jedoch nicht sein. Der Tag war ein Einschnitt in einer bis dahin flüssigen Karriere. Bei der peinlichen 0:1-Niederlage von Red Bull Salzburg gegen F91 Düdelingen aus Luxembourg riss sich der Außenbahnspieler Kreuz- und Außenband im linken Knie. Die nächsten Monate sah man ihn auf keinem Spielfeld. Zuvor schon musste er einen Mittelfußbruch hinnehmen, danach folgte ein Bänderriss am Fuß.

Dabei war Svento zunächst in seiner Heimat und später dann bei Slavia Prag nicht bekannt für seine Verletzunganfälligkeit. Alle schweren Blessuren zog er sich erst nach seinem Wechsel nach Österreich zu. Dass sein Aufenthalt in der Alpennation ganz fünf Jahre andauerte, soll auch daran gelegen haben. Denn daraus, dass er schon länger nach Deutschland wechseln wollte, macht der Slovake keinen Hehl. Umso größer ist jetzt die Freude, dass es trotz einigen Stolpersteinen geklappt hat: “Schon vor zwei Jahren hatte ich Angebote aus der Bundesliga, da ist aber nichts draus geworden. Als jetzt die Anfrage vom FC kam, habe ich sofort gedacht: Das musst du machen.”

Nicht nur Hector-Ersatz

Entgegen der ersten anderslautenden Medienberichte, ist Svento nicht nur als Ersatz für Linksverteidiger Jonas Hector nach Köln geholt worden. Vielmehr scheinen Jörg Schmadtke und Co seine Qualitäten als offensiver Flügelspieler zu schätzen. Schnell und mit gutem Auge für seine Mitspieler, so charakterisiert der Sportdirektor die Fähigkeiten des Neuzugangs. Unrecht hat er damit nicht, in den Statistikbüchern wurden bereits einige Vorlagen unter dem Namen Svento notiert. In seiner letzten Saison in Salzburg konnte der 28-Jährige jedoch nachweisen, dass er auch in der Defensive durchaus mithalten kann. Fußballerisch aufgewachsen ist der Slovake jedoch mit einer offensiven Orientierung.

So sorgte er bei seinem Heimatverein Ruzomberok für soviel Aufsehen, dass Slavia Prag ihn 2005 in die tschechische Hauptstadt lotste. Svento wurde bereits in seiner ersten Saison beim neuen Verein als bester ausländischer Spieler geehrt. Es folgten zwei Meistertitel, dann der Wechsel nach Salzburg und das Verletzungspech.

“Wenn ich gesund bleibe…”

In Köln soll nun wieder alles besser werden. “Wenn ich gesund bleibe, kann die nächste Saison meine beste werden”, hofft der Flügelmann und fügt an: “Ich habe hohe Ansprüche an mich selbst.”

Ein weiterer Vorteil im mittlerweile prall gefüllten Kader dürfte für Svento seine Vielseitigkeit sein. Der Linksfuß kann nicht nur in der Defensive aushelfen, sondern auch auf beiden Außenbahnen auflaufen. Entweder als klassicher Linksaußen, der zur Grundlinie geht und dann in den Strafraum flankt, oder im Stile eines Arjen Robben als Rechtsaußen, der nach innen zieht und im Zweifel selbst zum Abschluss kommt. Und obwohl Svento bisher nicht allzu viele Tore erzielt hat, verfügt er nachweislich über einen guten Schuss. Salzburger Fans werden sich nur zu gerne an sein Volleytor gegen Paris Saint-Germain zurückerinnern (siehe Video).

Wenn, ja wenn der Slovake gesund bleibt, dann spricht nichts gegen eine gewichtige Rolle in Kölner Mannschaft. Der Konkurrenzdruck auf Marcel Risse, Slavomir Peszko und die anderen Mittelfeldmänner in den Reihen des Effzeh wurde durch die Verpflichtung des Slovaken jedenfalls deutlich erhöht. Und ganz nebenbei: Auf ein Traumtor im Europapokal wartet die Domstadt bekanntlich ja schon lange.

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