David
Puh, es gab so viele wichtige, schöne, tolle, euphorische, prägende und fesselnde Momente in dieser Aufstiegssaison. Deutlich mehr als traurige, zweifelnde oder deprimierende. Eine Auswahl zu treffen fällt mir am Ende aber intuitiv irgendwie doch leicht. Fußballerisch, spielerisch, sportlich möchte ich daher das Tor von Bard Finne gegen den TSV 1860 München nennen. In einem Spiel, das einfach auch hätte anders ausgehen können, war es ein völliger Noname-Neuzugang aus der Winterpause, der mit seinem Tor kurz vor Schluss die drei Punkte eintütete. Für mich war genau in dieser Sekunde völlig sonnenklar, dass wir aufsteigen. Wo vorher noch immer vorsichtige Restzweifel und Vorbehalte waren, war fortan nur noch: Sicherheit. Aber auch weil der Treffer für eine Entwicklung am Geißbockheim steht, die Spaß macht. Weil es ein Neuzugang war, der blutjung ist und kaum was gekostet hat, ist der Treffer für mich der Moment und das Symbol der Saison. Für mich persönlich war jedoch auch abseits des Platzes die klare Reaktion der Südkurve gegen die Vereinnahmung von “Pro Köln” mindestens genauso bedeutend und befriedigend, wie der über die komplette Saison hinweg sensationelle Support. Spieler der Saison ist bei mir: Daniel Halfar. Und dafür ist, finde ich, keine schriftliche Begründung nötig.
Rüdiger
Momente der Saison hab ich ne ganze Menge, beschränke mich hier aber auf die Rückrunde: Zum einen das erste Heimspiel nach der Winterpause gegen einen Club namens SC Paderborn. Den kannte damals kaum jemand. Schon Wochen vor dem Spiel ließ Peter Stöger sich zitieren mit “Gleich zu Beginn gegen den SCP kommt sofort ein Scheißspiel”. Ich hatte nur eine Karte für den Norden bekommen und konnte quasi auf die Handvoll Ostwestfalen unter mir rotzen. Da ich sowas nicht mache, ich aber wusste, dass es ein unangenehmes Spiel wird, ging ich nach 25 Minuten raus zum Bierstand, weil der effzeh nix auf die Reihe bekam. Dort traf ich eine Menge Fans des SCP und wir kamen ins Gespräch. Ich sah vom Spiel nichts mehr, auch nicht das 0:1. „Ihr schafft das eh“ gab mir einer der SCP Fans noch mit auf dem Weg – schon leicht angesäuselt. In dem Moment – bei diesem Spiel hatte ich das einzige mal in der Saison Angst, dass es nicht klappen könnte. Ging aber dann dennoch mit der Einsicht nach Hause, dass die Fans des späteren Mitaufsteigers – echt feine Kerle sind!…und spendabel! Dann war da natürlich der Montagsthrill – gegen Cottbus. Auf dem Papier ne klare Kiste. Wie der FC das Spiel noch 2:1 gewinnen konnte und gerade Jonas Hector die Wende einleitete innerhalb von Minuten gab mir den Glauben an den Aufstieg zurück. Ganz sicher war ich mir aber erst live in der “Alten Försterei” mit Dominik. Wie abgezockt der FC das Spiel gewann, war eines Aufsteigers würdig. Als dann das erste mal “Döpdöödöödöp” erklang – bekam ich Gänsehaut.
Spieler der Saison – auch wenn er nur eine Rückrunde spielte ist für mich Nagasawa. Ganz einfach weil er die Entdeckung der Saison ist. Wenn der kleine Mann am Ball ist habe ich nie Angst, dass Grütze dabei herauskommt. Er findet immer eine spielerische Lösung und es macht Spaß ihn mit Halfar im Mittelfeld wirbeln zu sehen. Ich bin sehr gespannt auf seine Weiterentwicklung. Wenn die so rasant verläuft wie die Integration, dann haben wir ein Juwel an der Hand. Hector war es für mich schon letzte Saison, von daher Nagasawa! „Köln“ e Youkoso.
Stefan
Mein Moment der Saison liegt spielplantechnisch in der Rückrunde, fand aber trotzdem zwei Tage vor Weihnachten statt! Derby in Düsseldorf, tolle Stimmung im Gästeblock und dank Ujah und Helmes eine beruhigende 2:0-Pausenführung. So weit, so gut! Doch erst als Düsseldorf überraschend ins Spiel zurückfand und sogar den Ausgleich machte, zeigte sich, was wirklich in Stögers Truppe steckt! Statt das Spiel komplett aus der Hand zugeben, schlug der effzeh zurück und gewann dank Tony Doppelpack und einer geilen Horn-Parade doch noch mit 3:2 und sorgte als Winterkönig für eine sorgenfreie Fußballpause zwischen den Jahren. Packendes Derby, grandioser Ausgang und ein Teamspirit der sich im Laufe der Saison immer wieder zeigen sollte! So soll es sein und so bleibt es hoffentlich auch im Oberhaus, auch wenn dann vielleicht der ein oder andere Sieg weniger gefeiert werden wird.
Teamspirit ist auch das Stichwort bei meinem Spieler der Saison: Bei (fast) jedem anderen Zweitligisten wäre er die unangefochtene Nummer eins, nicht so beim FC! Trotzdem hörte man von Thomas Kessler in der vergangenen Saison nicht ein böses Wort. Kess stellte sich immer in den Dienst der Mannschaft, ist Kölner und FC´ler durch und durch und ist ein fester und wichtiger Bestandteil des Teams, wie sein Jubel beim Derbysieg in Düsseldorf oder die Bilder der Aufstiegsfeierlichkeiten beweisen. Wie heißt es so schön: Was bringen elf Häuptlinge, wenn man keine Indianer hat. Mein Dank gilt Thomas Kessler, dem treuen FC-Indianer und meinem Spieler der Saison!