Betreiben wir dieses Gedankenspiel doch mal weiter: Weil sich der Energydrink-Riese seit 2009 immer weiter, immer höher, immer schneller in den Fußball einkauft, mussten Jahr für Jahr Vereine ihre Plätze in ihren Ligen räumen oder konnten nicht aufsteigen. Eine Übersicht über acht Jahre „Verdrängungswettbewerb“:
2009/10 (Oberliga Nordost) – RBL beendet die Saison als Meister
Nichtaufstieg für den 2.: FSV Budissa Bautzen
Abstieg für den 14. (erster Abstiegsplatz): 1. FC Gera 03
2010/11 (Regionalliga Nord) – RBL beendet die Saison als 4.
Abstieg des 16. (erster Abstiegsplatz): Eintracht Braunschweig 2
Keine Teilnahme am DFB-Pokal als 2. des Sachsen-Pokals: Chemnitzer FC
2011/12 (Regionalliga Nord) – RBL beendet die Saison als 3.
Keiner, da Regionalligareform
2012/13 (Regionalliga Nordost) – RBL beendet die Saison als Meister
Keine Teilnahme an der Aufstiegsrelegation: Carl Zeiss Jena
Abstieg für den 15. (erster Abstiegsplatz): Energie Cottbus 2
Keine Teilnahme am DFB-Pokal als 2. des Sachsen-Pokals: Chemnitzer FC
2013/14 (3. Liga) – RBL beendet die Saison als Meister
Kein direkter Aufstieg für den 3.: Darmstadt 98
Keine Relegationsteilnahme für den 4.: SV Wehen-Wiesbaden
Abstieg für den 18. (erster Abstiegsplatz): SV Elversberg
2014/15 (2. Bundesliga) – RBL beendet die Saison als 5.
Abstiegsrelegation für den 16.: 1860 München
Direkter Abstieg für den 17.: Erzgebirge Aue
2015/16 (2. Bundesliga) – RBL beendet die Saison als Meister
Kein Aufstieg für den 3.: 1. FC Nürnberg
Keine Aufstiegsrelegation für den 4.: FC St. Pauli
Abstiegsrelegation für den 16.: MSV Duisburg
Direkter Abstieg für den 17.: FSV Frankfurt
Natürlich sind alle Vereine, die mit RB Leipzig zusammenspielen mussten, mehr oder weniger Verlierer: Das „Produkt“ Fußball hat durch die Teilnahme von Red Bull tendenziell an Glaubwürdigkeit verloren. Zugleich bringt der Konzern Summen in den Fußball ein, die das Wettbieten um passendes „Spielermaterial“ weiter anheizen. Auch bringt RBL unterdurchschnittliche Einnahmen durch Gästefans und sogar die eigenen Zuschauer haben in manchen Fällen die Spiele boykottiert.
Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images
Zurück zum FC: Im Zuge der allgemeinen kölschen Glückseligkeit des Sommers 2017 ist es ja weitgehend egal, ob der FC nun in den CL zu Chelsea oder in der UEL zu Arsenal reist. Das Erlebnis Europapokal wird das nicht schmälern. Aber dass mal wieder schlechte Zeiten kommen können, ist so unwahrscheinlich nicht. Möglich, dass der FC dann ein weiteres Mal einen Platz einnehmen muss, da weiter oben in der Tabelle die Dosen-Verkaufsförderung weiter läuft.
Maik Thesing / Severin Richartz