Der französische Winterneuzugang des 1. FC Köln stand dem Fachmagazin “kicker” zu einem Gespräch zur Verfügung – Themen waren seine Körpergröße, seine Spielweise und die Reaktionen aus Frankreich zu seinem Wechsel.
Die Länderspielpause nutzte der Franzose zu einem kurzen Heimaturlaub, direkt danach traf er sich mit dem “kicker” zum Interview, das heute in der Printausgabe erschienen ist. Aus dem vergangenen Spiel war in Bezug auf Koziello in erster Linie seine Grätsche gegen den viel größeren und schwereren Jonathan Tah in Erinnerung geblieben – für Koziello war diese Aktion eigentlich keine Überraschung: “Ich versuche immer alles, um den Ball zu gewinnen. Ich habe mich danach dann entschuldigt.” Seine Zweikampfführung sei bereits in Frankreich für einige ungewöhnlich gewesen, für ihn selbst jedoch weniger. “Natürlich kann man ein guter Spieler sein, wenn man groß ist. Aber das gilt auch für Kleine. Mit dem Herzen gewinnt man Derbys. Leidenschaft ist eine der größten Qualitäten, die ein Spieler haben kann.”
Und auf die werde es auch in den kommenden Wochen ankommen, wenn man denn in Köln das Wunder noch schaffen will – Koziello dazu: “Mit ihr (der Leidenschaft, Anm. d. Red.) holen wir Punkt für Punkt – und dann bleiben wir in der Bundesliga.” Mit diesem Ziel war er im Winter aus Nizza gekommen, was in Frankreich schon den ein oder anderen überrascht hatte. “In Frankreich schaute man nur auf die Tabelle, sah den Klub ganz unten und fragte: ‘Was soll er da?’ Aber ich denke, wer über den 1. FC Köln, die Atmosphäre im Stadion und über die große Geschichte Bescheid weiß, wird nicht nur die aktuelle Situation sehen.”
Vincent Koziello: Schlüsselfigur für das Kölner Spiel
Der Kampf um den Klassenerhalt sei für ihn eine “tolle Herausforderung” gewesen, in der noch alles möglich sei – vor einem Abstieg hätte er allerdings auch keine Angst. Dementsprechend scheint es wohl so, dass Koziello über keine Ausstiegsklausel verfüge, sodass er dem effzeh auch in der zweiten Liga erhalten bleiben könnte – dies will der “Geissblog.Köln” erfahren haben. Bei seinem neuen Verein habe er dann in jedem Falle eine leicht andere Position, die des Taktgebers im Mittelfeld, bekleiden müssen als zuvor, was ihn aber nicht stört: “Ich trage sehr viel mehr Verantwortung, weil ich eine zentralere Position spiele. Das liegt mir. Ich versuche der Mannschaft maximal zu helfen. Ich mache das mit großer Leidenschaft, die Kraft kommt wohl vom Herzen.”
Koziello kann sich dabei, das ist bereits nach kurzer Zeit auffällig geworden, auf große Fähigkeiten in der Antizipation von Spielsituationen verlassen. Er selbst beschreibt das so: “Als ich jung war, wuchsen die anderen, während ich eben so klein blieb. Trotzdem habe ich es immer geschafft, mich in der höchsten Liga zu behaupten. Warum? Weil ich gelernt habe, wohin ich den Ball passen muss, bevor er zu mir kommt. Ich muss wissen, wo meine Mitspieler sind. Nur so kann ich vielen Zweikämpfen aus dem Weg gehen, bei denen ich möglicherweise das Nachsehen hätte.”
>>>Vincent Koziello im Porträt: Das Engelsgesicht im zentralen Mittelfeld