©1. FC Köln Fanprojekt
Er wurde nach dem Umbruch zum großen Hoffnungsträger gemacht, zum neuen Gesicht des Vereins. Dann verletzte er sich im Testspiel gegen Heerenveen und musste eine Pause einlegen. Mit drei Wochen Verspätung startet die Saison nun auch für Christian Clemens.
Im Schatten der Stars um Lukas Podolski, Milivoje Novakovic und Pedro Geromel entwickelte sich in den letzten beiden Jahren der junge Christian Clemens zu einem zuverlässigen Außenbahnspieler. Unvergessen sein Anschlusstreffer gegen den FC Bayern in der Saison 2010/11, als der effzeh aus einem 0:2 ein 3:2 machen konnte. Auch an seinen direkt verwandelten Eckball gegen Freiburg aus der vergangenen Saison werden sich viele erinnern.
Nun, ein Jahr später, sind die Stars nicht mehr da. Nach dem Abstieg geht der effzeh einen anderen Weg, stellt sich mit jungen, talentierten Spielern neu auf. Einer von ihnen: Christian Clemens. Mehr noch als der verletzungsanfällige Adil Chihi verkörpert der 21-Jährige den erfolgreichen Sprung aus dem eigenen Nachwuchs. Im Schatten des Marokkaners und anderer hochgelobter Talente wie Daniel Brosinski schaffte es der ruhige, unauffällige Clemens in die Stammformation, nun soll er in seinem dritten Profijahr einer der zentralen Spieler auf dem Platz sein.
Es war kein Zufall, dass ausgerechnet Christian Clemens im Video zur Präsentation des neuen Trikots mitspielte. Eine Zeit lang hieß es sogar, er könnte der neue Kapitän werden. Vielleicht entschied man sich auch deshalb dagegen, um den jungen Mann nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Denn der Druck kommt für talentierte, junge Kölner von ganz allein. Die Stadt, die Fans, die Medien – sie alle unterliegen einem Messias-Komplex, müssen ihre Hoffnungen und Träume auf eine Person fixieren, nur um wieder und wieder enttäuscht zu werden. Häufig genug auch deshalb, weil die Erwartungen zu hoch sind und der Hoffnungsträger daran zerbricht.
Holger Stanislawski jedenfalls sieht das Potential in seinem Schützling und ist überzeugt, dass ihm eine große Zukunft bevorsteht: „Christian ist ein richtig guter Fußballer. Er ist 20 Jahre alt, dafür hat der Junge unheimlich viel Qualität. Er soll sich keinen Druck machen, er wird hier noch eine ganz, ganz wichtige Rolle spielen.“ Doch obwohl die Mannschaft einen gefährlichen Offensivspieler gut gebrauchen kann, ist Stani nach der Verletzung vorsichtig: „Auch er als junger Bursche kriegt genug Zeit um sich weiterzuentwickeln.“
Ob es schon am Montag gegen Aue zu einem Einsatz reicht, können Trainer und Spieler noch nicht sagen. Christian Clemens jedenfalls will sich von seinem verspäteten Saisonstart nicht ärgern lassen: „Ich glaube eine Verletzung ist immer scheiße, egal ob am Anfang, in der Mitte oder am Ende. Ist zwar schade gewesen, aber ich meine das gehört zum Fußball dazu.“
Spätestens gegen Cottbus soll Clemens wieder auf dem Platz stehen. Zum persönlichen Start in eine Saison, die seine Saison werden könnte.