Der 1. FC Köln verliert das Auswärtsspiel in Berlin-Köpenick mit 0:2 und bietet dabei insbesondere in der zweiten Halbzeit eine erschreckende Leistung. Mit acht Punkten aus 14 Spielen verliert man das rettende Ufer zunehmend aus den Augen.
Das Spiel in Kürze
Trainer Markus Gisdol musste in Berlin im Gegensatz zum letzten Spiel gegen Augsurg auf Kapitän Jonas Hector (5. Gelbe Karte), Rafael Czichos (Gelb-Rot-gesperrt) sowie Ismail Jakobs (muskuläre Probleme) verzichten und ließ zusätzlich Anthony Modeste auf der Bank, für das Quartett spielten Lasse Sobiech, Noah Katterbach, Kingsley Ehizibue sowie Jhon Cordoba.
Die Kölner spielten im 4-4-2, überließen Union den Ball und versuchten durch Mittelfeldpressing sowie schnelles Umschaltspiel Chancen zu kreieren. Union agierte allerdings auch abwartend, und so blieben Chancen insbesondere in ersten Minuten, aber auch über das gesamte Spiel hinweg Mangelware. Die erste größere Möglichkeit hatten die Domstädter nach 14 Minuten, als Ehizibue nach einem langem Ball aus der Abwehr frei vor Unions Torhüter Rafal Gikiewicz auftauchte, den Ball jedoch nicht richtig kontrollieren konnte und auch die anschließende Ablage auf Terodde nicht gelang. Ansonsten passierte in den ersten 30 Minuten bis auf zwei ganz gefällig, aber letztlich nicht platziert genug geschossene Freistöße von Verstraete (23., 29.) nicht viel. Auf der anderen Seite verwerteten die Unioner die im Abstiegskampf wichtigen Standardsituationen effektiver: Sebastian Andersson köpfte einen Eckball nach 32 Minuten aus kurzer Distanz unbedrängt zum 1:0. Wenige Minuten später hätte Union auf 2:0 erhöhen müssen, spielten eine Vier gegen Eins Überzahl jedoch unsauber aus. So blieb es zur Pause beim 0:1.
Zur zweiten Hälfte wechselte Gisdol Louis Schaub für Ehizibue ein. Die Wirkung des Wechsels verpuffte jedoch schnell: Keine fünf Minuten nach Wiederanpfiff wird Anderson per Steilpass in Szene gesetzt, der Schwede umkurvte zunächst Sobiech und dann Torhüter Timo Horn und schob zum 2:0 ein. Sebastiaan Bornauw konnte den Ball zwar vermeintlich noch von der Linie kratzen, die technische Hilfe “Hawk Eye” gab jedoch zu verstehen, dass der Ball die Torlinie ein paar Millimeter überschritten hatte. Das restliche Spiel verwalteten die Köpenicker das Spiel abgeklärt, während der FC zunehmend verzweifelter versuchte den Anschlusstreffer zu erzielen. Abgesehen von einer Chance durch Terodde (60.) gelang dabei jedoch nichts. Zu wenig, wenn man eine Chance auf den Klassenerhalt haben will. Auch die Einwechslungen von Florian Kainz für Höger (69.) sowie Modeste für Terodde (72.) verfehlten jede belebende Wirkung.
Moment des Spiels
Bornauw klärt einen Schuss von Andersson auf oder knapp hinter der Linie. Das Spiel läuft zunächst weiter, dann meldet sich das “Hawk Eye”beim Schiedsrichter – der Ball war im Tor. Das 0:2 ist die Vorentscheidung.
Bild des Spiels
Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images
Zahl des Spiels
-18
Die Tordifferenz des 1. FC Köln nach 14 Spielen.
Zitat des Spiels
“Wir haben einen Punkt gegen Augsburg geholt”
Simon Terodde bei Sky auf die Frage, was der Trainerwechsel bewirkt hat.
Drei Stars
Jhon Cordoba
Der einzige Offensivspieler, der Zweikämpfe gewann, Ideen hatte und das Spiel belebten konnte.
Lasse Sobiech
Machte immerhin das, wofür er in die Startelf geschmissen wurde: Bälle hinten raus köpfen.
Der Gästeblock
Machte das beste aus dem Spiel: Sich vom Elend auf dem Platz körperlich abwenden und sich selber so gut es geht feiern.