Zwei Turniertage in Sindelfingen liegen hinter der U19 des 1. FC Köln: Beim 28. JuniorCup im Schwabenland landete der Kölner Nachwuchs am Ende auf dem fünften Rang.
Zum ersten Mal seit 1993 nahm die U19 des 1. FC Köln an der mittlerweile 28. Ausgabe des JuniorCups im schwäbischen Sindelfingen teil. Das gut besetzte Turnier fand am Ende seinen Sieger im Nachwuchs von Hertha BSC, der effzeh-Nachwuchs landete auf dem fünften Rang. – im Spiel um Platz fünf gegen Panathinaikos schoss sich der Nachwuchs mit einem 5:1 zu einem versöhnlichen Turnierabschluss.
In der A-Junioren Bundesliga steht der Kölner Nachwuchs ebenfalls auf Rang fünf, das letzte Spiel wurde Anfang Dezember gegen Borussia Mönchengladbach bestritten und endete mit 0:0. Aktuell ist das Team seit zehn Spielen ungeschlagen. Am 3. Januar wurde wieder das Training aufgenommen, nachdem der eigentliche Trainer Stefan Ruthenbeck nach der Trennung von Peter Stöger als Chefcoach für die Profis installiert wurde. Mit 23 Punkten besteht für die U19 noch Tuchfühlung nach ganz oben, Tabellenführer ist aktuell der FC Schalke 04. Gegen die “Knappen” spielt der effzeh-Nachwuchs dann auch zum Auftakt ins neue Jahr, Spieltermin ist der 4. Februar. Dann wird die Mannschaft unseren Informationen zufolge wahrscheinlich auch von Daniel Meyer (Leiter des Nachwuchsleistungszentrums) betreut werden, der damit bis zum Sommer eine Doppelrolle innehaben dürfte.
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Unter der Leitung von Meyer trat der effzeh mit den beiden Torhütern Jan Bartels und Vincent Müller an. Im Feld spielten Kenan Akalp, Sven Sonnenberg, Ismail Jakobs, Kapitän Marvin Rittmüller, Sinean Karweina, Bogdans Samoilovs, Tomas Ostrak, Darko Churlinov und Kevin Goden. Ein Spiel dauerte immer zweimal neun Minuten, auf dem Feld standen ein Torhüter und fünf Feldspieler. Gewechselt wurde im Fünfer-Block.
Das erste Spiel in der Gruppenphase verloren die Kölner zum Auftakt allerdings deutlich mit 0:3 gegen Panathinaikos, danach unterlag man mit 2:3 gegen den FC Bayern München – es trafen Kenan Akalp und Ismail Jakobs. Das abschließende Spiel der Gruppenphase gewannen die Spieler des Jahrgangs 1999 und 2000 dann endlich mit 5:2 gegen die TSG Hoffenheim. Unter den Torschützen waren dieses Mal Bogdans Samoilovs, Sinan Karweina, Darko Churlinov, Ismail Jakobs und Tomas Ostrak.
“Endspiel” gegen Stuttgart geht verloren
Die drei Punkte aus der Gruppenphase wurden dann mitgenommen in die Zwischenrunde, wo der effzeh-Nachwuchs dann mit 2:1 gegen Grasshopper Club Zürich gewinnen konnte. Ismail Jakobs sorgte für das 1:0, Sinan Karweina erzielte mit einem sehenswerten Fallrückzieher das 2:0. Die Schweizer kamen dann nur noch zum Anschlusstreffer. Mit diesem Sieg sicherte sich die junge Garde des 1. FC Köln dann ein “Endspiel” mit dem VfB Stuttgart um den Einzug ins Halbfinale.
Liebe @Sportschau, wir hätten da vom @MercedesBenz JuniorCup einen Vorschlag für das “Tor des Monats Januar”: Sinan Karweina vom @fckoeln mit einem fantastischen Fallrückzieher.
#MBJC18 pic.twitter.com/MJF5jeOKIh — Mercedes-Benz Fußball (@mbfussball) 5. Januar 2018
Am zweiten Turniertag setzten sich die Gastgeber des VfB Stuttgart dann mit 2:1 durch, Kevin Goden konnte nur noch verkürzen. Aufgrund der Ergebnissen der anderen Partien ergab sich somit, dass Meyers Mannschaft im Spiel um Platz fünf erneut gegen den Nachwuchs von Panathinaikos antreten durfte. Dort trafen Jakobs (2), Churlinov und Karweina – hinzu kam ein Eigentor der Griechen. Nach den beiden Niederlagen am ersten Turniertag erreichten die jungen “Geißböcke” somit noch eine durchaus akzeptable Platzierung und konnten sich über einen versöhnlichen Turnierabschluss freuen.
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Turnier als weiterer Entwicklungsschritt
Normalerweise tritt die U19 in den Spielen in der A-Junioren-Bundesliga West vor 150, 200 oder auch mal 400 Zuschauern an, im Sindelfinger Glaspalast war dann doch ein bisschen mehr los – am ersten Tag waren es wohl 4500 Zuschauer über den Tag verteilt, am Tag darauf rund 1000 mehr. Weiterhin wurde das Turnier von einem Sportsender übertragen, was für die jugendlichen Nachwuchskicker ebenfalls keine Selbstverständlichkeit ist. Es war also eine große Möglichkeit, sich vor vielen Augen und bei einem renommierten Turnier zu präsentieren und die Farben des 1. FC Köln zu vertreten.
Die Endplatzierung ist bei derartigen Turnieren allerdings tatsächlich nicht ganz so wichtig, viel mehr geht es darum, dass die jungen Spieler eine wichtige Erfahrung in ihrer Ausbildung machen können. Zwar muss man den Ergebnissen im höchsten Altersbereich der Jugend schon eine gewisse Bedeutung beimessen, viel bedeutsamer ist es jedoch herauszufinden, wie sich die Spieler in Drucksituationen verhalten. Große Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit im “normalen” Saisonfußball lassen sich ebenfalls wohl eher weniger ziehen – allerdings erkennt man auch in der Halle, wer bereits ein “kompletter” Spieler ist und wer eventuell noch ein paar Schwächen in dem ein oder anderen Bereich hat.
Ismail bester Torschütze, Rittmüller zufrieden
Die offensichtlichste Statistik weist auf, dass Ismail Jakobs mit fünf Toren treffsicherster Kölner war. Jakobs überzeugte mit guter Athletik und einem starken linken Fuß. Auch das Kreativ-Duo Churlinov und Karweina zeigte sich spielfreudig und torgefährlich, beide trafen einige Male. In der regulären Saison ist Karweina mit zehn Toren bester Torschütze. Marvin Rittmüller zeigte sich als Kapitän derweil einsatzwillig, ehrgeizig und kommunikativ – er scheint bereits in jungem Alter viel Verantwortung übernehmen zu wollen. U17-Nationalspieler Dominik Becker, im Oktober noch bei der WM in Indien unterwegs, überzeugte durch eine ruhige und abgeklärte Spielweise. Kevin Goden, der im Spiel gegen den FC Bayern München sogar schon ein paar Minuten Bundesliga-Luft schnuppern durfte, konnte mit seiner Schnelligkeit seine wohl größte Stärke in der Halle nur selten ausspielen.
Es ist eine Ehre, hier mitzuspielen, wenn man sieht, wer schon alles hier mitgekickt hat. ~ Marvin Rittmüller
Insgesamt war auffällig, dass der effzeh als eines der wenigen Teams durchgängig auf eine 2-1-2-Formation und eine hohe Mannorientierung setzte. Dadurch ergab sich eine hohe Laufarbeit in der Defensive, über weite Strecken verteidigte die Kölner Abwehr aber gut. Den Unterschied machten dann aber dennoch immer wieder individuelle Aussetzer nach Einschüssen oder Eckbällen.
Homogene Truppe, positives Fazit
Die Gruppe an sich erschien homogen, hatte aber mit dem Defizit zu kämpfen, mit zwei Niederlagen ins Turnier gestartet zu sein – zwischenzeitlich sah es so aus, als würde es für den Kölner Nachwuchs nur um Platz sieben gehen. Doch mit den beiden Siegen gegen Hoffenheim (Turniersieger im vergangenen Jahr, wenn auch mit einem anderen Jahrgang) und Zürich brachte sich die Mannschaft von Daniel Meyer noch in eine gute Position. Im Spiel gegen den VfB waren es dann die angesprochenen individuellen Patzer, die das Pendel in Richtung der Schwaben ausschlagen ließ.
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Rittmüller zeigte sich nach der letzten Partie dennoch zufrieden: “Man kennt das Turnier aus dem Fernsehen und es wird viel darüber erzählt”, stellte der Kapitän zunächst klar. “Es ist eine Ehre, hier mitzuspielen, wenn man sieht, wer schon alles hier mitgekickt hat. Es hat Spaß gemacht, auch wenn man am Anfang dachte, dass es nicht so gut für uns läuft. Ich denke, wir sind als Mannschaft ein bisschen enger zusammengerückt über die beiden Tage, gerade wegen der schwierigen Ausgangslage. Das Fazit ist auf jeden Fall positiv.”