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Tor der Saison: “Risse! Vollspann drauf! TOOOR!”

Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images

Ehre, wem Ehre gebührt: Der 1. FC Köln hat in der Saison 2016/17 viele schöne Tore erzielt. Der Siegtreffer von Marcel Risse im Derby gegen Mönchengladbach wird uns aber besonders in Erinnerung bleiben. Unser effzeh.com-Tor der Saison – oben im VIDEO noch einmal anschauen!

Eigentlich verlief diese Auflage des altehrwürdigen Derbys gegen Borussia Mönchengladbach im November des vergangen Jahres wie schon so viele vor ihr. Die Borussia war von Beginn an die bessere Mannschaft und ging innerhalb der ersten Halbzeit verdient in Führung. Zur Pause sah alles so aus, als wäre der 1. FC Köln auf dem Weg zur nächsten Derbypleite. Doch wie so oft in der vergangenen Saison zeigte die Truppe von Trainer Peter Stöger Kampfgeist, den man in der Domstadt bittere Jahre lang vermisst hatte.

Kein ganz normales Derby

Im zweiten Durchgang agierten die Geißböcke deutlich aggressiver, gewannen Zweikämpfe und erarbeiten sich so auch das nötige Quäntchen Glück. Und so erzielte Anthony Modeste den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich, weil Borussia-Verteidiger Vestergaard ihn anköpfte – der Ball sprang vom Kopf des Kölner Stürmers ins Tor.

Der effzeh war nun im Spiel, dennoch sah es in der Schlussphase dann doch schwer danach aus, als würde die Partie mit einer Punkteteilung enden. Die zum damaligen Zeitpunkt schwer angeschlagene Borussia hätte damit leben können, die Kölner bei einem Auswärtsderby sowieso.

Ein Moment für die Ewigkeit

Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images

Doch es kam anders. Ganz anders. Denn kurz vor Schluss der Parte gab es einen Freistoß für den effzeh. Halblinks, eigentlich ein bisschen zu weit weg, um es direkt zu versuchen. Aber Marcel Risse hatte kurz zuvor im Pokal den Hoffenheimern aus ähnlicher Entfernung einen eingeschenkt. Warum also nicht noch einmal? Den Anekdoten, die nach dem Spiel erzählten werden sollten, waren das just die Momente, in denen sogar Modeste den Schützen bekniete, den Ball bitte einfach aufs Tor zu knallen.

Risse gehorchte, nahm Maß und versenkte die Kugel im rechten oberen Torwinkel. Der kölsche Jung hatte den effzeh in Gladbach nach einem Rückstand in der Nachspielzeit mit einem sensationellen Freistoßtreffer zum Derbysieg geschossen. Ein Moment für die Ewigkeit. Und deshalb das effzeh.com-Tor der Saison.

 Auf der nächsten Seite: Modeste artistisch in München, Klünter per Solo in Leverkusen

Kung-Fu-Fighting in Bayern

Aus dem Spiel heraus haben die Geißböcke in der vergangenen Saison aber ebenfalls schöne Treffer erzielt. Neben Risses Derbytreffer war schließlich auch Modestes Ausgleichstor gegen Bayern München am sechsten Spieltag einer der Favoriten auf den Titel als “Tor der Saison”.

(Foto: Christof Stache/AFP/Getty Images)

Denn der kölsche Torjäger lieferte dabei nicht nur optisch ein wunderbares Abziehbild des Bundesliga-Logos, sondern zeigte auch mal wieder, wie viel (unkonventionelle) technische Qualität und Athletik in ihm steckt. Obwohl die Hereingabe, die Modeste verwerten sollte, durchaus in Kopfhöhe in den Münchner Strafraum trudelte, entschied sich der Franzose nämlich zur eingesprungenen Kung-Fu-Einlage und tippte den Ball mit seinem rechten Fuß so über die Linie, dass der völlig verwirrte Manuel Neuer nur noch aus der anderen Torecke bedröppelt mitansehen konnte, wie das Spielgerät in seinem Tor landete. Dass die Bude gleichzeitig zum Punktgewinn beim Rekordmeister gereicht hat, rundet den Gesamteindruck nur noch ab.

Klünter im Alleingang

Foto: Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images

Und dann ist da noch Lukas Klünter. Die Geschichte des Rechtsverteidigers, der erst spät in der Rückrunde der Saison zum Stammspieler avancierte, ist ohnehin schon Fußball-Romantik pur. Dass das Kölner Eigengewächs dem Märchen dann auch noch die Kirsche obendrauf setzt, in dem er in Leverkusen sein erstes Bundesliga-Tor mit einem sagenhaften Solo von der Mittellinie aus erzielt, ist eigentlich schon zu kitschig, um wahr zu sein. Aber es ist trotzdem so. Irgendwo im Mittelfeld bekam Klünter den Ball und ließ dann die Leverkusener Brandt, Wendell, Jedvej und Aranguiz wie Schuljungen aussehen, um schließlich Bayer-Keeper Leno mit einem beherzten Flachschuss von der Strafraumgrenze aus kalt zu erwischen. Wahnsinn!

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