Ich bin ja so ein bischen verrückt. Sagt meine Frau. OK, das sage ich auch über sie, aber das wiederum darf ich nicht öffentlich zugeben. Sie steht halt auf Hengste, ich steh auf Bälle. Wobei, eigentlich gilt meine Leidenschaft dem effzeh. Das hat ja, wie man sagt, nur bedingt mit Fußball und damit nur bedingt mit Bällen zu tun. Trotzdem tu ich mir das an, in meiner knapp bemessenen Freizeit, der Truppe mit dem Geißbock auf der Brust hinterherzureisen, hier manchmal darüber zu schreiben und gelegentlich Fotos zu machen. Oder besser machen zu lassen. Die macht nämlich eigentlich mein Freund Michael. Besser als ich. Ständig auf der Suche nach Sehenswürdigkeiten und beim Fußball fotografiert er einfach alles. Selten genug Sehenswertes beim effzeh. Und fahren tut meist Chantal. Die ist eigentlich wegen Poldi effzeh-Fan, bei mir ist das ja andersrum. Auf jeden Fall kann ich meist nicht fahren, wenn der effzeh spielt, weil ich mir das Spiel ja schönsaufen muss. Und Chantal fährt gut. Außer zu Poldi und effzeh hat die nämlich auch eine Affinität zum Autofahren. Und zum Maierhofer-Stefan, zum Arnautovic, zum Shaquiri und noch einigen knackigen Jungs. Ich möchte mal behaupten 90% der Frauen im Stadion ist das Ergebnis und die Abseitsregel egal. Mir wiederum ist es egal, dass es denen egal ist. Ist auch alles egal jetzt, weil ich wollte eigentlich mal berichten, wo ich dieses Jahr wegen effzeh so überall war. Anfangen möchte ich im Pokal, weil da habe ich tatsächlich alle 3 Spiele geschafft.
Unterhaching-effzeh
Das Los bescherte uns den Münchner Vorstadtklub. Das passte mir ganz gut in den Kram. So konnte ich das Spiel bei der Spielvereinigung mit einem Besuch Münchens verbinden. Auch im Sinne unseres damaligen Au-Pairs Nadja, die 2 Wochen vorher das erste Ligaspiel in Köln in einer Kneipe verfolgen durfte. Sie konnte somit eine weitere Großstadt Deutschlands besuchen. So begannen wir München mit einer kleinen Stadtrundfahrt, Schloss Nymphenburg, Oly-Stadion, Leopoldstraße, Maximilianstraße, um letzendlich auf dem Parkplatz zum Biergarten am chinesischen Turm zu landen. In eben jenem Biergarten kehrten wir relativ spontan ein, ließen uns einige bayrische Spezialitäten schmecken und sahen uns die zweibeinigen Sehenswürdigkeiten an. War für jeden was dabei.
Danach ging es durch den englischen Garten vorbei am Monopteros rüber zur Uni. Ab in die U-Bahn, dachten wir und stellten fest, dass es eine Störung auf dem geplanten Weg gab. Also kurz umdisponiert, nehmen wir die S-Bahn und schauen am neuen Rathaus vorbei, von dessen Balkonen in regelmäßigen Abständen erfolgreiche Fußballer ihren Fans eine Salatschüssel präsentieren. Erfolgreiche Fußballer! Wer interessiert sich denn für so was. Achja, die Chantal. Genug jetzt, wir müssen ins Stadion, nach Unterhaching. Haltestelle Fasanenpark. Noch kurzer Fußweg zum kleinen schmucken Stadion der SpVgg Unterhaching. Auch hier erwartet uns ein Biergarten bevor es reingeht. Drinnen wartet ein Nachwuchsspieler, der den effzeh gerade verlassen hat und beim großen Namen aus der gleichen Stadt wie unser heutiger Gegner unterschrieben hat. Wir lassen mal knapp 20 Meter Platz und nehmen ebenjenen.
Nadja ist ganz schön beeindruckt von der Stimmung und der spürbaren Spannung im Stadion. Schade, dass ich ihr Müngersdorf nicht zeigen kann, das würde sie umhauen. Zum Spiel ist alles gesagt, gibt jetzt nur nebenstehendes Foto, weil wir ansonsten dafür keine Verwendung mehr hätten. Nach dem Spiel treffen wir noch einen Bekannten aus dem Internet. Flocke nennt er sich mit Pseudonym und vorher hab ich ihn noch nie gesehen. Ich mach also mal wieder das, was ich meinen Kindern mit Nachdruck verbieten würde. Auf dem Rückweg zum Auto treffen wir noch einen Münchener, der so selten effzeh-Trikots sieht, dass er uns bittet ein Foto machen zu dürfen. Als ich sein T-Shirt autogrammieren möchte winkt er dankend ab. Pech gehabt!
Wormatia Worms – effzeh
Die Geschichte mit der Wormatia beginnt ja eigentlich mit einer E-Mail. Also für mich, ganz eigentlich hat ja das Los die beiden Traidtionsvereine zusammengeführt. Und ich war glücklich. Worms ist ja ums Eck für mich. Da ich also über die Infrastruktur in der Domstadt am Rhein informiert war, schrieb ich mal gleich eine E-Mail, damit ich einigermaßen Chancen auf ein Ticket hätte. Schneller als erwartet bekam ich die Zusage für die Karten. Die Geschäftsstelle der Wormatia machte einen sehr professionellen Eindruck. Auf jeden Fall war die Anreise so kurz wie nie. Wenn wir auch nicht mit dem Mannschaftsbus kamen, so haben wir ihn wenigstens fotografiert. Geparkt haben wir wie so viele im Vorgarten irgendeines Anwohners in der Nähe des Stadions. Beschwert hat sich aber keiner!
Das Spiel war ja eher so naja. Positiv überrascht haben mich eigentlich nur die Wormser. Und der allgegenwärtige Prinz. Gedanklich war so manch einer im Umfeld des effzeh noch nicht bereit einzusehen, dass Poldi auf der Insel kickt. Wobei der Sitzplatzbereich einer Insel gleichkam. Meine Füße standen in einer großen Pfütze und um mich rum nur Heimfans. Fast. Nicht zu vergessen das Feuerwerk zur Halbzeit. Schön anzusehen, vor allem im Dunkeln, aber halt auch recht teuer für den Verein. Ein kalter Oktoberabend brachte uns eine Runde weiter. Das bleibt festzuhalten.
VfB Stuttgart – effzeh
Da war doch was! Das haben wir ja eigentlich gar nicht mitgekriegt. Erst im Nachhinein wurde uns die Geschichte von den Ganzkörperkontrollen zugetragen. Aber das war der eigentliche Hammer des Spiels. OK, Hammer war auch wie der effzeh in der 2.Halbzeit zurückkam und eigentlich den Ausgleich verdient gehabt hätte. Und Hammer war, dass man sich eine stadioneigene Karte zulegen muss, um Getränke zu kaufen. Ich hab ja schon Probleme mit dem System in Köln, aber das läuft wenigstens in manchen anderen Stadien auch. Offensichtlich brauchen aber die Stadien, denen von großen deutschen Firmen der Name gegeben wurde, eine eigenes Kartensystem (z.B. auch in München und Ingolstadt, dazu später mehr). Anders kann ich mir das nicht erklären. Was bleibt ist ein gutes Gefühl nach einer Niederlage. Das ist komisch. Weil ein Weiterkommen wäre möglich gewesen. Und nützlich für den Verein. Aber irgendwie geschimpft hat keiner. Alle waren zufrieden. Auch nach dem Spiel, als wir noch ein paar Verrückte trafen. Und dann war auch schon das Pokaljahr des effzeh vorbei. Wäre mehr drin gewesen. Mehr gibt es dann später, wenn ihr wollt. Ein paar Ligaspiele hab ich auch noch besucht.