Nach dem Heimspiel gegen Hoffenheim wartet mit dem Duell in Dortmund der nächste CL-Aspirant auf den effzeh: Peter Stöger hofft vor dem Auftritt im Westfalenstadion, dass seine Mannschaft nah an Leistungsmaximum kommen kann.
Vielen effzeh-Fans ging es am vergangenen Wochenende so wie Flügelspieler Leonardo Bittencourt: Nach dem bitteren Ausgleich in der Nachspielzeit fiel es schwer, einzuschlafen – war der eine Punkt zu wenig oder insgesamt doch in Ordnung? Hätte man vorher das 2:0 machen müssen? Warum fing der effzeh wieder ein spätes Gegentor? All diese Fragen und das Hadern sind allerdings Vergangenheit, schließlich trifft der effzeh am Samstag mit dem BVB auf die nächste “außergewöhnliche Mannschaft”, wie Stöger den Kontrahenten auf der Pressekonferenz bezeichnete. Bittencourt, letzthin noch Torschütze gegen Hoffenheim, war mit dem Auftritt im Heimspiel allerdings zufrieden: “Wir haben viel investiert und hatten Hoffenheim gut im Griff. Wenn wir es schaffen, daran anzuknüpfen, sind wir nur schwer zu schlagen.” Gegenüber FC-TV betonte er aber auch, dass in Dortmund “ein hartes Stück Arbeit” auf den effzeh warte.
Stöger: “Wir müssen an unsere Leistungsgrenze herankommen”
Auf der Pressekonferenz stimmte Stöger seinem Schützling in dessen Einschätzung zu: “Wir haben in der letzten Woche ein gutes Spiel abgeliefert, das uns ein bisschen Vertrauen zurückgegeben hat. Mit Dortmund treffen wir auf eine außergewöhnliche Mannschaft mit viel Qualität und wir müssen an unsere Leistungsgrenze kommen, damit wir eine Möglichkeit haben, Dortmund ungeschlagen zu verlassen.” Angesprochen auf die zuletzt gute Bilanz gegen den BVB gab Stöger zu Bedenken, dass solche Statistiken nicht immer rein auf die Qualität der Gegner zurückzuführen sei. “Wir sind nicht die Mannschaft, gegen die der BVB einfach nicht gewinnen kann. Wir haben in den Spielen zuvor zwar vieles richtig gemacht, aber trotzdem wird es sehr schwer”, zeigte sich der Österreicher realistisch.
Foto: Boris Streubel/Bongarts/Getty Images
Unter der Woche konnte sich Stöger am TV-Bildschirm noch selbst davon überzeugen, welche Qualität der BVB in seinem Kader weiß – beim Pokalerfolg in München zeigte sich einmal mehr, dass nur ganz wenige Mannschaften es dem FC Bayern vor eigenem Publikum derart schwer machen können. “Es war jetzt keine Überraschung zu sehen, dass die Jungs kicken können. Es sind viele junge, extrem talentierte Spieler dabei, dazu ein paar Erfahrene. Sie sind teilweise aufgrund ihrer Qualität nur sehr schwer zu verteidigen.” An einen zusätzlichen Kräfteverschleiß im Lager der Dortmunder glaubt Stöger dabei nicht: “Das Spiel wird sicherlich Energie gekostet haben, aber mit positiven Erlebnisse kann man das ausgleichen. Zur Not sind die Jungs, die in München draußen saßen, auch nicht so schlecht.”
Zoller und Jojic fraglich, Rausch wohl nicht dabei
Welche Jungs er selber ins Rennen schicken kann, entscheidet sich noch kurzfristig: Mit Simon Zoller und Milos Jojic sind zwei Spieler momentan noch nicht zu 100 Prozent spielfit. Bei ihnen wird man bis Samstag abwarten müssen, für Konstantin Rausch wird es hingegen “schwierig”, wie Stöger betont. Neven Subotic, der am Samstag an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, ist dabei wie immer “eine Überlegung”. “Wir wollen ihm damit keine Freude machen, weil er nach Dortmund zurückkehrt. Es muss von unserer Idee her passen, dann ist er auch eine Option für die Startelf.”
Qualität zeigen in der entscheidenden Phase
Diese Startelf wird sich anschicken, am Samstag in Dortmund etwas Zählbares mitzunehmen, um die eigene Position im Kampf um Platz sechs zu verbessern. “Der Ehrgeiz, das Optimale herauszuholen, ist immer da. Wir wissen aber auch, dass eine Saison lange dauert und die Europapokal-Plätze erst im Mai und nicht schon im Oktober vergeben werden. Wir müssen jetzt in dieser entscheidenden Phase zeigen, dass wir die Qualität haben.” Sollte der effzeh mit einem positiven Erlebnis aus Dortmund zurückkehren, könnte man vor dem Heimspiel gegen Bremen in einer guten Position sein, um dann einen ordentlichen Sprung nach oben zu vollbringen.