Foto: Dirk Unschuld
„Stimmungen unterscheiden sich von Gefühlen, Emotionen und Affekten dadurch, dass sie als zeitlich länger ausgedehnt erlebt werden, allerdings auch gewissen situationsbezogenen Schwankungen unterworfen sind.“ So definiert Wikipedia das Wörtchen ‚Stimmung‘. Diese ist in der Domstadt, nach dem für viele unerwarteten Auswärtssieg auf Schalke, wieder außerordentlich gut. Nachdem es im November, abgesehen vom Erfolg in Hoffenheim, nur Niederlagen gehagelt hatte, der Start in den Dezember gegen Augsburg auch gründlich in die Hose ging, war die Stimmung in weiten Teilen der Anhängerschaft sehr getrübt. Sowohl der dahingeschmolzene Punktepuffer auf die Plätze16 bis 18, als auch der teils uninspirierte Fußball bereiteten einigen Sorgen und führten zur gewohnten Schwarzmalerei.
Dann kam Schalke und damit der Auswärtssieg, der „gewisse situationsbedingten (Stimmungs-)Schwankungen“ auslöste. Nicht nur Dank des wichtigen Dreiers, sondern auch durch das mutige Spiel, das in der gesamten Medienlandschaft gewürdigt wurde, ist die Laune in der Domstadt wieder prächtig. Natürlich hat mit 18 Punkten noch keine Mannschaft die Klasse gehalten. Doch die Chance am 34. Spieltag die magischen 40 Punkte gesammelt zu haben stiege enorm, würde der effzeh das Punktekonto bis zum letzten Spiel der Hinrunde auf 20+ steigern. Dazu ergeben sich noch zwei Möglichkeiten. Die erste ist das sicher stimmungsvolle Heimspiel gegen Mainz. Unser Vorspiel:
Ausgangslage
Seien wir ehrlich, der in Müngersdorf dargebotene Fußball fegte bislang noch keinen effzeh-Anhänger vom Sitz. Umso wichtiger war der erneute Auswärtsdreier, der die Serie aus drei Niederlagen in Folge beendete. Der Fakt, dass in den eigenen vier Wänden nur fünf von 18 Punkten geholt wurden, lässt erstmal erschaudern. Doch schaut man auf den Gegner und seine derzeitige Verfassung, wächst die Hoffnung auf den nächsten Sieg.
Die Mainzer rücken mit einer Serie von sieben sieglosen Spielen in Folge an (drei Remis, vier Niederlagen), der längsten Negativserie aller Erstligisten. Diese Serie könnte die Mainzer Fans beunruhigen, kommen doch nach dem Gastspiel in Köln die derzeit scheinbar übermächtigen Bayern in die Landeshauptstadt Rheinland-Pfalz‘. Außerdem zog der effzeh am vergangenen Wochenende in der Tabelle vorbei und steht mit einem Punkt und der aktuell guten Stimmung etwas besser dar. Einen Grund auf Sieg zu spielen findet sich demnach auf beiden Seiten. Dem Gewinner der Partie winkt die Chance, wenigstens bis zum Ende der Hinrunde, nicht mehr zu den möglichen Abstiegsaspiranten gezählt zu werden.
© effzeh.com
Personal
Mainz fehlen einige Akteure. Mit Zentner (Aufbautraining nach Knieoperation), Bungert (Hüft- und Rückenprobleme), Baumgartlinger (Sehnenreizung im Knie), Hofmann (Reha), Moritz (Rückenprobleme), Nedelev (Mittelfußbruch) stehen gleich sechs Spieler nicht zur Verfügung. In Peter Stögers Kader hat sich seit dem Wochenende eine Personalie verändert. Thomas Bröker, der kurz vor Spielende von Schalkes Ralf Fährmann sprichwörtlich umgenietet wurde, wird wohl wegen Schmerzen in den Rippen nicht im Kader stehen können. Bis auf ihn und Helmes kann unser Coach weiterhin aus dem Vollen schöpfen, was auch bestimmt passieren wird. Dass er erneut auf Peszko und Zoller verzichten wird, ist alleine aufgrund von Brökers Ausfall unwahrscheinlich.
effzeh: Horn – Olkowski, Mavraj, Wimmer, Hector – Vogt, M. Lehmann – Risse, Gerhardt, Svento – Ujah
Mainz: Karius – Brosinski, Bell, Wollscheid, Junior Diaz – Geis, D. Parker – Jairo, Malli, Allagui – Okazaki
Geleitet wird die Partie von Schiedsrichter Florian Meyer.
Fazit
Ob Alaaf oder Helau – wir schlagen den FSV! Der effzeh ist zwar nicht die Mannschaft, die in schlafwandlerischer Sicherheit Big Points verbucht, aber die Chancen auf einen Heimsieg sind trotzdem hoch. Ob sich Mainz vor der Rückrunde nochmal fängt, ist doch eher unwahrscheinlich. Zu glücklos und schwach waren die Leistungen nach ihrem guten Saisonstart.
Unser Tipp: 3:1 Stimmung!
Stimmen aus der Redaktion
Lukas: “Endspiele liegen dem effzeh leider nicht. 1-2 Niederlage in Müngersdorf. Erfolgsquote meiner Vorhersagen: Null Prozent.”
Gero: “Ich habe von einem 3:0 bei Schneegestöber gegen den 1. FC Nürnberg geträumt. Nürnberg war Unsinn. Das Schneegestöber auch. Aber das Ergebnis finde ich gut.”
Patrick: “Mann, Mann, Mann, jetzt müssen wir doch endlich mal in einem Heimspiel nachlegen. Aber irgendwie bin ich schon wieder so optmistisch. Muss ja schief gehen. 3:1 und Platz acht.”
Thorsten: “Das Gesetz der Serie: sie reißt! In Müngersdorf reißt eine Serie!”
Tim: “Matchday, Tempel Müngersdorf, zum 3. Advent 3 Punkte und ein dreckiges 1:0 gegen die Möchtegernkarnevalisten aus der Mainzelmännchenstadt, Mund abwischen, 21 Punkte im Gepäck und ab zum letzten Auswärtsspiel in 2014 nach Wolfsburg, PUNKT”