In der Frage Stadionausbau oder Stadionneubau drängt der 1. FC Köln weiterhin auf eine schnelle Entscheidung. Ein Bekenntnis zum Standort Müngersdorf vermied effzeh-Präsident Werner Spinner allerdings.
In der Diskussionen um einen möglichen Ausbau des Müngersdorfer Stadions hat sich nun auch Werner Spinner eingeschaltet und die wirtschaftliche Notwendigkeit einer größeren Spielstätte für den 1. FC Köln unterstrichen. „ Wenn wir den durchschnittlichen Besuch nach einem Ausbau auf 75.000 Plätze auf mehr als 60.000 Zuschauer erhöhen können, bedeutet das zehn bis 15 Millionen Euro mehr Umsatz. Es gibt keinen anderen Bereich, in dem solche Steigerungen möglich wären“, erklärte der effzeh-Präsident in einem Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Spinner: “Wir sind in guten Gesprächen”
Ein klares Bekenntnis zum Traditionsstandort im Kölner Westen vermied der 68-Jährige allerdings: „Es wird gemeinsam mit der Stadt eine Machbarkeitsstudie für einen Ausbau am aktuellen Standort geben. Parallel lassen wir alternative Standorte prüfen. Bevor das alles nicht abgeschlossen ist, tue ich mich sehr schwer damit, mich für eine der Optionen zu entscheiden“, betonte Spinner. Aktuell sind nach effzeh.com-Informationen noch sechs Ausweich-Standorte (darunter einer in Hürth) im Rennen.
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Der Verein sei in guten Gesprächen mit Verwaltung und Politik, stellte der effzeh-Präsident nochmals heraus. Zuletzt hatte sich der Klub am vergangenen Freitag mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker getroffen und die zügige Umsetzung einer Machbarkeitsstudie für einen etwaigen Ausbau des Müngersdorfer Stadions vereinbart. Einem Kompromiss, das Müngersdorfer Stadion auf die Kapazität von 65.000 Zuschauern auszubauen, erteilte er aber eine Absage. Der effzeh käme so nicht auf den wirtschaftlich benötigten Zuschauerschnitt, hinzu könnte sich der Eingriff finanziell aufgrund der Kosten pro Plätze nicht rentieren.
Machbarkeitsstudie wird Mitgliedern & Fans vorgestellt
Die Mitglieder wolle der Klub auf dem Weg, wohin er auch immer führen wird, unbedingt mitnehmen: „Wir werden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie auch unseren Mitgliedern und Fans erklären, deren Feedback werden wir sehr ernst nehmen. Man sollte bei der Sorge, Tradition und Gewohnheiten aufgeben zu müssen, aber im Falle des Falles auch daran denken, welches Stadionerlebnis ein Neubau ermöglicht“, so Spinner.
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