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Müngersdorf

Simon Terodde in Topform: Der Torjäger des 1. FC Köln hat die 100 im Visier

Simon Terodde trifft und trifft, auch gegen Ingolstadt – die Lebensversicherung des 1. FC Köln hat mittlerweile einen Zweitliga-Rekord im Visier.

Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Drei Dinge, so erzählt man sich neuerdings in Köln, gibt es, die sind sicher wie das Amen im Kölner Dom: Der Tod, Steuern und Simon Terodde trifft für den 1. FC Köln. Auch im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt 04 bewies der Torjäger einmal mehr seine Extraklasse und schoss die „Geißböcke“ durch seine Saisontore neun und zehn zum 2:1-Heimsieg gegen aufmüpfige Oberbayern, die zuvor durch Sonny Kittel in Führung gegangen waren. Vor allem dank Terodde, dessen Torkonto bereits in seinem sechsten Einsatz zweistellige Ausmaße angenommen hat, thront der FC an der Spitze der 2. Bundesliga.

Deshalb stand der Angreifer der Kölner nach dem fünften Sieg im siebten Saisonspiel wieder einmal im Mittelpunkt des Interesses: Erst verwandelte er einen Foulelfmeter in souveräner Manier, danach nickte er (wie schon am vergangenen Wochenende in Sandhausen) einen Eckball von der rechten Seite am kurzen Pfosten ein. Das Müngersdorfer Stadion stand Kopf, der Aufstiegsfavorit hatte eine Partie, die ihm aus den Händen zu glitten drohte, noch drehen können.

Simon Terodde: Erst schlechtes Gewissen, dann treffsicher

Ein wichtiger Heimsieg – dank Teroddes drittem Doppelpack in dieser Zweitliga-Saison. Gänzlich zufrieden war der 30-Jährige allerdings nach dem Abpfiff nicht: „Wenn ich mir die ersten 30 Minuten anschaue, da habe ich die Mannschaft ein wenig im Stich gelassen. Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, weil ich die Chancen hatte, in der Phase schon einen zu machen“, gab sich Terodde selbstkritisch. Gelegenheit, seine Führung in der Torjägerliste auszubauen, hatte er wahrlich genug in der ersten Hälfte. Erst ließ der Stoßstürmer die frühe Führung liegen (10.), danach scheiterte Terodde per Kopf am gut aufgelegten Ingolstädter Schlussmann Marco Knaller.

Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

„Dann kriegen wir das 0:1, das war nicht angenehm. Wir haben dann gezeigt, dass wir viel Selbstvertrauen haben und an unsere eigenen Stärken glauben. Wir wurden dann viel Druck gemacht und wurden am Ende durch eine Standardsituation belohnt“, schildert der Kölner Matchwinner die Gründe für die Wende in der Partie. Nach dem Rückstand warf der FC alles nach vorne, hatte bei einem Pfostenkopfball des ehemaligen Kölners Marvin Matip das Glück des Tüchtigen und belohnte sich mit einem furiosen Endspurt.

„Was hier los war die letzten 20 Minuten haben alle gesehen, da wird es für jeden Gegner schwer. Ich bin froh, dass wir das Spiel zusammen mit unseren Fans noch gedreht haben“, schwärmt Terodde, dessen Bilanz in den vergangenen Wochen kaum besser sein könnte: Im Pokal beim BFC Dynamo erzielte er vier Tore, dann einen Hattrick gegen Aue sowie Doppelpacks beim FC St. Pauli und gegen den SC Paderborn. Es folgten ein Treffer in Sandhausen und die Matchwinner-Rolle gegen Ingolstadt. „TORodde“, wie ihn die FC-Fans nennen, hat einen echten Lauf.

Verzögerter, aber dennoch lauter Jubel

Dabei hatte er nach dem 2:1 nicht ausgiebig jubeln können, sondern hielt kurz inne. Kurzfristig kam der Gedanke auf, sein Kopfballtor könnte nicht zählen. Mit verdutztem Gesicht schaute Terodde, während die Torhymne der Kölner bereits lief, Richtung Außenlinie: „Der Schiedsrichter-Assistent hat die Fahne gehoben. Ich habe kurz gezögert, ob hinten noch jemand am Ball war. Aber ich habe den Schiedsrichter-Assistent direkt gefragt – er wollte lediglich signalisieren, dass der Ball drin war. Kurz war aber jeder im Stadion etwas ungläubig“, erklärt der FC-Torjäger mit einem Lächeln im Gesicht.

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