Nach den ersten beiden Zweitligaspielen herrschte mancherorts das große Rätselraten: Wer soll für den effzeh die Tore schießen? Ist die Mannschaft überhaupt gut genug, vor allem in der Offensive?
© effzeh.com
Das Pokalspiel in Unterhaching hat schließlich gezeigt, dass das Team die Spielidee ihres Trainers immer mehr verinnerlicht und neben teilweise klugen spieltaktischen Aktionen durch Geschlossenheit und Kampf zu überzeugen weiß (wobei letzteres auch schon gegen Braunschweig und Sandhausen zu erkennen war).
Vor dem ersten “Spitzenspiel” der neuen Saison mit Kölner Beteiligung am Montagabend (20.15 Uhr) sprachen Jörg Jakobs, Torwart Timo Horn und unser Kapitän Miso Brecko bei fc.tv über den Stand der Dinge.
Horn zeigt sich zuversichtlich, dass das Spiel gegen Aue erfolg- und punktreich zu gestalten sei, wenn man das auf den Platz bringe, was man in Haching bereits angedeutet habe. Dort habe man sehr gut gespielt, lediglich zu wenige Tore erzielt, wie auch schon Stani nach dem Spiel monierte.
Auch Brecko betont, dass man bereits in den ersten beiden Ligaspielen gute Aktionen gesehen hätte, man lediglich “vergessen” hätte, Tore zu schießen. Er selbst wolle sich verstärkt einbringen, um Tore vorzubereiten oder vielleicht sogar selbst zu erzielen, um dem eher offensiven Stil Stanis Rechnung zu tragen, der ihm grundsätzlich sehr liege.
Jakobs unterstrich in diesem Zusammenhang und hinsichtlich der aktuellen Sturmdiskussion in den Medien, dass man den aktuellen Stürmern durchweg vertraue, dass diese lediglich ein Erfolgserlebnis benötigen und dass die sportliche Leitung davon überzeugt sei, dass “der Knoten platzen wird – vielleicht schon Montagabend in Aue”.
Bezogen auf den kommenden Gegner, hofft Jakobs, dass sich die Mannschaft – anders als in den ersten beiden Ligapartien – für ihren hohen Aufwand belohnt und sich der positive Trend aus Haching fortsetzt.
Brecko betont, dass es nicht einfach werde, dort zu spielen, da Aue sehr heimstark sei, wie man auch schon beim Pokalduell gegen Eintracht Frankfurt gesehen hätte, das der Zweitligist für sich entscheiden konnte. Dieses Ergebnis sei als Warnung vom effzeh regristriert worden, so dass man sich darüber im Klaren sei, dass man an seine “Grenzen gehen” müsse.
Auch Horn warnt vor Aue und bezeichnet den Gegner vor dem Hintergrund des überraschenden Pokalerfolges als “unberechenbar”. Dennoch sei man gut vorbereitet, so dass unser Keeper die Chancen, dort drei Punkte mitzunehmen, als gut einschätzt.
Auf seine eigene Entwicklung angesprochen, macht Horn deutlich, dass es für ihn als jungen Spieler schon eine Herausforderung sei, “wenn man letzte Saison noch im Schatten von Michael Rensing war und dann plötzlich heraustritt und dann wirklich auch eine Führungsrolle einnehmen muss”. Er hoffe darauf, dass er mit jedem weiteren Spiel mehr an Sicherheit und Souveränität gewinne.
Dabei helfen könnten ihm seine Mitspieler. Denn: Insgesamt herrsche eine gute Stimmung im Team, gerade nach dem Sieg in Unterhaching. Daraus wolle man Kraft schöpfen und den “Schwung aus dem Pokal mitnehmen”, wie Brecko versichert.
Die Homogenität des Kaders ist auf den vollzogenen Umbruch zurückzuführen, der laut Jakobs eine stärkere Fokussierung auf “Mentalitätsspieler” mit sich gebracht hätte, die sich “mit dem Club identifizieren”. Man habe sich im Vorfeld bei der Zusammenstellung des Kaders vor allem auf Tugenden wie “Leistungsbereitschaft, Einsatzbereitschaft, Laufvermögen, etc.” konzentriert. Dennoch wolle man keinen Einheitsbrei und auch keine “Klone”. Auf die richtige Mischung komme es an.
Einschätzung der effzeh.com-Redakion
Wir finden bei der bisherigen Betrachtung des Kaders und der Spielertypen, dass genau das gelungen ist.Nicht nur deshalb hoffen wir darauf, dass die Mannschaft sich weiter positiv entwickelt und drücken die Daumen, dass sie Zählbares aus dem Erzgebirge mitbringt.