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Spielerportraits

Mittelfeldspieler Salih Özcan: Junior-Chef in der Zentrale

Seit September diesen Jahres ist Salih Özcan trotz seines jungen Alters beim 1. FC Köln nicht mehr wegzudenken – wir lassen sein erstes Profijahr Revue passieren. 

COLOGNE, GERMANY - DECEMBER 16: Salih Ozcan of FC Koeln in action during the Bundesliga match between 1. FC Koeln and VfL Wolfsburg at RheinEnergieStadion on December 16, 2017 in Cologne, Germany. (Photo by Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images)
Foto: Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images

Als defensiver Mittelfeldspieler erfüllt man im Fußball wahrscheinlich die Position, die am umfassendsten fordert und sowohl in Defensive als auch Offensive jede Menge Qualitäten verlangt. Normalerweise wäre der Verlauf ja so, dass ein junger Spieler erst einmal auf einer weniger zentralen Position “ausgebildet” wird und sich dort an die Anforderungen des Profisports gewöhnen kann. Nach und nach könnte er dann mit gewachsener Erfahrung auf die Position rücken, die ihm am meisten liegt – bei Özcan wäre das wohl die Rolle eines Achters und Verbindungsspielers zwischen Verteidigung und Angriff. Beim 1. FC Köln wird er allerdings momentan als zweiter Sechser eingesetzt, der zwar neben Matthias Lehmann eine höhere Position im Feld einnimmt, aber dennoch mit Defensivaufgaben betraut ist.

Ausbildung in der Mittelfeldzentrale: Özcan als kompletter Spieler

Dass Özcan dabei nicht immer fehlerfrei agiert, verdeutlichte sich beispielsweise am unnötigen Foulelfmeter, den er im Heimspiel gegen den SC Freiburg etwas übereifrig verursachte. Auch sonst unterläuft ihm ab und an ein Ballverlust oder ein technischer Fehler, bei dem er den Ballbesitz wieder herschenkt – doch das ist zu verschmerzen. Schließlich beeindruckt Özcan in dieser Saison mit einer hohen Arbeitsrate, viel Engagement und dem Willen, auch Verantwortung zu übernehmen. Immer häufiger sieht man den 19-Jährigen beim Dirigieren der Positionen und des Laufverhaltens seiner Mitspieler. Seine eigenen Stärken liegen insbesondere in der Technik, die sich durch viele, kleine und kurze Kontakte äußert. Durch geschicktes Abschirmen des Balles kann Özcan so entweder Fouls ziehen oder dann aus dem Tempodribbling heraus Geschwindigkeit und Raumgewinn erzielen. Kurzum: Es macht Spaß, Özcan zuzuschauen.

COLOGNE, GERMANY - DECEMBER 16:  Salih Ozcan of FC Koeln tackles Daniel Didavi of Wolfsburg during the Bundesliga match between 1. FC Koeln and VfL Wolfsburg at RheinEnergieStadion on December 16, 2017 in Cologne, Germany.  (Photo by Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images)

Foto: Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images

In der Defensive überzeugt er durch gute Antizipationsfähigkeiten, was die Passwege der Gegner betrifft – immer wieder spritzt Özcan dazwischen und gewinnt auf diese Art und Weise Bälle. Gegen den VfL Wolfsburg zeigte sich auch seine Zweikampfstärke in der Luft, als er alle Duelle gewinnen konnte. In diesem Spiel untermauerte er auch durch seine hohe Passquote auf dem gesamten Feld, dass er immer mehr in die Rolle eines Box-to-Box-Mittelfeldspielers hineinwächst – sein Aktionsradius lag nahezu auf dem gesamten Spielfeld.

Für die Zukunft bleibt festzuhalten: Salih Özcan ist trotz seines jungen Alters bereits ein eminent wichtiger Spieler beim 1. FC Köln. Seine Ausbildung zum Fußballer ist noch nicht abgeschlossen, sodass noch ein weiterer Entwicklungsschub zu erwarten sein dürfte – dass er mit seinen Leistungen das Interesse von anderen Vereinen weckt, dürfte ebenfalls klar sein. In der Rückrunde wird sich Özcan dann hoffentlich weiterhin in der Bundesliga beweisen können und dann steht die Frage an, ob er mit seinem Verein, für den er seit dem neunten Lebensjahr spielt, eventuell sogar mit in die zweite Liga gehen würde. Wenn man annimmt, dass er bei einem möglichen direkten Wiederaufstieg erst 21 Jahre alt wäre, kann man durchaus hoffen, dass mit ihm der prägende Mittelfeldspieler der kommenden effzeh-Generation heranwächst.

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