Nur wenig später gab der 1. FC Köln bekannt, dass der ehemalige Regensburger Trainer Achim Beierlorzer ab der kommenden Saison als Trainer verantwortlich sein würde – eine der größten Baustellen konnte damit ad acta gelegt werden. Im selben Atemzug verkündete der Mitgliederrat des Traditionsvereins, dass er sich auf einen Wahlvorschlag geeinigt hatte, hinter dem alle Gremien des Vereins stehen: Werner Wolf, Jürgen Sieger und Eckhard Sauren sind die Teile des Trios, das von der Mitgliedschaft im September zum neuen Vorstand gewählt werden soll.
Damit konnte eine weitere Baustelle geschlossen werden. Wenige Tage später gaben dann die beiden amtierenden Vizepräsidenten Toni Schumacher und Markus Ritterbach bekannt, dass sie nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren möchten – dem Verein und dem Umfeld bleibt damit ein Wahlkampf erspart. Das abschließende Saisonspiel in Magdeburg blieb nicht wirklich in Erinnerung, weil allen Beteiligten die Erschöpfung nach einer langen und schwierigen Saison anzumerken war. Nach einem Freundschaftsspiel in Porz (der FC gewann mit 8:1) startete dann Ende Mai die fußballfreie Zeit, in der im Hintergrund an der Ausrichtung für die kommende Saison gewerkelt wird.
Beierlorzer übernimmt – und darf für die Bundesliga planen
Mit Willi Kronhardt verpflichtete der Bundesliga-Aufsteiger einen neuen Chefscout. Zwangsläufig ist es nun für Armin Veh und Kollegen der Zeitpunkt, den Markt zu sondieren und mögliche Neuzugänge ins Auge zu fassen. Durch den Verkauf von Serhou Guirassy an Amiens wurden sechs Millionen Euro in die Kassen der Kölner gespült, die damit auch für die Verpflichtung von Neuzugängen zur Verfügung stehen.
Für den anspruchsvollen Fußball von Neu-Trainer Beierlorzer, der auf Gegenpressing und hohe Aktivität seiner Mannschaft setzt, wären der ein oder andere Neuzugang im Kader sicherlich nicht schlecht. Gerade in der Defensive könnten Veränderungen anstehen: Auf der rechten Verteidigerposition wird genauso gesucht wie für die Innenverteidigung und das zentrale defensive Mittelfeld.
Beierlorzer, der bei seiner Vorstellung in Köln einen positiven Eindruck hinterließ, kann sich in der Offensive auf die Qualitäten von Drexler, Schaub, Modeste, Terodde und Cordoba verlassen – um diese Wucht auszugleichen und ein wenig mehr Balance herzustellen, braucht es aber Verstärkungen auf den eben genannten Positionen. In der Defensive gelten derzeit nur Jorge Meré und Jonas Hector als absolut gesetzt. Spannend dürfte daher in den kommenden Wochen und über den Trainingsauftakt Anfang Juli hinaus sein, was auf dem Transfermarkt passiert.
Der Blick beim 1. FC Köln geht nur noch nach vorne
Vereinspolitisch dürften die kommenden Wochen ein wenig ruhiger werden, weil mit dem neuen Vorstandstrio und der Verzichtserklärung von Schumacher und Ritterbach keine Schlammschlachten zu erwarten sind. Im Hintergrund dürften derweil die Gespräche laufen, was die Zukunft von Armin Veh betrifft – der Vertrag des Geschäftsführers läuft im kommenden Sommer aus. Aktuell darf der ehemalige Meistertrainer in Zusammenarbeit mit der Scouting-Abteilung und dem Trainerteam aber eine Mannschaft zusammenstellen, die dann ab August wieder in der Bundesliga antritt. Die Vorfreude darauf ist nach einer anstrengenden Saison groß, zurückschauen möchte man beim 1. FC Köln eher weniger.