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MSV Duisburg gegen 1. FC Köln. Zebras gegen Geißböcke. Etwas weniger als vier Jahre ist es her, da gab es dieses tierische Duell auch im DFB-Pokal. Mit ganz ähnlichen Vorzeichen. Der glorreiche effzeh ging als Bundesligist favorisiert in die Partie im Müngersdorfer Stadion, der MSV als unterklassiger Klub (damals 2. Liga) galt als Außenseiter.
Das Ende ist bekannt: Stefan Maierhofer (jaja, dieser österreichische Weltfußballer, der sich später bei uns unter Stanislawski als Fußballer versuchen durfte) und Julian Koch ballerten unsere rot-weißen Götter hochverdient aus dem Pokal, die verpassten Moneten konnten neben den Hässler-Millionen begraben werden.
Nun ist es angerichtet für die Rache. Diese wird bekanntlich eiskalt serviert. Und wer, wenn nicht der effzeh unter Peter Stöger, präsentiert sich kälter als ein Cornetto Nuss? Überwintern im Pokal würde unserem nicht gerade auf Rosen gebetteten Verein einiges an Geld versprechen. Und sportlich wäre es auch verlockend, das Achtelfinale im DFB-Pokal zu erreichen. Also: Auf geht’s, FC!
Ausgangslage
Der glorreiche 1. FC Köln reist mit zwei Siegen in Folge im Gepäck in die Schauinsland-Reisen-Arena (kein Anspruch auf Vollständigkeit). Das gelang den „Geißböcken“ in der Bundesliga zuletzt im September 2011, als zuerst Bayer Leverkusen bezwungen wurde und gegen Hoffenheim nachgelegt werden konnte. Das Selbstbewusstsein ist jedenfalls groß am Geißbockheim, die Bescheidenheit allerdings auch. Nach dem 4:0 gegen Viertligisten FT Braunschweig soll nun in der 2. Pokalrunde der MSV Duisburg dran glauben.
Die „Zebras“ durchlaufen derzeit in der 3. Liga ein Tal: Nach drei Spielen ohne Sieg sind die Duisburger mittlerweile auf Rang sechs. Tuchfühlung zur Tabellenspitze ist in der enorm ausgeglichenen Liga aber noch gegeben. Nach dem 1:0 über den 1. FC Nürnberg geht der MSV auch in das zweite Pokalspiel der Saison als klarer Außenseiter. Dennoch: Die „Zebras“ sind gerade in solch Pokalfights nicht zu unterschätzen.
Foto-Credits: Dirk Unschuld
Personelle Situation
Beim effzeh das gewohnte Bild: Außer Patrick Helmes, der weiterhin an seiner Hüftverletzung laboriert, steht Peter Stöger der gesamte Kader zur Verfügung. Ob der Österreicher einigen Akteuren, die am Freitag noch für Punkte in Bremen sorgte, eine Verschnaufpause gibt, ist noch offen. Eines ist jedenfalls sicher: Wer auf dem Platz steht, wird taktisch perfekt eingestellt sein. Stöger beobachtete den Gegner zusammen mit Jörg Schmadtke beim 0:0 gegen Dresden.
Beim MSV trifft der effzeh auf drei Bekannte aus der Vergangenheit: Christopher Schorch spielte von 2009 bis 2013 in Köln, schaffte aber aufgrund diverser Verletzungen nicht den Durchbruch. Der blieb auch Fabian Schnellhardt am Geißbockheim verwehrt: Der talentierte Juniorennationalspieler wechselte im Sommer zu den „Zebras“. Bereits seit Beginn der letzten Saison spielt Michael Gardawski in Duisburg, der ehemalige effzeh-Jugendspieler wirbelt auf der Außenbahn für den MSV.
Mögliche Aufstellungen
MSV Duisburg: Ratajczak – Feltscher, Bohl, Meißner, Schorch – Hajri, Albutat – Klotz, Janjic, Grote – Scheidhauer
effzeh: Horn – Hector, Wimmer, Mavraj, Olkowski – Lehmann, Vogt – Svento (Peszko), Risse – Ujah, Zoller
Ausblick
Während der effzeh in der Bundesliga häufig als Außenseiter antritt, dürfte er in Duisburg der haushohe Favorit sein. Wie die Mannschaft diese Rolle annimmt, daran entscheidet sich die gesamte Partie. Schafft sie es, einen vermutlich defensiver agierenden Gegner in Bewegung zu kriegen und die sich bietenden Räume clever zu nutzen, dann könnte es leichter werden als zu befürchten ist.
Ist das Team allerdings noch nicht so weit, die dominante Rolle einzunehmen und das Spiel dementsprechend zu gestalten, dürfte es angesichts der großen Motivation des Kontrahenten und der zu erwartenden Atmosphäre ein ganz, ganz heißer Tanz werden. Wichtig ist es, die Ruhe zu bewahren und sich nicht verrückt machen zu lassen. Ein frühes Tor wäre natürlich auch nicht verkehrt!
Stimmen aus der Redaktion
Thorsten: Dem ist nichts hinzuzufügen. Weil der Peter immer alles richtig macht.
Patrick: Ich erwische mich bei einer inneren Diskussion, ob nach Duisburg vielleicht mal wieder ein Pokalheimspiel kommen könnte… Hochmut kommt bekanntermaßen vor dem Fall. AUSWÄRTSSIEG!