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Nachspiel

Nicht schön, aber Tony

Nach einer schwierigen ersten Halbzeit setzte sich der effzeh am Ende verdient mit 0:2 (0:0) gegen Dynamo Dresden durch. Ujah traf doppelt.

© effzeh.com
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Nach einer wenig überzeugenden Leistung in der ersten Halbzeit, in der Timo Horn seine Mannschaft im Spiel hielt, setzte sich der 1. FC Köln am Montagabend vor 27.284 Zuschauern im glücksgas stadion am Ende verdient mit 0:2 (0:0) gegen Dynamo Dresden durch. Anthony Ujah erzielte beide Tore.

Ausgangslage

Nachdem der 1. FC Kaiserslautern am Sonntag gegen Ingolstadt gewonnen hatte, musste der effzeh zum Abschluss des 26. Spieltags nachlegen um den Anschluss an den Relegationsplatz zu wahren. Für die Mannschaft bedeutete das jedoch keine Änderung der Vorgaben, denn Trainer Holger Stanislawski hatte zuvor schon eine klare Marschroute für das schwere Auswärtsspiel ausgegeben: “Wir wollen immer gewinnen, haben schon viel zu oft unentschieden gespielt. Wir spielen auf Sieg.”

Als zweiterfolgreichste Mannschaft der Rückrunde und erfolgreichstes Team im Jahr 2013 reisten die Kölner nach 13 Spielen ohne Niederlage mit breiter Brust in den tiefen Osten zu Dynamo Dresden. Es war das erklärte Ziel aller Beteiligten, Stani eine Rasur zu ersparen.

Die Hausherren aus Dresden hatten nach der 1:0-Niederlage im Sachsenderby gegen Erzgebirge Aue jedoch einiges gutzumachen und wollten die eigenen Fans nach der blutleeren Leistung in der Vorwoche mit einem positiven Gefühl in die Länderspielpause verabschieden. “Ich hoffe, dass wir mit dem gleichen Selbstvertrauen und der gleichen Einstellung wie vor zwei Wochen in die Partie gehen”, erinnerte Mittelfeldspieler Cristian Fiel am Sonntag an den Überraschungssieg gegen Hertha BSC.

Personelle Lage

Im Vergleich zum Spiel gegen Paderborn stellte Stani die Mannschaft auf ein System mit zwei echten Stürmern um, für den von einem Magen-Darm-Infekt genesenen Stefan Maierhofer musste Mato Jajalo aus der Startelf weichen. Auf der linken Abwehrseite ersetzte Christian Eichner den verletzten Jonas Hector.

Bei den Dresdner durften Filip Trojan und Robert Koch von Beginn an ran, Tobias Kempe und Lynel Kitambala waren die Opfer der Umstellung nach der Niederlage gegen Aue in der Vorwoche.

Spielverlauf

Die Zuschauer im Stadion und an den TV-Geräten mussten schnell feststellen, dass es kein schönes Spiel der beiden Mannschaften werden würde. Dynamo Dresden erspielte sich zunächst leichte Vorteile, während Köln sich zu viele Fehler im Aufbauspiel leistete, kam aber an der stabilen Defensive nicht vorbei.

Als die Gäste besser ins Spiel fanden, übernahmen sie schnell die Kontrolle über das Spiel, ein erster Abschluss von Christian Clemens in der 16. Minute verfehlte das Tor allerdings deutlich. Wenig später vergaben Miso Brecko (20.) und erneut Clemens mit einem Freistoß (24.) die besten Chancen für Köln in Halbzeit eins.

Stattdessen fanden die Hausherren ihr Offensivspiel und drückten auf die Führung. Timo Horn musste mit einer Glanzparade gegen Trojan aus kurzer Distanz retten, bevor Dominic Maroh den Nachschuss von Robert Koch von der Linie köpfte (30.) Auch bei der zweiten Großchance durch Trojan (33.) und einem weiteren Abschluss von Koch (42.) war Horn zur Stelle.

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Nach dem Seitenwechsel blieben die Kölner zunächst weiter defensiv und ließen Dresden spielen, Trojans Schuss (47.) brachte Horn allerdings wieder nicht in Verlegenheit. Kurz darauf wurden die Gäste offensiver, Adam Matuschyk verfehlte das Tor aus zentraler Position allerdings deutlich (58.).

Die bis dahin größte Chance für den effzeh vergab Maierhofer in der 60. Minute, als er nach einer Hereingabe von Clemens in Rücklage geriet und den Ball aus kurzer Distanz weit über das Tor schoss. Ujah suchte nun ebenfalls den Abschluss, scheiterte jedoch zunächst an Benjamin Kirsten (61.).

Dresden kam nun kaum noch zu Entlastungsangriffen, ein Fernschuss von David Solga (62.) blieb ungefährlich. Nach einem Konter tauchte Pavel Fort aber schließlich allein vor dem Tor der Kölner auf und hatte die große Chance zur Führung, Horn wagte sich aber weit aus seinem Kasten und hielt den schwachen Abschluss sicher (64.).

Auf der anderen Seite setzte wenig später Tobias Strobl Ujah mit einem Pass in die Schnittstelle der Abwehr in Szene, der Nigerianer ließ sich nicht lange bitten und schob zur Führung ein. Gegen die vom Gegentor überraschten Dresdner setzte er kurz darauf nach, als Bröker die große Chance zum 2:0 nach Vorlage von Eichner und Ujah zunächst vergab. “Tony” schnappte sich den Abpraller und versenkte den Ball eiskalt zur Entscheidung im Netz.

Spieler im Fokus

Timo Horn – Der Schlussmann überzeugte erneut auf ganzer Linie und hielt den effzeh mit seinen Paraden vor allem in der ersten Halbzeit im Spiel. Seine jüngste Nominierung für die U21-Nationalmannschaft ist der verdiente Lohn für eine weiterhin überragende erste Profisaison.

Christian Eichner – Zeigte als Ersatz für Hector eines seiner besseren Spiele im FC-Trikot, obwohl er trotz seiner vielzitierten Offensivstärke in der ersten Halbzeit kaum Impulse nach vorne setzen konnte. Schöne Vorbereitung vor dem zweiten Tor.

Anthony Ujah – “Tony Doppelpack” war da, als er es sein musste und nutzte seine Möglichkeiten eiskalt. Vorher wenig auffällig, aber immer bemüht Zugriff auf das Spiel zu bekommen.

Fazit

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Am Ende gewann der FC das Spiel souverän, nach den beiden Treffern zeigte Dresden keinen gefährlichen Angriff mehr. Bis dahin tat sich die Mannschaft von Holger Stanislawski gegen einen unangenehmen Gegner allerdings lange schwer. Vor allem das Mittelfeld präsentierte sich phasenweise ideenlos, sodass die Stürmer keinen Zugriff auf das Spiel bekamen.

Es stellt sich die Frage, ob Köln ohne den überragenden Timo Horn überhaupt noch die Möglichkeit bekommen hätte, das Spiel in Halbzeit zwei zu entscheiden. Zum wiederholten Male brach die Offensive nach einer sehenswerten Anfangsphase ohne erkennbaren Grund ein, um dann später ansatzlos Feldüberlegenheit zu entwickeln und den Gegner erneut zu dominieren.

Durch den Sieg gegen Dresden hielten die Kölner den Anschluss an den Relegationsplatz, mit fünf Punkten Vorsprung auf den Tabellenfünften Union Berlin sind sie vorerst der einzige Verfolger von Kaiserslautern. Nach der Länderspielpause steht nun die Pflichtaufgabe gegen Tabellenschlusslicht Regensburg an, bevor es zum vielleicht vorentscheidenden Endspiel um den Relegationsplatz nach Kaiserslautern geht.

 Dynamo Dresden: Kirsten – Jungwirth, Bregerie, Losilla, Schuppan – Solga, Fiel (75. Müller) – Koch, Trojan, Ouali – Poté (13. Fort)

1. FC Köln: Horn – Brecko, Mc Kenna, Maroh, Eichner – Bröker, Matuschyk, Strobl, Clemens (87. Chihi) – Ujah (90. Nascimento), Maierhofer (79. Jajalo)

Tore: 0:1 Ujah (74.), 0:2 Ujah (81.)

Gelbe Karten: Jungwirth, Trojan

Zuschauer: 27.284

Schiedsrichter: Stark (Ergolding)

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