Nach dem geplatzten Transfer nach China, der mit einigen Merkwürdigkeiten verbunden war, äußert sich Anthony Modeste erstmals zu den Ereignissen.
“Ich habe zu keinem Zeitpunkt gebeten, gehen zu können. Hat irgendjemand gehört, dass ich gesagt habe, dass ich weg will? Niemals” sagt Anthony Modeste. Zwar wolle er nicht, dass die “mediale Anspannung” weiter steige, aber einige Dinge gingen in den Augen des 29-Jährigen “zu weit”. Und deshalb äußert sich der Stürmer nun ausführlich in der “Bild am Sonntag”. Er habe sich immer professionell verhalten, erklärt Modeste und geht sogar noch weiter: “Ich kann erhobenen Hauptes sagen, dass ich diesen Verein liebe.”
Zur Entwicklung des China-Themas erklärt der Stürmer, dass er auf ein Treffen mit den Verantwortlichen gedrängt habe, um zu klären, wie eine Zukunft beim 1. FC Köln, ja sogar ein Karriereende in der Domstadt, möglich gemacht werden könne. “Leider kam es aus mir unbekannten Gründen nicht zu diesem Treffen,” sagt Modeste.
Stattdessen, so schildert Modeste seine Wahrnehmung der Dinge, habe man ihn spüren lassen, dass man ihn verkaufen wolle. So sei er nicht zu den Foto-Aufnahmen für die neuen Trikots eingeladen worden. Der absolute Star-Spieler der vergangenen Saison zog seine Schlüsse: “Meine Erfahrung im Fußball hat mir da gesagt, dass man mich verkaufen will! Wenn dies im Interesse des Klubs gewesen wäre, hätte ich das verstehen und akzeptieren können.”
Foto: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images
Zudem sei er gar nicht darüber informiert worden, dass bereits ein erstes Gespräch zwischen Vertretern von Tianjin und dem ersten 1. FC Köln gegeben hatte. Erst nach dem Gespräch im Geißbockheim, zu dem Modeste seine Berater mitbrachte, habe er erfahren, dass “eine Vereinbarung mit Tianjin getroffen wurde”. Zu den Inhalten des Gesprächs will Modeste schweigen. Aber er könne ruhig schlafen und sei mit sich im Reinen, lässt der Franzose wissen.
Kein Medizincheck in China
Dass er anschließend ins Reich der Mitte flog, ist für den 29-Jährigen nahe liegend: “Ich bin nach China geflogen, weil ich mir vor Ort ein Bild von dem Klub machen wollte, mit dem der FC einen Vertrag hatte und der mir ein Angebot gemacht hatte. Ein Bild, um eine endgültige Antwort geben zu können.” Das sei nötig gewesen, da seine Familie nicht mitgekommen, sondern in Köln geblieben wäre. “Sie sind so glücklich hier, dass sie noch nicht einmal einen Umzug nach Frankreich in Betracht gezogen haben”, erklärt Modeste.
Eine medizinische Untersuchung, wie es in diversen Medien berichtet wurde, habe es allerdings nie gegeben, versichert der Franzose. Es sei außerdem “nicht in Ordnung”, seine Berater zu beschuldigen. Es sei nicht ihre Schuld gewesen, dass der Vertrag nicht zustande gekommen ist.
Gut gelaunt zum Trainingsauftakt
Trotz all des Trubels will Modeste am Montag zum Trainingsauftakt “wie immer gut gelaunt” erscheinen. “Ich freue mich, meine Mitspieler, das FC-Personal, die Fans und den Trainerstab wieder zu treffen”, sagt der Top-Stürmer. “Ich bin glücklich und dankbar, die Liebe und den Respekt zu erleben, den der FC und die Fans mir geben. Es würde mir sehr schwerfallen, dieses Gefühl woanders zu finden” sagt der Spieler, der vor wenigen Wochen im Müngersdorfer Stadion noch auf Händen getragen wurde. Modeste sagt aber auch: “Wie es weiter geht, weiß niemand.”
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