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Nachspiel

Modeste krönt Gerhardts Revue

Der FC Ingolstadt ist heilfroh über das Unentschieden gegen den effzeh. Zu recht! Standen sie doch bärenstarken Kölnern gegenübern. Unsere Einzelkritik.

Foto: Dirk Unschuld
Foto: Dirk Unschuld

Foto: Dirk Unschuld

Gegen den FC Ingolstadt stand das Spiel der Serien an und die Serien halten. Beide Mannschaften bleiben ungeschlagen – entweder zu Hause oder Auswärts. Dass dem so ist, darüber können sich vor Allem die Ingolstädter freuen – standen sie doch bärenstarken Kölnern gegenüber. Aber der Reihe nach. Unsere Einzelkritik (den Spielberichtet findet ihr hier).

Timo Horn: Am Mittwoch stand hier: „Hielt eigentlich was zu halten war.“ Und dieser Satz gilt auch für das Spiel gegen die Schanzer. Beim Gegentor machtlos und bei allen anderen Situationen war immer auf den jungen Rondorfer Verlass. Besonders stark in der Anfangsphase als Ingolstadt den Überaschungsmoment nutzen wollte.

Marcel Risse: Wurde für Olkowski auf der rechten defensiven Außenbahn gebracht und zeigte seine beste Saisonleistung. Nicht nur weil er das 1-0 mit einer perfekten Flanke vorlegte sondern vor Allem weil über seine Seite im Zusammenspiel mit Zoller und Gerhardt die meisten Angriffe gingen. Sah sehr gut freistehende Offensivleute und bediente sie mit scharfen Pässen aus der Abwehr und umging damit das gegnerische Mittelfeld. Einzig seine Freistöße und Ecken waren zum Heulen. Auch dass Stöger ihm nach dem Spiel eine „überragende Partie“ bescheinigte, wirkt etwas übertrieben. Auf jeden Fall war es sehr gut, was er auf rechts-außen zeigte. Risse als Außenverteidiger? Ein Zukunfstmodell.

Frederik Sörensen: Unauffälliges Spiel des Dänen. Sah auf den ersten Blick beim Gegentor unglücklich aus, konnte aber im Endeffekt nichts dafür, dass Osako Matip einfach gewähren ließ. Ansonsten zeigte er ab und zu noch seine Unzulänglichkeiten beim Eröffnungspass aber wenn man resümieren will, dann muss man einfach ein gutes Zeugnis ausstellen. Das war deutlich besser als gegen die Hertha.

Dominique Heintz: War deutlich präsenter als sein Nebenmann. In Erinnerung wird vor Allem sein, an Lothar Matthäus erinnernder, Sololauf bis auf 30 Meter vor den gegnerischen Kasten bleiben. Leider nicht von Erfolg gekrönt. Zeigte zusammen mit Hector auf links ansonsten eine starke Defensivleistung.

Jonas Hector: Mit Yannick Gerhardt der beste Kölner Spieler auf dem Platz. Manchmal wünscht man sich, dass man zwei Hectors hätte. Denn im offensiven Mittelfeld auch sehr gut zu gebrauchen. Einzig sein Abschluss könnte eine Politur vertragen. Seine Ballbehandlung und Übersicht im  Eins-gegen-Eins sucht in Köln auf jeden Fall seines Gleichen.

Matthias Lehmann: Gegen Hertha unterirdisch – jetzt verbessert aber immer noch zweitschlechtester Kölner auf dem Platz, wennjawenn Svento nicht eingewechselt worden wäre (s. u.). Lehmann bereitete auf jeden Fall Risses Torvorlage vor – hatte dabei UNGLAUBLICH viel Dusel weil seine Ablage nach Rechts aber sowas von nicht auf Risse sondern eher auf den Linienrichter ging. Positive Geister würden jetzt davon reden, dass er Risse auf die gute Flankenposition schieben wollte. Chapeau das ist ihm gelungen. Ansonsten recht unauffällig aber in der Defensive hellwach als er mehrfache Kontermöglichkeiten der Schanzer im Keim erstickte. In der Schule wäre das ein glattes „Ausreichend“ gewesen.

Yannick Gerhardt: Mein lieber Herr Gesangsverein! Der junge Kölner zeigte die Leistung, wegen der ihn letztes Jahr Benfica Lissabon verpflichten wollte. Man kann nur den Hut davor ziehen, wie ruhig und abgeklärt Yannick Gerhardt gespielt hat. Stöger ließ ihn immer wieder mit den jeweiligen Außen zusammenspielen und der U21-Nationalspieler machte fast immer alles richtig. Spielt er so weiter, dann wird Kevin Vogt wohl bald nur noch Konkurrent von Matthias Lehmann sein.

Foto: Dirk Unschuld

Foto: Dirk Unschuld

Leonardo Bittencourt: Startete wirklich richtig stark in die Partie und sorgte mit seinem Tempo und seiner Ballbehandlung für mächtig Unruhe in der gegnerischen Abwehr. Beste Saisonleistung in der ersten Halbzeit von ihm. Tauchte in der zweiten Hälfte zunehmend ab und wurde zurecht ausgewechselt. Aber warum gegen Svento (s.u.)?

Simon Zoller: Startete für Pawel Olkowski und wusste seine Chance zu nutzen. Es war kein herausragendes Spiel von ihm aber wenn er am Ball war, dann hatte es Hand und Fuß. Im Zusammenspiel mit Marcel Risse entwickelte er enorm Gefahr über die rechte Seite. So kann es weiter gehen.

Yuya Osako: Kein gutes Spiel – sagten die Leute vor dem Fernseher. Ein gutes Spiel – sagten die Leute im Stadion. Beim quirligen Japaner teilen sich die Meinungen. Was aber feststeht: Das Gegentor geht auf seine Kappe. Achtet beim Eckball nur auf den Ball und vergisst Marvin Matip, der sich in seinem Rücken davonstiehlt und vom Elfmeterpunkt unbedrängt einnicken kann. Dafür Note 6. ABER: Hatte unglaublich viele Ballkontakte und zweimal die Chance aus drei Metern einzunetzen. Machte dabei nicht viel falsch, wirkte aber unglücklich. Insgesamt, wie bei Lehmann, ein „Ausreichend“ aber mit Tendenz zum „Mangelhaft.

Anthony Modeste: Und der Award für das „Schlitzohr des Spiels“ geht an den Franzosen. Überlistete den Schiri mehrmals, indem er Fouls in aussichtsreichen Situationen zog. Ansonsten gewohnt eiskalt vor dem Tor. Machte die eine gute Möglichkeit. Soll erfüllt.

Dusan Svento: Kam in der 78. Minute für Bittencourt und ward seitdem nicht mehr gesehen. Wirklich. Völlig unverständlicher Wechsel, da mit Nagasawa ein deutlich perspektivreicherer Spieler auf der Bank saß.

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